News

Blog

Im VAP-Blog fin­den Sie aktu­el­le und wis­sens­wer­te Fach­in­for­ma­tio­nen rund um den Güter­ver­kehr. Eini­ge Bei­trä­ge sind unse­ren Mit­glie­dern vor­be­hal­ten. Als sol­ches mel­den Sie sich mit Ihrem Login an oder for­dern ein neues Login an.

Digitalisierung der Schiene behebt Nachteile und macht diese zukunftsfähig

Digitalisierung der Schiene behebt Nachteile und macht diese zukunftsfähig

Wie zukunfts­fä­hig ist der Schie­nen­ver­kehr tat­säch­lich? Kann er der Auf­ga­be der poli­tisch ange­streb­ten Ver­kehrs­ver­la­ge­rung gerecht wer­den? Wir mei­nen: Ja, sofern er grund­le­gend trans­for­miert. Eine sys­tem­über­grei­fen­de Digi­ta­li­sie­rung ist ent­schei­dend, damit sich der Bahn­sek­tor als nach­hal­ti­ger Trä­ger muli­mo­da­ler Logis­tik­ket­ten eta­blie­ren kann.

Darum geht’s:

  • Am Anfang war die Mobilität
  • Für die Zukunft gut aufgestellt
  • Sicher­heit bringt wett­be­werbs­hin­der­li­che Nachteile
  • Digi­ta­le Inno­va­ti­on und Inves­ti­ti­on gefragt
 
Am Anfang war die Mobilität

Der Bedarf nach Mobi­li­tät ist in der west­li­chen Indus­trie­ge­sell­schaft über die letz­ten Jahr­zehn­te mas­siv gestie­gen. Das hat den Kon­kur­renz­kampf zwi­schen den Ver­kehrs­trä­gern akzen­tu­iert. Der moto­ri­sier­te Indi­vi­du­al­ver­kehr und der Flug­ver­kehr haben ihre Domi­nanz im Per­so­nen­trans­port kon­ti­nu­ier­lich aus­ge­baut. Im Güter­trans­port ist der Last­wa­gen zum wich­tigs­ten Ver­kehrs­trä­ger auf­ge­stie­gen, nicht zuletzt dank weg­wei­sen­der Inno­va­tio­nen. Obwohl der Schie­nen­ver­kehr in Euro­pa nur einen gerin­gen Anteil des aktu­el­len Trans­port­be­darfs abdeckt, ist er aus dem Ange­bot nicht weg­zu­den­ken. Müss­te in der Schweiz die Stras­se die Ver­kehrs­leis­tung der Schie­ne über­neh­men, so wäre das Chaos vorprogrammiert.

Für die Zukunft gut aufgestellt

Mobi­li­tät und Treib­haus­gas­emis­sio­nen gehen Hand in Hand. So ist mit der Kli­ma­dis­kus­si­on der scho­nen­de Umgang mit Res­sour­cen in den Fokus der Öffent­lich­keit gerückt. In eini­gen euro­päi­schen Län­dern und in der Schweiz setzt die Poli­tik ver­mehrt auf die emis­si­ons­ar­me Bahn und strebt eine deut­li­che Ver­la­ge­rung der Ver­keh­re auf die Schie­ne an. Da stellt sich die Frage, wie gut der Bahn-sek­tor die­ser Auf­ga­be gewach­sen ist. Der­zeit besticht die Schie­ne durch eini­ge ent­schei­den­de Wettbewerbsvorteile:

  • Schie­nen­ver­kehr wird geplant und gesteu­ert, was das Ange­bot zuver­läs­sig macht.
  • Der Trans­port auf der Schie­ne wird lau­fend über­wacht, wes­halb die Bahn als sichers­ter Ver­kehrs­trä­ger gilt.
  • Dank hohem Elek­tri­fi­zie­rungs­grad ver­ur­sacht Schie­nen­ver­kehr wenig Emis­sio­nen. In der Schweiz fah­ren Züge aus­schliess­lich mit CO2-frei­em Strom.
  • Eine Bahn­tras­se benö­tigt deut­lich weni­ger Flä­che als eine Stras­se. Das ist gera­de in dicht besie­del­ten Gebie­ten entscheidend.
Sicherheit bringt wettbewerbshinderliche Nachteile

Im Grund­satz ist der Bahn­sek­tor also gut für die Zukunft auf­ge­stellt. Doch die hohen Sicher­heits­an­for­de­run­gen an den Schie­nen­ver­kehr wir­ken sich nega­tiv auf des­sen Fle­xi­bi­li­tät und damit Wett­be­werbs­fä­hig­keit aus. Dies in meh­rer­lei Hinsicht:

  • Die meis­ten Bahn­stre­cken sind in fixe Stre­cken­blocks auf­ge­teilt. Ein Zug erhält erst dann grü­nes Licht, wenn der Block vor ihm frei ist. Diese Glie­de­rung in fixe Stre­cken­blö­cke begrenzt die Stre­cken­ka­pa­zi­tät und damit den Takt der mög­li­chen Zugfahrten.
  • Mit infra­struk­tur­sei­ti­gen Achs­zäh­lern wird garan­tiert, dass alle Wagen eines Zuges, die in den Stre­cken­block ein­ge­fah­ren sind, die­sen auch wie­der ver­las­sen haben. Diese Über­wa­chung erhöht zwar die Sicher­heit, ist aber auf­wen­dig und limi­tiert das Durchlaufvermögen.
  • Ver­keh­ren auf einer Stre­cke Per­so­nen- und Güter­zü­ge, so schränkt das die Stre­cken­ka­pa­zi­tät auf­grund der unter­schied­li­chen Fahr- und Brems­dy­na­mi­ken wei­ter ein.
Digitale Innovation und Investition gefragt

Die erwähn­ten Nach­tei­le des Bahn­sek­tors las­sen sich behe­ben. Doch dazu ist eine umfas­sen­de Trans­for­ma­ti­on mit Inno­va­ti­on und Inves­ti­tio­nen nötig, die sys­tem­über­grei­fend und über alle Bran-chen­ak­teu­re hin­weg koor­di­niert erfolgt. Im Mit­tel­punkt eines der­art epo­cha­len Wan­dels ste­hen digi­ta­le Tech­no­lo­gien und ein neu­ar­ti­ger Umgang mit Daten.

  • Zug­be­trieb digi­ta­li­sie­ren: Ein digi­ta­ler Zug­be­trieb kommt ohne Stre­cken­blocks und Signa­le aus und kann bes­ser aus­ge­las­tet wer­den. Der Abstand zwi­schen zwei in die glei­che Rich­tung fah­ren­den Zügen wird in Echt­zeit mit einem kom­mu­ni­ka­ti­ons­ba­sier­ten Zug­leit­sys­tem (Com­mu­ni­ca­ti­on-Based Train Con­trol, CBTC) ermit­telt. Das gewähr­leis­tet zu jedem Zeit­punkt den nöti­gen Sicher­heits­ab­stand, schränkt aber die Stre­cken­ka­pa­zi­tät nicht ein.

 

  • Daten­öko­sys­te­me errich­ten: Schlüs­sel für eine sys­tem­über­grei­fend abge­stimm­te Digi­ta­li­sie­rung ist der Zugang zu hoch­wer­ti­gen Daten aus ers­ter Hand. Davon pro­fi­tie­ren alle Akteu­re inner­halb einer mul­ti­mo­da­len Logis­tik­ket­te. Bestre­bun­gen wie die Wei­ter­ent­wick­lung der Mobi­li­täts­da­ten­in­fra­struk­tur (MODI), die Natio­na­le Daten­ver­net­zungs­in­fra­struk­tur Mobi­li­tät (NADIM) oder das KV4.0 Pro­jekt des deut­schen Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Digi­ta­les und Ver­kehr BMVD gehen in die rich­ti­ge Rich­tung (vgl. «Daten­öko­sys­te­me: Daten tei­len, um ihren Mehr­wert zu ver­dop­peln»).

 

  • Ange­bot fle­xi­bi­li­sie­ren: Umfas­sen­de Inno­va­tio­nen auf Sys­tem­ebe­ne ermög­li­chen wie erläu­tert die Ver­net­zung von Daten. Dadurch wird die Bahn­pro­duk­ti­on deut­lich effi­zi­en­ter und fle­xi­bler und der Güter­ver­kehr kann sein Ange­bot kon­kur­renz­fä­hi­ger aus­ge­stal­ten. Damit tat­säch­lich mar­kant mehr Güter­ver­kehr auf der Schie­ne statt­fin­den kann und sich Eng­päs­se behe­ben las­sen, muss die öffent­li­che Hand aller­dings auch die phy­si­sche Infra­struk­tur ent­spre­chend ausbauen.

 

  • Fach­kräf­te­man­gel adres­sie­ren: Der aktu­el­le Güter­bahn­be­trieb pro­du­ziert höchst per­so­nal­in­ten­siv. Noch wer­den zahl­rei­che Tätig­kei­ten im Gleis­feld manu­ell aus­ge­führt. Viele Mit­ar­bei­ten­de tra­gen Tag für Tag dazu bei, dass die Räder rol­len. Diese Auf­ga­ben sind nicht sel­ten kör­per­lich anstren­gend und gefähr­lich. Im Rah­men des demo­gra­fi­schen Wan­dels gehen viele lang­jäh­ri­ge Bahn­mit­ar­bei­ten­de in den kom­men­den Jah­ren in Pen­si­on. Diese Fach­kräf­te­lü­cke kann die Teil­au­to­ma­ti­sie­rung schlies­sen, etwa durch die Migra­ti­on auf die digi­ta­le auto­ma­ti­sche Kupp­lung DAK (vgl. Blog­bei­trag «Die Digi­ta­li­sie­rung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs nimmt Fahrt auf»).

 

  • Inter­ope­ra­bi­li­tät stär­ken: Die euro­päi­schen Bah­nen sind nach wie vor stark regu­liert. Trotz der Har­mo­ni­sie­rungs­be­mü­hun­gen der Euro­päi­schen Union schrän­ken zahl­lo­se natio­na­le Vor­schrif­ten für Fahr­zeu­ge und Bahn­per­so­nal den frei­en grenz­über­schrei­ten­den Bahn­ver­kehr immer noch ein. Aller­dings wird die Digi­ta­li­sie­rung auf euro­päi­scher Ebene auf ein­heit­li­chen Stan­dards auf­ge­baut, was die Har­mo­ni­sie­rung begüns­tigt. Umso wich­ti­ger ist es, dass die Ver­kehrs­po­li­tik euro­pa­weit koor­di­niert wird (vgl. Blog­bei­trag «Inter­ope­ra­bi­li­tät Schweiz–EU sicher­stel­len»).
«Digitale Technologien unterstützen und entlasten unsere Mitarbeitenden»

«Digitale Technologien unterstützen und entlasten unsere Mitarbeitenden»

Inter­view mit Tho­mas Küch­ler, Direk­tor der SOB

Die Süd­ost­bahn (SOB) ist seit Jah­ren Vor­rei­te­rin der Digi­ta­li­sie­rung im Bahn­be­trieb. Tho­mas Küch­ler, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­lei­tung, erläu­tert im Gespräch mit dem VAP, warum die SOB vom fun­da­men­ta­len Chan­ge-Pro­zess der Digi­ta­li­sie­rung über­zeugt ist, wie digi­ta­li­sier­te Pro­zes­se trans­pa­ren­ter wer­den, wie sich der Bahn­be­trieb (teil-)automatisieren lässt, wie sich bis­he­ri­ge Berufs­bil­der ver­än­dern, wel­che Erkennt­nis­se die SOB aus Zustands­da­ten gewinnt und warum es wich­tig ist, Daten in Daten­öko­sys­te­men auszutauschen.

Herr Küchler, derzeit sprechen alle über Digitalisierung. Wie sehen Sie das?

Tho­mas Küch­ler: Das stimmt. Ich zeige Ihnen gerne unse­re prak­ti­schen Erkennt­nis­se auf, die wir bei der SOB in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gewon­nen haben. Aller­dings möch­te ich nicht über Tech­no­lo­gien wie die Com­mu­ni­ca­ti­on-Based Train Con­trol spre­chen. Viel­mehr müs­sen wir das Thema Digi­ta­li­sie­rung grund­sätz­lich betrachten.

Heute wird im Bahn­sek­tor vie­les digi­tal abge­bil­det. Doch meis­tens han­delt es sich um Insel­lö­sun­gen. Der Infor­ma­ti­ons­fluss ist nicht durch­ge­hend: ver­schie­de­ne Spei­cher­or­te, unter­schied­li­che For­ma­te, abwei­chen­de Aktua­li­täts­stän­de. Wenn damit Pro­zes­se gesteu­ert wer­den sol­len, die den gel­ten­den Anfor­de­run­gen von «Safe­ty» und «Secu­ri­ty» gerecht wer­den, wird rasch erkenn­bar, dass sich das mit ver­tret­ba­ren Auf­wen­dun­gen nur schwer rea­li­sie­ren lässt. Denn der Erfolg eines Bahn­un­ter­neh­mens basiert auf hoher Sicher­heit und dem kon­ti­nu­ier­li­chen Stre­ben nach mehr Effi­zi­enz. Digi­ta­li­sie­rungs­mass­nah­men müs­sen mess­bar dazu bei­tra­gen, dass der siche­re Betrieb gewähr­leis­tet bleibt und sich die Effi­zi­enz erhöht.
Dem­nach brau­chen wir für die Digi­ta­li­sie­rung einen kom­plett neuen Ansatz. Im Zen­trum muss eine soft­ware­ba­sier­te Steue­rung ste­hen. Ein sol­ches Sys­tem muss modu­lar und wan­del­bar auf­ge­baut sein und die ein­zel­nen Funk­tio­nen unter­ein­an­der verknüpfen.

Was versteht die SOB als Vorreiterin in diesem Thema unter Digitalisierung?

Tho­mas Küch­ler: Die SOB-Füh­rung hat das Poten­zi­al der Digi­ta­li­sie­rung zum Glück vor Jah­ren erkannt.
Für uns geht es nicht darum, manu­el­le Pro­zes­se digi­tal abzu­bil­den. Die heu­ti­ge Struk­tur der Bah­nen basiert auf Pro­zes­sen aus dem letz­ten Jahr­hun­dert. Im Bahn­sek­tor wur­den bestehen­de Teil­sys­te­me typi­scher­wei­se mit­hil­fe von Soft­ware rea­li­siert. Eine der gröss­ten Hür­den ist dabei die feh­len­de über­ge­ord­ne­te Durch­gän­gig­keit bei den Informationen.

Wie hat die SOB die Digitalisierung gemeistert?

Tho­mas Küch­ler: Unser Manage­ment hat früh ver­stan­den, dass sich unser Unter­neh­men Rich­tung Digi­ta­li­sie­rung wei­ter­ent­wi­ckeln muss und dafür auf kom­pe­ten­te Unter­stüt­zung ange­wie­sen ist. Wir haben exter­ne Fach­ex­per­ten bei­gezo­gen. Diese brach­ten eine Aus­sen­sicht in unse­re Bahn­welt. So haben wir erkannt, dass für eine erfolg­rei­che Digi­ta­li­sie­rung ein fun­da­men­ta­ler Chan­ge-Pro­zess erfor­der­lich ist. Die­ser tief­grei­fen­de Wan­del muss über­dies bei lau­fen­dem Betrieb voll­zo­gen wer­den. Ein Bahn­un­ter­neh­men kann nicht wie ein Indus­trie­un­ter­neh­men das alte Pro­dukt abset­zen und ein neues Pro­dukt auf den Markt brin­gen. Zudem ist ent­schei­dend, dass die gesam­te Beleg­schaft mit­zieht. Jede Mit­ar­bei­te­rin und jeder Mit­ar­bei­ter muss sich mit der Digi­ta­li­sie­rung im eige­nen Umfeld auseinandersetzen.

Wie haben Sie Ihre konzeptionellen Erkenntnisse konkretisiert?

Tho­mas Küch­ler: Wir haben vier Ele­men­te für eine umfas­sen­de Digi­ta­li­sie­rung ermit­telt: Daten, Orga­ni­sa­ti­on, Sys­tem, Pro­zes­se. Alle vier Ele­men­te sind syn­chron zu adres­sie­ren, sie bil­den den Kern der Umset­zung. Unter­neh­mens­über­grei­fend haben wir – bild­lich gespro­chen – ein SOB-Gebäu­de kon­zi­piert. Wir haben die gemein­sam genutz­ten Daten defi­niert, die für alle auto­ri­sier­ten Nut­zer ver­füg­bar sein müs­sen. In der Folge haben wir die orga­ni­sa­to­ri­schen Ein­hei­ten in die Stock­wer­ke unse­res SOB-Gebäu­des ein­quar­tiert. Sie sind eigen­ver­ant­wort­lich für die Ein­rich­tung ihres Stock­wer­kes und frei in des­sen Ges­tal-tung. Aber sie müs­sen die über­ge­ord­ne­ten Daten­struk­tu­ren respektieren.

Wie haben Sie Ihre Mitarbeitenden einbezogen?

Tho­mas Küch­ler: Das ist einer der gröss­ten Erfolgs­fak­to­ren. Trans­for­ma­ti­on gilt nicht nur für das Kader. Alle Mit­ar­bei­ten­den sind betrof­fen. Des­halb haben wir Betrof­fe­ne zu Betei­lig­ten gemacht. Als sol­che müs­sen sie eine akti­ve Rolle ein­neh­men und die fol­gen­de Frage beant­wor­ten: Wel­che Ver­bes­se­rung ver­ein­facht meine Arbei­ten so, dass bei hohem Sicher­heits­le­vel die Effi­zi­enz steigt. Wir haben fest­ge­stellt, dass gera­de jün­ge­re Mit­ar­bei­ten­de neue Ideen ein­brin­gen, die sich geschickt mit den Erfah­run­gen der lang­jäh­ri­gen Mit­ar­bei­ten­den ver­knüp­fen lassen.

Digitalisierung bringt also Veränderung übers ganze Unternehmen hinweg?

Tho­mas Küch­ler: Oh ja. Bahn­un­ter­neh­men wer­den stark von der Erfah­rung ihrer Mit­ar­bei­ten­den geprägt. Frü­her hat­ten wir einen sehr hohen Anteil lang­jäh­ri­ger Mit­ar­bei­ten­der, die mit ihrer Erfah­rung das Rück­grat un-seres Unter­neh­mens bil­de­ten und ent­schei­dend zur Qua­li­tät unse­rer Pro­duk­ti­on bei­tru­gen. Mit der Zeit hat sich die durch­schnitt­li­che Dauer von Arbeits­ver­trä­gen ver­kürzt; heute haben wir eine höhe­re Fluk­tua­ti­on. Des­halb müs­sen wir uns inten­siv mit dem Wis­sens­er­halt aus­ein­an­der­set­zen. Zudem ändern sich die Berufs­bil­der stär­ker. Auch die­sen Trend müs­sen wir als Unter­neh­men aufgreifen.

Wie hängen Veränderung und Digitalisierung zusammen?

Tho­mas Küch­ler: In dop­pel­ter Hin­sicht. Ers­tens beschleu­nigt die Digi­ta­li­sie­rung die Ver­än­de­rung von Berufs­bil­dern. Das hat durch­aus einen inter­es­san­ten Effekt, denn in vie­len Fäl­len wer­den die Berufs­bil­der attrak­ti­ver. Wich­tig ist, die lang­jäh­ri­gen Mit­ar­bei­ten­den auf diese Reise mit­zu­neh­men.
Zwei­tens ermög­licht die Digi­ta­li­sie­rung die Kon­trol­le des Sys­tems. Diese Kon­trol­le ist für die Pro­zess­si­che­rung ent­schei­dend. Sie hilft uns, ein pra­xis­ge­rech­tes Safe­ty Manage­ment Sys­tem zu betrei­ben, das sämt­li­chen Vor­ga­ben gerecht wird. Schliess­lich konn­ten wir die Abhän­gig­keit von ein­zel­nen Mit­ar­bei­ten­den umgehen.

Veränderung wird aber nicht nur positiv wahrgenommen. Was meinen Sie dazu?

Tho­mas Küch­ler: Wer nach jah­re­lan­ger erfolg­rei­cher Arbeit sein Metier beherrscht, kann auf Ver­än­de­run­gen auch kri­tisch reagie­ren. Aber wir soll­ten eine Eigen­heit des Bahn­sek­tors berück­sich­ti­gen: Viele tra­di­tio­nel­le Arbei­ten im Bahn­all­tag sind kör­per­lich anstren­gend. Sie sind bei Wind, Regen und Schnee zu jeder Tages­zeit zuver­läs­sig und sicher durch­zu­füh­ren. Wir haben heute immer grös­se­re Schwie­rig­kei­ten, dafür neue Mit­ar­bei­ten­de zu rekru­tie­ren. Des­halb werte ich es als posi­tiv, dass Digi­ta­li­sie­rung und Auto­ma­ti­sie­rung tra­di­tio­nel­le «Bähn­ler­be­ru­fe» ändern und neue Berufs­bil­der schaffen.

Ein gutes Bei­spiel dafür ist die Sicher­heit. Frü­her waren viele Tätig­kei­ten im Bahn­be­trieb unmit­tel­bar für die Sicher­heit ent­schei­dend. Der Mit­ar­bei­ten­de prüf­te die freie Stre­cke und erteil­te den Fahr­be­fehl. Heute wird er durch Leit­sys­te­me unter­stützt, die siche­res Fah­ren gewähr­leis­ten. Mit der frü­he­ren Metho­de wäre der dich­te Fahr­plan von heute nicht sicher und effi­zi­ent machbar.

Wie können Technologien Ihre Mitarbeitenden unterstützen?

Tho­mas Küch­ler: Tests haben klar­ge­macht: Wir stre­ben kei­nen voll­au­to­ma­ti­schen Betrieb ohne Per­so­nal an. Viel­mehr sol­len digi­ta­le Tech­no­lo­gien unse­re Mit­ar­bei­ten­den unter­stüt­zen und ent­las­ten, indem sie vor allem bei Abwei­chun­gen die Tras­sen­nut­zung lau­fend optimieren.

Und inwiefern verbessert die Digitalisierung den Betrieb?

Tho­mas Küch­ler: Bei unse­rem Per­so­nen­ver­kehr set­zen wir weit­ge­hend moder­ne Trieb­zü­ge ein. Das sind rich­ti­ge Daten­schleu­dern, sie sam­meln im Betrieb lau­fend Zustands­da­ten. Hier arbei­ten wir mit dem Her­stel­ler Stad­ler zusam­men. Stad­ler sam­melt für uns die Daten. Wir haben die Daten­ho­heit, über­neh­men einen Gross­teil der Roh­da­ten und wer­ten sie teil­wei­se selbst aus. Über die soge­nann­te Zustands­aus­wer­tung kön­nen wir Trends zeit­nah erken­nen, wirk­sa­me Mass­nah­men ergrei­fen und zeit­ge­recht umset­zen. Die Digi­ta­li­sie­rung hilft uns, recht­zei­tig zu reagieren.

Was treibt die SOB zur digitalen Transformation an?

Tho­mas Küch­ler: Ein Bahn­un­ter­neh­men muss sich an den Kun­den ori­en­tie­ren. Kun­den­be­dürf­nis­se wan­deln sich stän­dig. Über ent­spre­chen­de Kenn­zah­len müs­sen wir Trends rasch erken­nen und rich­tig reagie­ren. Mit den erfass­ten Kenn­zah­len kön­nen wir die Wir­kung unse­rer Mass­nah­men beur­tei­len. Damit unser Geschäfts­mo­dell erfolg­reich bleibt, müs­sen wir die Effi­zi­enz stei­gern und gleich­zei­tig Sicher­heit gewähr­leis­ten. Auf diese Weise stel­len wir die Markt­fä­hig­keit unse­res Unter­neh­mens sicher. Die Digi­ta­li­sie­rung ist ein idea­les Tool, unser Geschäft erfolg­reich zu betreiben.

Herr Küchler, besten Dank für das aufschlussreiche Gespräch.
Wintersession 2024: Bahnbrechende Entscheidungen

Wintersession 2024: Bahnbrechende Entscheidungen

Vom 2. bis 20. Dezem­ber 2024 tra­fen sich Stän­de- und Natio­nal­rat zur letz­ten par­la­men­ta­ri­schen Bera­tungs­run­de im Jahr 2024. Auf den Agen­den bei­der Räte stan­den gewich­ti­ge ver­kehrs­po­li­ti­sche Themen.

 

Darum geht’s:

  • 16,4 Mil­li­ar­den Fran­ken für Bahn­be­trieb und Anschlussgleisförderung
  • Mehr­be­darf für den Aus­bau­schritt 2035 heiss diskutiert
  • Ver­schär­fung der Haf­tung von Güter­wa­gen­hal­tern abgelehnt

 

16,4 Milliarden Franken für Bahnbetrieb und Anschlussgleisförderung

Nach dem Natio­nal­rat gab nun auch der Stän­de­rat den Kos­ten­rah­men für den Betrieb und den Sub­stanz­er­halt der Bahn­an­la­gen in den Jah­ren 2025 bis 2028 in der Höhe 16,4 Mil­li­ar­den Fran­ken frei. Damit geneh­mig­te der Stän­de­rat zwei wei­te­re Bun­des­be­schlüs­se über 185 Mil­lio­nen Fran­ken zur Ver­län­ge­rung der Inves­ti­ti­ons­bei­trä­ge an pri­va­te Güterverkehrsanlagen.

Mehrbedarf für den Ausbauschritt 2035 heiss diskutiert

Der Aus­bau­schritt hat nichts mit der oben erwähn­ten Finan­zie­rung des Bahn­be­triebs zu tun. Den­noch führ­te der Stän­de­rat eine hef­ti­ge Debat­te über die Mehr­kos­ten, die von den Medi­en breit the­ma­ti­siert wur­den. Der Antrag, die Vor­la­ge des­halb an die vor­be­ra­ten­de Kom­mis­si­on zurück­zu­wei­sen, wurde schliess­lich zurück­ge­zo­gen. Uner­wähnt blieb in der Dis­kus­si­on die Tat­sa­che, dass die SBB im Auf­trag des Bun­des­amts für Ver­kehr (BAV) für die Pla­nung der Aus­bau­schrit­te ver­ant­wort­lich ist.

Verschärfung der Haftung von Güterwagenhaltern abgelehnt

Die Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen des Natio­nal­rats woll­te den Bun­des­rat mit der Moti­on 24.3823 «Revi­si­on der Risi­ko­haf­tung von Eigen­tü­mern von Güter­wag­gons» zur Ein­füh­rung einer Gefähr­dungs­haf­tung und Ver­si­che­rungs­pflicht ver­pflich­ten. Der Natio­nal­rat lehn­te die Moti­on mit 91:89 Stim­men bei 4 Ent­hal­tun­gen ab, was einem Ver­nunfts­ent­scheid gleich­kommt. Eine Mehr­heit der Natio­nal­rä­tin­nen und Natio­nal­rä­te schob die Emo­tio­nen im Zusam­men­hang mit dem Unfall vom 10. August 2023 im Gott­hard­ba­sis­tun­nel bei­sei­te und ent­schied zuguns­ten einer erfolg­rei­chen Klima- und Verlagerungspolitik.

Unse­re Argu­men­te als Stim­me der ver­la­den­den Wirt­schaft konn­ten offen­bar über­zeu­gen: Die Hal­ter von Güter­wa­gen haf­ten schon heute im Rah­men der Ver­schul­dens­haf­tung mit umge­kehr­ter Beweis­last zulas­ten der Hal­ter. Sie ver­fü­gen aktu­ell über hohe Ver­si­che­rungs­de­ckun­gen und inves­tie­ren hohe Sum­men in die Instand­hal­tung und Neu­be­schaf­fung von Wagen nach dem letz­ten Stand der Tech­nik. Die Moti­on hätte den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr dras­tisch ver­kom­pli­ziert und ver­teu­ert. Eine Annah­me der Moti­on hätte die erfolg­rei­che Klima- und Ver­la­ge­rungs­po­li­tik der Schweiz infra­ge gestellt.

Bestens funktionierendes System Schienengüterverkehr nicht unnötigerweise gefährden

Bestens funktionierendes System Schienengüterverkehr nicht unnötigerweise gefährden

Im August 2024 reich­te die Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen des Natio­nal­ra­tes mit 13 zu 8 bei 4 Ent­hal­tun­gen die Moti­on 24.3823 «Revi­si­on der Risi­ko­haf­tung von Eigen­tü­mern von Güter­wag­gons ein». Die Moti­on will für Wagen­hal­ter eine Gefähr­dungs­haf­tung und eine Ver­si­che­rungs­pflicht inklu­si­ve Vor­ga­be der Höhe der Deckungs­sum­me ein­füh­ren. Dies mit der Absicht, die Sicher­heit im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr zu erhö­hen. Der Natio­nal­rat berät die Moti­on am Diens­tag, 10. Dezem­ber 2024.

Darum geht’s:

  • Die Moti­on ist systemwidrig
  • Die Moti­on erhöht die Sicher­heit nicht
  • Die Moti­on tor­pe­diert die Verlagerungspolitik
  • Die Moti­on behan­delt Glei­ches ungleich

 

Die Motion ist systemwidrig

Die Wagen­hal­ter ver­ant­wor­ten im heu­ti­gen Sys­tem die Zulas­sung und Instand­hal­tung ihrer Wagen. Im Scha­den­fall wird bei Vor­lie­gen von Män­geln am Wagen ihr Ver­schul­den ver­mu­tet und sie haf­ten für den Scha­den, wenn sie nicht bewei­sen kön­nen, dass sie alle not­wen­di­gen Sicher­heits­vor­keh­run­gen getrof­fen haben. Die Eisen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men (EVU) sind für den Betrieb und die Sicher­heit der Züge/Wagen ver­ant­wort­lich, wäh­rend die Wagen­hal­ter beim Betriebs­ein­satz ihrer Wagen kei­nen Ein­fluss auf die Sicher­heits­kon­trol­len haben. Eine Aus­wei­tung der Haf­tung auf die Wagen­hal­ter würde die Effi­zi­enz und Wirt­schaft­lich­keit des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs stark beein­träch­ti­gen und ist daher systemwidrig.

Die Motion erhöht die Sicherheit nicht

Jeder Güter­wa­gen wird von der natio­na­len Sicher­heits­be­hör­de vor Inbe­trieb­nah­me zuge­las­sen – unab­hän­gig von Haf­tungs­fra­gen. Neben die­ser staat­li­chen Zulas­sung durch­lau­fen auch alle Güter­wa­gen einen exter­nen zer­ti­fi­zier­ten, peri­odi­schen und prä­ven­ti­ven Instand­hal­tungs­pro­zess. Für Wagen­hal­ter ist die Sicher­heit ihres Güter­wa­gens aus­schlag­ge­bend für die Repu­ta­ti­on sowie ein wich­ti­ges Inves­ti­ti­ons- und Ver­kaufs­ar­gu­ment. Die Unter­neh­men inves­tie­ren euro­pa­weit jähr­lich 1.7 bis 2 Mil­li­ar­den Euro in neue Güter­wa­gen und arbei­ten stän­dig an Sicher­heits­ver­bes­se­run­gen. Eine Haf­tungs­ver­schär­fung führt weder zu einer Ver­rin­ge­rung von Unfall­ge­fah­ren noch senkt sie die Ein­tritts­wahr­schein­lich­keit von Unfäl­len und das Aus­mass der von ihnen ange­rich­te­ten Schäden.

Die Motion torpediert die Verlagerungspolitik

Eine stren­ge­re Haf­tung macht den Güter­trans­port teu­rer und kom­pli­zier­ter, da die Über­ga­be von Güter­wa­gen zwi­schen ver­schie­de­nen Ver­ant­wor­tungs­be­rei­chen auf­wen­di­ger wird. Dadurch könn­ten weni­ger Güter­wa­gen in der Schweiz genutzt wer­den, da gera­de Güter­wa­gen­ka­pa­zi­tä­ten aus dem Aus­land feh­len dürf­ten. Das macht den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr unat­trak­ti­ver und tor­pe­diert die Ver­la­ge­rungs­po­li­tik. Ein Schwei­zer Allein­gang würde das über Jahr­zehn­te erar­bei­te­te und aus­ta­rier­te euro­päi­sche Regel­werk unter­mi­nie­ren und zu einer Insel­lö­sung füh­ren. Zudem setzt die Schweiz so ihre wich­ti­ge Rolle im euro­päi­schen Güter­ver­kehr aufs Spiel, was schluss­end­lich die Ver­sor­gungs­si­cher­heit gefährdet.

Die Motion behandelt Gleiches ungleich

Glei­che Vor­gän­ge – zie­hen von Fahr­zeu­gen durch ein Zug­fahr­zeug ‑wer­den bei Annah­me der Moti­on ungleich behan­delt. Dies geschieht im Ver­hält­nis zwi­schen Sat­tel­schlep­per und Güter­zug, aber auch im Ver­hält­nis von Per­so­nen- und Güterzug.

Die Moti­on 24.3823 «Revi­si­on der Risi­ko­haf­tung von Eigen­tü­mern von Güter­wag­gons» ver­fehlt somit ihre eigent­li­che Absicht. Sie kos­tet nur alle Betei­lig­ten viel und ver­rin­gert die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schie­ne gegen­über der Stras­se. Das bestehen­de Sys­tem garan­tiert die Sicher­heit des Schie­nen­gü­ter­ver­kehr bereits heute und bie­tet die effi­zi­en­tes­ten Rah­men­be­din­gun­gen für die schwei­ze­ri­sche Verlagerungspolitik. 
KVF‑N stärkt Schienengüterverkehr mit mehr Wettbewerb und Transparenz

KVF‑N stärkt Schienengüterverkehr mit mehr Wettbewerb und Transparenz

Die vor­be­ra­ten­de Kom­mis­si­on des Natio­nal­rats (KVF‑N) bean­tragt ihrem Rat im Rah­men des Geschäfts 24.017 das Ein­tre­ten und die Annah­me der Kre­di­te für die Ein­füh­rung der digi­ta­len auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK) sowie die befris­te­te Abgel­tung des Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehrs (EWLV) inklu­si­ve der Bestel­lung des Güter­ver­kehrs. Zudem nimmt sie eini­ge ent­schei­den­de Prä­zi­sie­run­gen am Geset­zes­text vor: Der Wett­be­werb soll inten­si­ver geför­dert und Quer­sub­ven­tio­nie­run­gen zwi­schen sub­ven­tio­nier­ten und eigen­wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen durch die Offen­le­gung von Kenn­zah­len und Finanz­flüs­sen in den Geschäfts­be­rich­ten der Güter­bah­nen unter­bun­den wer­den. Zusätz­lich will die KVF‑N die Bin­nen­schiff­fahrt aus­drück­lich im Geset­zes­ent­wurf ver­an­kern, um mehr Rechts­si­cher­heit zu schaffen.

Wenig ziel­füh­rend hin­ge­gen ist das im Gesetz ergänz­te Ziel, den Anteil des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs zu stei­gern. Diese Bot­schaft soll­te eher an die markt­be­herr­schen­de, staat­li­che SBB gerich­tet wer­den, die durch ihre aktu­el­le Ange­bots- und Preis­po­li­tik wei­ter­hin Ver­keh­re von der Schie­ne ver­treibt. Dies unter­gräbt das letz­te Ver­trau­en der Kun­den in die Leis­tungs­fä­hig­keit und den Wil­len der Staats­bahn. Tat­säch­lich sind die in der Vor­la­ge vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men ziel­füh­ren­der als ambi­tio­nier­te Ziele: Markt­an­tei­le kann der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr durch die vor­ge­se­he­ne Digi­ta­li­sie­rung und den Wan­del von einem Sys­tem des 19. Jahr­hun­derts in das 21. Jahr­hun­dert gewin­nen. Die nun noch ver­stärk­te För­de­rung des Wett­be­werbs zwi­schen Güter­bah­nen, in Kom­bi­na­ti­on mit der befris­te­ten Abgel­tung des EWLV, könn­te bald zu einem brei­te­ren Ange­bot und wach­sen­den Markt­an­tei­len für die Schie­ne füh­ren. Die prä­zi­sie­ren­den Anträ­ge der KVF‑N dürf­ten in die­ser Hin­sicht weit­aus wirk­sa­mer sein als unver­bind­li­che Ver­la­ge­rungs­zie­le, die zudem der Ver­fas­sung widersprechen.

Bedau­er­li­cher­wei­se fan­den die Anträ­ge auf mehr Trans­pa­renz und Wett­be­werb beim Bau und Betrieb von Umschlags­an­la­gen keine Mehrheit.

129 neue Loks für SBB Cargo: Wie geht das?

129 neue Loks für SBB Cargo: Wie geht das?

SBB Cargo will ihre Flot­te bis 2035 mit bis zu 129 moder­nen Stre­cken­lo­ko­mo­ti­ven erneu­ern. Gleich­zei­tig beklagt sie hohe Fix­kos­ten im Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr (EWLV), hat ihre Prei­se über die letz­ten Mona­te über­mäs­sig erhöht und ihr Ange­bot abge­baut. Das birgt die akute Gefahr einer Rück­ver­la­ge­rung auf die Stras­se. Wir vom VAP stel­len die Gross­be­stel­lung in Frage und ver­lan­gen mehr Transparenz.

Darum geht’s:

  • SBB Cargo inves­tiert in die Zukunft des Schienengüterverkehrs
  • Preis­stei­ge­run­gen und Ange­bots­ab­bau ver­grau­len Güterbahnkunden
  • VAP hin­ter­fragt betriebs­wirt­schaft­li­che Argu­men­ta­ti­on und for­dert Transparenz

 

SBB Cargo investiert in die Zukunft des Schienengüterverkehrs

SBB Cargo will ihre Flot­te moder­ni­sie­ren und damit die Zukunft des Güter­ver­kehrs auf der Schie­ne sichern. In einer Medi­en­mit­tei­lung vom 26. Sep­tem­ber 2024 hat sie die Beschaf­fung von bis zu 129 neuen Stre­cken­lo­ko­mo­ti­ven ange­kün­digt. Die neuen Loks sol­len von 2027 bis 2035 aus­ge­lie­fert wer­den und die ver­al­te­ten Zug­fahr­zeu­ge erset­zen. SBB Cargo stellt ihre Ent­schei­dung als Not­wen­dig­keit dar, um den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr für die Zukunft fit zu machen, was begrüs­sens­wert ist. Die neuen Loks sind effi­zi­en­ter, leis­tungs­fä­hi­ger und mit inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gien wie einem Bat­te­rie­an­trieb für Ver­keh­re auf der letz­ten Meile aus­ge­stat­tet. So will SBB Cargo die Betriebs­kos­ten um 60% sen­ken und zur Auto­ma­ti­sie­rung des Güter­ver­kehrs beitragen.

Preissteigerungen und Angebotsabbau vergraulen Bahnkunden

Uns vom VAP stellt sich eine zen­tra­le Frage: Wie passt die gross­an­ge­leg­te Beschaf­fung von 129 Loko­mo­ti­ven mit der aktu­el­len Geschäfts­ent­wick­lung und ‑prak­tik von SBB Cargo zusam­men? In den ver­gan­ge­nen Mona­ten hat SBB Cargo ihre Güter­bahn­kun­den mit mas­si­ven Preis­er­hö­hun­gen und einem Abbau im Ange­bot kon­fron­tiert (vgl. VAP-Blog­ar­ti­kel «Total­re­vi­si­on GüTG: Die Stim­mung der Bran­che droht zu kip­pen». Die­ses markt­ver­zer­ren­de Ver­hal­ten könn­te eine Reduk­ti­on der Volu­men im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr und eine ver­mehr­te Ver­la­ge­rung auf die Stras­se zur Folge haben. Tritt die­ser Fall tat­säch­lich ein, lässt sich eine der­art umfas­sen­de Inves­ti­ti­on nicht rechtfertigen.

VAP hinterfragt betriebswirtschaftliche Argumentation und fordert Transparenz

SBB Cargo hält sich zu den betrieb­li­chen und finan­zi­el­len Wir­kun­gen des Gross­pro­jekts lei­der bedeckt. Das ist dem Ver­trau­en in die staat­li­che Güter­ver­kehrs­toch­ter nicht gera­de zuträg­lich. Immer­hin geht es um Inves­ti­tio­nen im drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich, die unter der Prä­mis­se der Eigen­wirt­schaft­lich­keit die Güter­bahn­kun­den tra­gen müs­sen. Des­halb hal­ten wir es für uner­läss­lich, dass SBB Cargo ihre Über­le­gun­gen offen­legt. Im Wei­te­ren regen wir an, dass sie die Zahl der Loko­mo­ti­ven über­denkt und als Ergän­zung zum Kauf eine Miete oder einen Teil­kauf mit Opti­on auf mehr Loks in Betracht zieht.

Die Digitalisierung des Schienengüterverkehrs nimmt Fahrt auf

Die Digitalisierung des Schienengüterverkehrs nimmt Fahrt auf

Die Poli­tik passt die Rah­men­be­din­gun­gen für die Migra­ti­on zur digi­ta­len auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK) an und die Tech­no­lo­gie für den künf­ti­gen Stan­dard wird Schritt für Schritt fest­ge­legt. Die Schweiz stimmt ihren Ein­füh­rungs­pro­zess auf den­je­ni­gen in Euro­pa ab. Als Bran­chen­ak­teu­re wol­len wir vom VAP die Zulas­sung für den kom­mer­zi­el­len Ver­kehr vor­an­trei­ben und über­neh­men des­halb eine Schlüs­sel­rol­le in der Koor­di­na­ti­on und Doku­men­ta­ti­on der ent­spre­chen­den Projekte.

Darum geht’s:

  • Stän­de­rat gibt grü­nes Licht für die DAK und den Einzelwagenladungsverkehr
  • GüTG mit euro­päi­schem Fahr­plan harmonisiert
  • Tech­no­lo­gie muss sich als Stan­dard beweisen
  • Schwei­zer Bran­che über­nimmt Vorreiterrolle
  • Zwei Etap­pen, ein Ziel: Ver­net­zung mit der Zukunft
  • VAP ver­wan­delt Erfah­run­gen in pra­xis­ge­rech­te Lösungen

 

Ständerat gibt grünes Licht für die DAK und den Einzelwagenladungsverkehr

Die Ent­wick­lun­gen rund um die Digi­ta­li­sie­rung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs ver­lau­fen buch­stäb­lich mehr­glei­sig. Eine Wei­chen­stel­lung im poli­ti­schen Pro­zess hat am 24. Sep­tem­ber 2024 statt­ge­fun­den. An die­sem Bera­tungs­tag in der Herbst­ses­si­on des Schwei­zer Par­la­ments hat sich der Stän­de­rat zur Total­re­vi­si­on des Güter­trans­port­ge­set­zes bera­ten und den Ver­pflich­tungs­kre­dit zur Ein­füh­rung der DAK in der Höhe von 180 Mio. Fran­ken sowie den Ver­pflich­tungs­kre­dit zur Moder­ni­sie­rung des Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehrs über 260 Mio. Fran­ken gut­ge­heis­sen. Damit hat der Erstrat die wich­tigs­ten Eck­punk­te der bun­des­rät­li­chen Bot­schaft vom 10. Janu­ar 2024 auf­ge­grif­fen und sich mit einer brei­ten Mehr­heit expli­zit für die Digi­ta­li­sie­rung des Güter­ver­kehrs mit der seit vie­len Jah­ren ver­fei­ner­ten Inno­va­ti­on aus­ge­spro­chen. Dazu Bun­des­rat Albert Rösti in sei­nem Votum vor dem Rats­ple­num: «Neben der digi­ta­len auto­ma­ti­schen Kupp­lung sol­len wei­te­re kon­kre­te Moder­ni­sie­rungs­schrit­te erfol­gen, wie zum Bei­spiel Buchungs­platt­for­men.» Wes­halb diese Bemer­kung eine holis­ti­sche Per­spek­ti­ve auf die DAK wider­spie­gelt, legen wir in unse­rem Blog­bei­trag «Daten­öko­sys­te­me: Bran­che am run­den Tisch mit Bun­des­rat Rösti» dar.

GüTG mit europäischem Fahrplan harmonisiert

Die Pla­nung des revi­dier­ten GüTG und der ent­spre­chen­den Ver­ord­nung har­mo­niert mit dem euro­päi­schen Fahr­plan. Die Inkraft­set­zung ist auf Ende 2026 bis Anfang 2027 zu erwar­ten. Ab dann wer­den die bud­ge­tier­ten Bun­des­mit­tel für die DAK-Migra­ti­on bereit­ste­hen. Die Akteu­re des Euro­pean DAC Deli­very Pro­gram­me (EDDP) von Europe’s Rail wol­len die DAK-Migra­ti­on ab 2028 in gros­sem Stil aus­rol­len. Die­ses Umset­zungs­pro­gramm ver­eint Eisen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, Infra­struk­tur­be­trei­ber, Wagen­hal­ter sowie die Eisen­bahn­zu­lie­fer­indus­trie, für die Instand­hal­tung zustän­di­ge Stel­len, Bran­chen­or­ga­ni­sa­tio­nen, Eisen­bahn­for­schungs­zen­tren und poli­ti­sche Insti­tu­tio­nen. Die­ses inte­grier­te gemein­sa­me Pro­gramm baut auf For­schungs- und Ent­wick­lungs­er­geb­nis­se und Pilot­pro­jek­te und strebt die Gewähr­leis­tung der not­wen­di­gen Mass­nah­men für eine schnel­le, tech­nisch und wirt­schaft­lich mach­ba­re euro­pa­wei­te DAK-Ein­füh­rung an.

Technologie muss sich als Standard beweisen

Damit sich die­ses ambi­tio­nier­te Ziel errei­chen lässt, braucht es eine ent­wi­ckel­te und betriebs­er­prob­te Tech­no­lo­gie. Auch hier hat das EDDP bereits erheb­li­che Vor­ar­beit geleis­tet und Anfang 2024 das «DAC Basis Packa­ge» als künf­ti­gen Sys­tem­stan­dard für den euro­päi­schen Schie­nen­gü­ter­ver­kehr kom­mu­ni­ziert. Das EDDP sieht Pilot­zü­ge in ganz Euro­pa vor, um die Tech­no­lo­gie des «DAC Basis Packa­ge» zu ver­fei­nern und umfas­send zu tes­ten. Das Start­pa­ket ent­hält die fol­gen­den Komponenten:

  • DAK (mechanisch/pneumatisch) ein­schliess­lich Ener­gie-/Da­ten­sys­tem
  • Erken­nen der Zugzusammenstellung
  • Auto­ma­ti­sche Bremsprobe
  • Zug­voll­stän­dig­keits­prü­fung
  • Auto­ma­ti­sches Ent­kup­peln (im Zug von der Lok oder von der Wagenseite)

Noch steht ein wich­ti­ger Sys­tem­ent­scheid aus: Für die Daten­über­tra­gungs­tech­no­lo­gie im Zug ste­hen die Optio­nen Sin­gle per Ether­net und Power­line+ in der End­aus­wahl. Da in der Schweiz bereits erfolg­rei­che Tests mit Power­line+ erfolgt sind, soll nun zeit­nah ein zulas­sungs­fä­hi­ger Pilot­zug mit die­ser Tech­no­lo­gie rea­li­siert werden.

Schweizer Branche übernimmt Vorreiterrolle

Die Schweiz will zu dem vom EDDP koor­di­nier­ten euro­päi­schen DAK-Ent­wick­lungs­pro­jekt sub­stan­zi­ell bei­tra­gen und die­ses eng mit den euro­päi­schen Orga­ni­sa­tio­nen von EDDP abstim­men. So schickt sich die Schwei­zer Bahn­bran­che an, die Sys­tem­in­te­gra­ti­on zur Zulas­sung kom­mer­zi­el­ler Ein­sät­ze vor­an­zu­trei­ben. Die tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen und der funk­tio­na­le Leis­tungs­um­fang des «DAC Basis Packa­ge» und die Über­tra­gungs­tech­no­lo­gie Power­line+ bil­den die Grund­la­ge für die wei­te­ren Arbei­ten des Schwei­zer Pro­jekt­teams. Dem­nach wer­den BAV, VAP und VöV ihre gemein­sam unter­zeich­ne­te Absichts­er­klä­rung zur Auto­ma­ti­sie­rung im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr ent­spre­chend erweitern.

Zwei Etappen, ein Ziel: Vernetzung mit der Zukunft

Der Bei­trag der Schweiz zur DAK-Ein­füh­rung erfolgt in zwei Etap­pen. Vorab soll die Sys­tem­in­te­gra­ti­on auf dem Schwei­zer Pio­nier­zug zügig bis zur Zulas­sungs­rei­fe vor­an­ge­trie­ben und deren All­tags­taug­lich­keit dann im kom­mer­zi­el­len Ein­satz nach­ge­wie­sen wer­den. Der Bund wird die Ent­wick­lung mit För­der­mit­teln gemäss Arti­kel 10 Güter­trans­port­ge­setz unterstützen.

  • Das Ent­wick­lungs­pro­jekt EP3 zur Rea­li­sie­rung der Zulas­sung eines ers­ten Pio­nier­zugs mit den Funk­tio­nen nach «DAC Basic Packa­ge» hat begon­nen. Ziel ist es, bis Mitte 2026 eine BAV-Betriebs­be­wil­li­gung für defi­nier­te kom­mer­zi­el­le Fahr­ten auf dem Schwei­zer Nor­mal­spur­netz zu erlan­gen. Dazu haben rund 30 moti­vier­te Swiss­rail-Mit­glie­der, SBB Cargo, das BAV und VAP-Ver­tre­ter am 30. August 2024 ihre Absicht bekun­det, den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr gemein­sam kon­kur­renz­fä­hig zu machen und die Schwei­zer DAK-Tech­no­lo­gie nach aus­sen zu tra­gen. Mit EP3 wol­len die Bran­chen­ak­teu­re die Defi­ni­ti­on des künf­ti­gen euro­päi­schen Stan­dards im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr wesent­lich mit­ge­stal­ten. Es ist nun an der Zeit, Grund­satz­dis­kus­sio­nen zu ver­las­sen und betriebs­taug­li­che Lösun­gen zu erar­bei­ten. Die neuen Sys­te­me müs­sen robust, all­tags­taug­lich und finan­zier­bar sein, damit der Güter­zug künf­tig wirt­schaft­lich erfolg­reich ver­keh­ren kann.
  • Mit dem Ent­wick­lungs­pro­jekt EP4 sol­len nach Abschluss von EP3 meh­re­re DAK-Züge im Zeit­raum von 2026 bis 2027 für kom­mer­zi­el­le Fahr­ten auf das Schwei­zer Schie­nen­sys­tem gebracht wer­den. Erste Gesprä­che mit Ver­la­dern haben bereits statt­ge­fun­den. Gesucht wer­den iso­lier­te Ver­keh­re, die sich für eine früh­zei­ti­ge DAK-Umstel­lung als Pio­nier­zü­ge eig­nen. Das Ziel die­ser zwei­ten Etap­pe ist das Sam­meln von Betriebs­er­fah­rung und die wei­te­re Ertüch­ti­gung im rea­len Ein­satz. Die Pio­nier­zü­ge sol­len invol­vier­ten Anspruchs­grup­pen und Inves­to­ren ein kon­kre­tes Bild über die künf­ti­gen Mög­lich­kei­ten mit der DAK und der damit ein­her­ge­hen­den Digi­ta­li­sie­rung im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr geben.
VAP verwandelt Erfahrungen in praxisgerechte Lösungen

Wir vom VAP wer­den die erwähn­ten Pro­jek­te für alle Inter­es­sier­ten und Betei­lig­ten koor­di­nie­ren und doku­men­tie­ren. Damit wol­len wir einen brei­ten Erfah­rungs­aus­tausch und volle Pra­xis­taug­lich­keit bis in die Anschluss­glei­se und die Logis­tik der Wirt­schaft sicher­stel­len. Unse­re Mit­glie­der – allen voran die Ver­la­der und Wagen­hal­ter – betei­li­gen sich aktiv an den bei­den Ent­wick­lungs­etap­pen. Damit las­sen sich Erkennt­nis­se aus Pilot­pro­jek­ten ska­lie­ren und Syn­er­gien für alle Bran­chen­ak­teu­re nutz­bar machen.

«Die Asymmetrie von Vorteilen und Umsetzungskosten erachte ich als grössten Knackpunkt der DAK»

«Die Asymmetrie von Vorteilen und Umsetzungskosten erachte ich als grössten Knackpunkt der DAK»

Die JOSEF MEYER Rail (JMR) Group hat sich auf Unter­halt und Repa­ra­tu­ren von Güter­wa­gen spe­zia­li­siert und unter­hält Stand­or­te im In- und Aus­land. Im Gespräch mit dem VAP spre­chen Dr. Domi­nik Suter, Inha­ber und Ver­wal­tungs­rats­prä­si­dent, sowie Ulrich Walt, Grup­pen-CEO seit Sep­tem­ber 2024, über die Erfolgs­fak­to­ren eines indus­tri­el­len Bran­chen­ak­teurs, die Asym­me­trie von Inno­va­tio­nen und die Zukunft des Schwei­zer Schienengüterverkehrs. 

VAP: Herr Suter, wie kam es zum Füh­rungs­wech­sel und was erwar­ten Sie von Ulrich Walt? 

Domi­nik Suter: Vin­zenz Bind­schäd­ler, unser bis­he­ri­ger Geschäfts­füh­rer, hat sich ent­schie­den, JMR auf Ende Sep­tem­ber 2024 zu ver­las­sen. Mit Ulrich Walt über­nimmt ein lang­jäh­ri­ger Bran­chen­ken­ner die Füh­rung unse­rer Grup­pe. Gemein­sam wol­len wir unse­re Visi­on, die Pro­duk­ti­vi­tät unse­rer Eisen­bahn­kun­den nach­hal­tig zu stei­gern, kon­kre­ti­sie­ren und unse­re Unter­neh­mens­grup­pe im inter­na­tio­na­len Kon­text ausbauen.

VAP: Ihr Mar­ken­ver­spre­chen brin­gen Sie mit den Attri­bu­ten «zuver­läs­sig», «enga­giert» und «inno­va­tiv» zum Aus­druck. Herr Walt, wie wol­len Sie diese Eigen­schaf­ten in Zukunft stär­ken? Wo wer­den Sie neue Wege einschlagen?

Ulrich Walt: Ich finde diese Tag­li­ne hilf­reich. Sie sind zwar etwas gene­risch, machen aber deut­lich, was uns gegen­über unse­ren Kun­den wich­tig ist. Gera­de das Attri­but «zuver­läs­sig» ist im Instand­hal­tungs­ge­schäft ent­schei­dend, weil es viel mit Sicher­heit zu tun hat. Mit der Eigen­schaft «enga­giert» wol­len wir unse­ren Ruf als eine der bes­ten Werk­stät­ten Euro­pas fes­ti­gen. Zum Bei­spiel ver­kür­zen wir lau­fend die Durch­lauf­zei­ten und schi­cken in der Schweiz für klei­ne­re Repa­ra­tu­ren mobi­le Instand­hal­tungs­teams los.

Den stra­te­gi­schen Kurs werde ich bei­be­hal­ten. Da wir in indus­tri­el­le Pro­zes­se ein­ge­bun­den sind, kön­nen wir unser Geschäfts­mo­dell nicht von heute auf mor­gen revo­lu­tio­nie­ren. Aller­dings möch­te ich neue Akzen­te set­zen. Zum Bei­spiel wer­den wir uns noch stär­ker auf unse­re Kern­kom­pe­ten­zen der Instand­hal­tung und ECM-Ange­bo­te fokus­sie­ren. Nach innen gilt unser Augen­merk ver­stärkt der Füh­rung und der Ver­ant­wor­tung. Und schliess­lich wol­len wir auch unse­re Sys­te­me und Pro­zes­se wei­ter optimieren.

Das Merk­mal «inno­va­tiv» wird gemein­hin mit Digi­ta­li­sie­rung gleich­ge­setzt. Diese wird auch im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr rege dis­ku­tiert, vor allem im Zusam­men­hang mit der digi­ta­len auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK). Was ist Ihre Mei­nung dazu?

Domi­nik Suter: Die För­de­rung des Schie­nen­ver­kehrs in Euro­pa setzt kurz­fris­tig nicht nur die Instand­stel­lung der Schie­nen­in­fra­struk­tur und die DAK vor­aus, son­dern erfor­dert mit­tel­fris­tig auch Inno­va­tio­nen im Roll­ma­te­ri­al. So haben wir schon vor Jah­ren gemein­sam mit Indus­trie­part­nern lärm- und ver­schleiss­ar­me Güter­wa­gen­dreh­ge­stel­le für deut­lich höhe­re Geschwin­dig­kei­ten ent­wi­ckelt. In einem Joint Ven­ture mit PROSE ist dar­aus das kos­ten­güns­ti­ge­re Dreh­ge­stell «LEILA Light» auf der Basis einer zulas­sungs­fä­hi­gen Tech­no­lo­gie ent­stan­den. «LEILA Light» bie­tet bestechen­de Vor­tei­le hin­sicht­lich Lärm, Ver­schleiss der Schie­nen­in­fra­struk­tur und Geschwin­dig­keit. Solan­ge die Vor­tei­le bezüg­lich Lärm, Ver­schleiss der Schie­nen­in­fra­struk­tur und Geschwin­dig­keit nicht beim Inves­tor ankom­men, wird jedoch nicht in moder­nes Roll­ma­te­ri­al investiert.

Ulrich Walt: Ähn­lich ver­hält es sich mit der DAK als meist­zi­tier­te Digi­ta­li­sie­rungs­trei­be­rin. Bei Inno­va­tio­nen für den Schie­nen­ver­kehr stellt sich immer die Frage, ob sie am Wagen oder an der Infra­struk­tur statt­fin­den sol­len. Die DAK revo­lu­tio­niert den Wagen. Doch die Vor­tei­le die­ser Inno­va­ti­on und die Kos­ten für deren Umset­zung sind asym­me­trisch ver­teilt, fal­len also an unter­schied­li­chen Stel­len an. In einem sol­chen Fall wird es schwie­rig, einen Durch­bruch zu erzie­len. Diese Asym­me­trie erach­te ich als gröss­ten Knack­punkt der DAK. Hier braucht es einen Anstoss des Regu­la­tors. Die DAK ist im poli­ti­schen Pro­zess weit fort­ge­schrit­ten, wes­halb sie sich über kurz oder lang durch­set­zen wird.

Die Wur­zeln von JMR rei­chen bis ins Jahr 1888 zurück. Seit­her hat sich Ihr Unter­neh­men als ver­läss­li­cher Bran­chen­ak­teur eta­bliert. Wie lau­tet Ihr Erfolgs­ge­heim­nis?
Domi­nik Suter: Das Erfolgs­ge­heim­nis sind unse­re Mit­ar­bei­ten­den, die für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr «bren­nen». Man­che Mit­ar­bei­ten­de arbei­ten seit Jahr­zehn­ten, teil­wei­se sogar ihr gesam­tes Berufs­le­ben lang bei uns. Die schlan­ken Struk­tu­ren mit kur­zen Ent­schei­dungs­we­gen sowie unse­re Kun­den­ori­en­tie­rung tra­gen eben­falls zu unse­rem Erfolg bei.

Ulrich Walt: Dem kann ich nur bei­pflich­ten. Wir sind klein und agil, wes­halb wir uns kon­se­quent an unse­ren Kun­den aus­rich­ten. Ich möch­te noch einen wei­te­ren Erfolgs­fak­tor anfü­gen: JMR kommt aus dem Engi­nee­ring. Wir kön­nen also mehr als Instand­hal­ten, bei Bedarf sogar ganze Unter­grup­pen oder Dreh­ge­stel­le nach­bau­en. Unser Engi­nee­ring-Know-how hält uns in Pole-Position.

Aktu­ell rückt die Haf­tung im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr in den Mit­tel­punkt. Aus­ser­dem wur­den Emp­feh­lun­gen für die Wei­ter­ent­wick­lung der ECM-Ver­ord­nung abge­ge­ben. Was mei­nen Sie dazu? 

Ulrich Walt: Im Zusam­men­hang mit dem Unfall im Gott­hard­ba­sis­tun­nel haben das Joint Net­work Secre­ta­ri­at der Euro­pean Union Agen­cy for Rail­ways ERA und die schwei­ze­ri­sche Sicher­heits­un­ter­su­chungs­stel­le SUST Emp­feh­lun­gen abge­ge­ben. Diese sind bereits in unse­re Instand­hal­tungs­mass­nah­men und unse­re ECM-Dienst­leis­tun­gen ein­ge­flos­sen. Aller­dings sehe ich eine gewis­se Dis­kre­panz in der regu­la­to­ri­schen Ent­wick­lung. Zum einen will der Bund den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr för­dern, etwa mit der Total­re­vi­si­on des Güter­trans­port­ge­set­zes. Gleich­zei­tig würde die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs durch mehr Haf­tungs­ver­pflich­tun­gen der Hal­ter redu­ziert. Sol­che Ver­zer­run­gen benach­tei­li­gen pri­vat­wirt­schaft­li­che Markt­ak­teu­re wie die JMR, weil sie uns zusätz­li­che Kos­ten auferlegen.

Wel­che Stär­ken schrei­ben Sie unse­rem Ver­band zu? 

Ulrich Walt: Der VAP ist her­vor­ra­gend mit ande­ren Logis­tik­ver­bän­den und Akteu­ren der Bahn­bran­che ver­netzt. Er ver­fügt über ein umfas­sen­des Know-how, mit dem er seine Mit­glie­der unter­stüt­zen kann. Auch bei poli­ti­schen Vor­stös­sen lässt sich damit bei den rich­ti­gen Hebeln anset­zen. Ich meine, dass sich der VAP über die letz­ten drei Jahr­zehn­te beein­dru­ckend pro­fes­sio­na­li­siert hat und heute eine wich­ti­ge Stim­me für die Güter­bahn­bran­che darstellt.

Was wün­schen Sie sich für den VAP?

Ulrich Walt: Zwei Dinge sind mir für die kom­men­den Mona­te und Jahre wich­tig. Ers­tens hoffe ich auf eine gelun­ge­ne Stabs­über­ga­be in der ope­ra­ti­ven Geschäfts­füh­rung von Dr. Frank Fur­rer an Dr. Simon Wey. Herr Fur­rer bleibt dem VAP glück­li­cher­wei­se erhal­ten, da er seit der letz­ten Gene­ral­ver­samm­lung in den Vor­stand gewählt wurde. So kann der Trans­fer sei­nes enor­men Wis­sens- und Erfah­rungs­schat­zes statt­fin­den und Kon­ti­nui­tät sicher­ge­stellt wer­den. Simon Wey ist ein erfah­re­ner Ver­bands­mann und her­vor­ra­gen­der Öko­nom. Mit die­ser Kom­bi­na­ti­on dürf­te er die ange­spro­che­ne Pro­fes­sio­na­li­sie­rung des Ver­bands fort­set­zen. Zwei­tens wün­sche ich der frisch gegrün­de­ten VAP-Toch­ter «Cargo Rail Con­sul­ting AG» einen erfolg­rei­chen Start. Über die letz­ten Jahre hat sich die Nach­fra­ge nach Bera­tungs­dienst­leis­tun­gen in die­sem Bereich immer stär­ker abge­zeich­net. Die­ses Toch­ter­un­ter­neh­men wird den Ver­band sicher­lich wei­ter stärken.

Wem wür­den Sie eine Zusam­men­ar­beit mit dem VAP empfehlen?

Domi­nik Suter: Allen Ver­la­dern und Wagen­hal­tern und über­haupt allen, die am Schie­nen­gü­ter­ver­kehr inter­es­siert sind oder sich für die­sen in der Schweiz oder in Euro­pa ein­set­zen. Die Ver­la­der pro­fi­tie­ren direkt, die Wagen­ver­mie­ter indi­rekt von einem frucht­ba­ren Aus­tausch und aktu­el­len Infor­ma­tio­nen. Als Mit­glied sitzt man hier sozu­sa­gen an der Quel­le des Know-hows rund um den Schienengüterverkehr.

Wie sehen Sie die Zukunft des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs in der Schweiz? 

Ulrich Walt: Ich stel­le zwei gegen­läu­fi­ge Trends fest. Zum einen gibt es durch die fort­schrei­ten­de De-Indus­tria­li­sie­rung der Schweiz immer weni­ger “bahn­af­fi­ne” Güter, die auf der Schie­ne trans­por­tiert wer­den kön­nen. Zum ande­ren rückt die Nach­hal­tig­keits­trans­for­ma­ti­on zahl­lo­ser Bran­chen die Schie­ne als kli­ma­freund­li­chen Ver­kehrs­trä­ger und valable Alter­na­ti­ve zur Stras­se in den Mit­tel­punkt. Zwar ist der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr schwer­fäl­lig, weil immer noch vie­les in Staats­hand liegt. Trotz­dem erach­te ich die Zukunft des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs als viel­ver­spre­chend. Denn Infra­struk­tur, Effi­zi­enz und Nach­hal­tig­keits­vor­tei­le sind gege­ben. Das haben Güter­bahn­kun­den und Gesetz­ge­ber glei­cher­mas­sen erkannt.

Domi­nik Suter: Trotz der Kli­ma­dis­kus­si­on und der stark anstei­gen­den Anzahl Stau­stun­den auf den Auto­bah­nen sehen wir eine Rück­ver­la­ge­rung von der Schie­ne auf die Stras­se. Das ist unter ande­rem auf Preis­er­hö­hun­gen, feh­len­de Slots für den Güter­trans­port und man­geln­de Pünkt­lich­keit zurück­zu­füh­ren. Da besteht auf poli­ti­scher Ebene drin­gen­der Hand­lungs­be­darf. Hier darf der VAP ruhig etwas lau­ter werden.

Was wurde noch nicht gesagt?

Ulrich Walt: Ich freue mich, als CEO der JMR Group für den VAP aktiv zu sein. In mei­ner neuen Posi­ti­on betrifft mich die Arbeit des VAP noch stär­ker als bei mei­nem vor­he­ri­gen Arbeit­ge­ber. Nur betrach­te ich die Dinge bei JMR aus einer indus­tri­el­len Perspektive.

Danke, Dr. Domi­nik Suter und Ulrich Walt, für das impuls­rei­che Gespräch.

 

Dr. Domi­nik Suter ist Inha­ber der JOSEF MEYER Rail Group und Prä­si­dent des Ver­wal­tungs­ra­tes. Er ver­fügt über mehr als 25 Jahre Füh­rungs­er­fah­rung als CEO, Ver­wal­tungs­rat und Bera­ter, in denen er zahl­rei­che Unter­neh­men, dar­un­ter inter­na­tio­nal täti­ge Indus­trie­un­ter­neh­men in der Schweiz, Deutsch­land und Öster­reich, auch in schwie­ri­gen Situa­tio­nen erfolg­reich wei­ter­ent­wi­ckelt hat.

 

Ulrich Walt ist seit 1. Sep­tem­ber 2024 Geschäfts­füh­rer der JOSEF MEYER RAIL AG in Rhein­fel­den. Er bringt 20 Jahre Erfah­rung in lei­ten­den Funk­tio­nen in der Logis­tik im In- und Aus­land mit. Er war unter ande­rem bei Allo­ga und Hol­cim Schweiz tätig und zuletzt CEO des Logis­tik- und Dienst­leis­tungs­spe­zia­lis­ten Fast­log. Ulrich Walt ist zudem Vize­prä­si­dent des Vor­stands und Prä­si­dent des geschäfts­lei­ten­den Aus­schus­ses beim VAP.

 

JOSEF MEYER Rail (JMR) wurde 1888 in Luzern gegrün­det. 1943 eröff­ne­te das Unter­neh­men eine Zweig­nie­der­las­sung im schwei­ze­ri­schen Rhein­fel­den für die Fer­ti­gung von Güter­wa­gen und Schweiss­bau­grup­pen. Mit der Libe­ra­li­sie­rung im Eisen­bahn­be­reich in den 1990er Jah­ren erwei­ter­te das Unter­neh­men sei­nen Tätig­keits­ra­di­us um die Instand­hal­tung von Schie­nen­fahr­zeu­gen. Heute ist die JOSEF MEYER Rail Group füh­ren­de Exper­tin für die Instand­hal­tung und Moder­ni­sie­rung von Güter­wa­gen, anspruchs­vol­le Repa­ra­tu­ren an Per­so­nen­zug­wa­gen und Loko­mo­ti­ven sowie die Fer­ti­gung kom­ple­xer Schweiss­bau­grup­pen, Klein­se­ri­en und Sonderfahrzeuge.

Herbstsession 2024: Verkehrspolitik auf der Agenda

Herbstsession 2024: Verkehrspolitik auf der Agenda

In der Herbst­ses­si­on vom 9. bis 27. Sep­tem­ber 2024 beriet das Par­la­ment diver­se ver­kehrs­po­li­ti­sche The­men. Ein beson­de­res Augen­merk galt der Revi­si­on des Güter­trans­port­ge­set­zes (GüTG). Diese Geset­zes­vor­la­ge steht in einem schrof­fen Gegen­satz zum fak­ti­schen Allein­gang von SBB Cargo.

 

Darum geht’s:

  • Bahn­in­fra­struk­tur 2025–2028
  • Rösti und Bur­kart war­nen vor dras­ti­schen Tariferhöhungen
  • Wei­te­re Finanz­sprit­ze für die SBB
  • Ver­la­ge­rungs­zie­le beim Aus­bau der NEAT-Zubringer

 

Bahninfrastruktur 2025 bis 2028 erhalten und weiterentwickeln

Am 23. Sep­tem­ber 2024 behan­del­te der Natio­nal­rat als Erstrat das Geschäft des Bun­des­ra­tes 24.045 «Finan­zie­rung des Betriebs und Sub­stanz­er­halts der Bahn­in­fra­struk­tur, der Sys­tem­auf­ga­ben in die­sem Bereich und zu Inves­ti­ti­ons­bei­trä­gen an pri­va­te Güter­ver­kehrs­an­la­gen in den Jah­ren 2025–2028». Für die anste­hen­den Auf­ga­ben hatte der Bun­des­rat am 15. Mai 2024 einen Zah­lungs­rah­men von gesamt­haft 16,442 Mil­li­ar­den Fran­ken bean­tragt, rund 2 Mil­li­ar­den mehr als in der Vorperiode.

Mit die­ser Vor­la­ge legt der Bun­des­rat für die Jahre 2025 bis 2028 die Ziele für den Betrieb, die Erhal­tung und die tech­ni­sche Ent­wick­lung der vom Bund finan­zier­ten Bahn­in­fra­struk­tur fest. Die Finan­zie­rung erfolgt das drit­te Mal voll­stän­dig aus dem Bahn­in­fra­struk­tur­fonds (BIF). Der Natio­nal­rat hiess den Kre­dit bei gleich­zei­ti­ger Ableh­nung eines Min­der­heits­an­trags zwecks Auf­sto­ckung des Kre­dits um 500 Mil­lio­nen gut.

Gleich­zei­tig schlug der Bun­des­rat vor, den bestehen­den Rah­men­kre­dit für Inves­ti­ti­ons­bei­trä­ge an pri­va­te Güter­ver­kehrs­an­la­gen 2021 bis 2024 um ein Jahr zu ver­län­gern. Dies, weil sich die Rea­li­sie­rung gros­ser Pro­jek­te ver­zö­gert hat. Für Inves­ti­ti­ons­bei­trä­ge an Anla­gen für den Güter­um­schlag im kom­bi­nier­ten Ver­kehr (KV) und an Anschluss­glei­se sieht er zudem einen vier­jäh­ri­gen Ver­pflich­tungs­kre­dit von 185 Mil­lio­nen Fran­ken vor. Mit die­sem soll der Bau, die Erwei­te­rung und die Erneue­rung der fol­gen­den Kom­po­nen­ten finan­ziert werden:

  • KV-Umschlags­an­la­gen und Anschluss­glei­se in der Schweiz, die dem Kon­zept für den Güter­trans­port auf der Schie­ne nach Arti­kel 3 GüTG entsprechen
  • KV-Umschlags­an­la­gen im Aus­land, die zur Errei­chung des Ver­la­ge­rungs­ziels nach Arti­kel 3 GVVG not­wen­dig sind
  • Hafen­an­la­gen für den Güter­um­schlag im KV

Der Natio­nal­rat gab dem Antrag des Bun­des­ra­tes mit 194 zu 1 Stim­men statt. Das Geschäft geht an den Ständerat.

Kontroverse Entwicklungen in der Debatte um den Schienengüterverkehr

Der Stän­de­rat behan­del­te am 24. Sep­tem­ber 2024 als Erstrat die Total­re­vi­si­on des GüTG. Über die jüngs­ten Ent­wick­lun­gen haben wir in unse­rem Blog­bei­trag «Debat­te um Schwei­zer Schie­nen­gü­ter­ver­kehr droht zu ent­glei­sen» berich­tet.

Mit der Revi­si­on will der Gesetz­ge­ber mehr Wett­be­werb auf der Schie­ne ermög­li­chen, den Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr stär­ken und markt­ver­zer­ren­de Dis­kri­mi­nie­rung ver­hin­dern. Er möch­te das ver­al­te­te Sys­tem durch Auto­ma­ti­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung moder­ni­sie­ren, Bau und Erneue­rung der pri­va­ten Güter­ver­kehrs­an­la­gen wei­ter­hin finan­zi­ell unter­stüt­zen und die LSVA neu als Umschlag­s­pau­scha­le an die Fracht­zah­ler zurückerstatten.

Nach einer aus­führ­li­chen Bera­tung befür­wor­te­te der Stän­de­rat die Vor­la­ge mit 35 zu 3 Stim­men bei 3 Enthaltungen.

Die­ser Ent­scheid steht im Kon­text der aktu­el­len Gemüts­la­ge der Schwei­zer Güter­bahn­kun­den. SBB-Toch­ter SBB Cargo kon­ster­niert die ver­la­den­de Wirt­schaft seit eini­gen Wochen mit unver­hält­nis­mäs­si­gen Preis­er­hö­hun­gen – bei gleich­blei­ben­dem oder schlech­te­rem Leis­tungs­an­ge­bot. Die Fol­gen die­ses kon­tro­ver­sen Ver­hal­tens sind fatal. Viele pri­vat­wirt­schaft­li­che Ver­la­der sehen sich gezwun­gen, bis zu 10% ihres Güter­trans­port­vo­lu­mens auf die Stras­se zurück­zu­ver­la­gern, weil sich der Trans­port via Schie­ne nicht mehr rech­net. SBB Cargo wie­der­um bie­tet kei­ner­lei Gesprächs­be­reit­schaft für die Ent­wick­lung von Alter­na­ti­ven. Die­ses Ver­hal­ten wider­spricht den Bestre­bun­gen mit der GüTG-Revi­si­on und dem Kon­sens, der vor der par­la­men­ta­ri­schen Bera­tung zwi­schen Poli­tik, Wirt­schaft und Staats­bahn ver­ein­bart wurde. In sei­nem Votum bekräf­tig­te Stän­de­rat Thier­ry Bur­kart, FDP/AG, sei­nes Zei­chens auch Prä­si­dent der ASTAG, dass die SBB ihre Preis­po­li­tik nicht nur auf das viel­leicht Not­wen­di­ge, son­dern auch auf das im Markt Mög­li­che aus­rich­tet, um eine Rück­ver­la­ge­rung auf die Stras­se trotz Sub­ven­tio­nen zu ver­mei­den. Auch Bun­des­rat Rösti ver­wies in sei­nem Votum in die­sem Zusam­men­hang auf drei wesent­li­che Ele­men­te: Ver­la­de­pau­scha­len, Effi­zi­enz­stei­ge­rung und Prei­se, die zu einem Opti­mum zusam­men­ge­fügt wer­den soll­ten. Es brau­che diese drei Berei­che, damit am Schluss die Ren­ta­bi­li­tät gege­ben sei und keine Rück­ver­la­ge­rung statt­fin­de. Auf­grund sei­ner Gesprä­che mit wich­ti­gen Ver­la­dern glau­be er, dass die Situa­ti­on eini­ger­mas­sen beru­higt und eine Lösung gefun­den wer­den könne.

Weitere Finanzspritze für die Schweizerischen Bundesbahnen

Am 11. und 19. Sep­tem­ber 2024 dis­ku­tier­te der Stän­de­rat und am 16. und 23. Sep­tem­ber 2024 der Natio­nal­rat erneut die vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­nen Ände­run­gen des Bun­des­ge­set­zes über die Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen (SBBG). Nach der letz­ten Bera­tung ver­blie­ben Dif­fe­ren­zen bei Art. 20 zu den Finan­zie­rungs­in­stru­men­ten. Neu sol­len die SBB Inves­ti­tio­nen aus­ser­halb des abgel­tungs­be­rech­tig­ten Bereichs der Spar­te Infra­struk­tur durch ver­zins­li­che und rück­zahl­ba­re Dar­le­hen der Bun­destre­sore­rie finan­zie­ren kön­nen, solan­ge sie die in den stra­te­gi­schen Zie­len des Bun­des­ra­tes defi­nier­ten Vor­ga­ben zur Net­to­ver­schul­dung ein­hal­ten. Über­steigt der Fremd­fi­nan­zie­rungs­be­darf der SBB für diese Inves­ti­tio­nen die Vor­ga­ben zur Net­to­ver­schul­dung nach Abs. 1, so ist die­ser durch Kapi­tal­zu­schüs­se des Bun­des zu decken. Der Bun­des­rat bean­tragt der Bun­des­ver­samm­lung im Rah­men sei­nes Vor­anschlags die erfor­der­li­chen Kapitalzuschüsse.

Der Stän­de­rat kam zum Schluss, die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für die SBB zu kür­zen. In der zwei­ten Bera­tungs­run­de am Mitt­woch stimm­te er oppo­si­ti­ons­los einer Reduk­ti­on auf 850 Mil­lio­nen Fran­ken zu und löste anschlies­send die Aus­ga­ben­brem­se. Mari­an­ne Maret (Mitte/VS), Prä­si­den­tin der Ver­kehrs­kom­mis­si­on, erklär­te, dass die SBB sich schnel­ler von der Krise erholt hät­ten, wäh­rend sich die finan­zi­el­le Lage des Bun­des ver­schlech­te­re. Der Natio­nal­rat folg­te dem Stän­de­rat und stimm­te dem gekürz­ten Kapi­tal­zu­schuss für die SBB zu. Zudem berei­nig­te er die Dif­fe­ren­zen bei den Dar­le­hen, indem er einer fle­xi­ble­ren Ober­gren­ze für Tre­sore­rie­dar­le­hen zustimmte.

Die Ent­schei­dun­gen der Räte sind in einem grös­se­ren Zusam­men­hang zu betrach­ten. Um die finan­zi­el­le Schief­la­ge des Bun­des­be­triebs wie­der ins Lot zu brin­gen, hatte der Natio­nal­rat in der Win­ter­ses­si­on 2023 mehr­heit­lich zuge­stimmt, den SBB einen ein­ma­li­gen Kapi­tal­zu­schuss in der Höhe der Fern­ver­kehrs­ver­lus­te von 1,15 Mil­li­ar­den Fran­ken zur Schul­den­re­du­zie­rung zu gewäh­ren. Von die­ser Finanz­sprit­ze pro­fi­tiert auch Toch­ter SBB Cargo, die bereits umfas­sen­de Finanz­un­ter­stüt­zung im Nach­gang der Covid-Pan­de­mie bezo­gen hat. Sie steht kurz vor dem Abschluss einer Leis­tungs­ver­ein­ba­rung zur Abgel­tung ihres Netz­werk­ver­kehrs, den sie offen­sicht­lich nicht eigen­wirt­schaft­lich abwi­ckeln kann. Die pri­vat­wirt­schaft­li­chen Akteu­re hin­ge­gen erhiel­ten weder Covid-Mit­tel noch ver­fü­gen sie über nicht betriebs­not­wen­di­ge Res­sour­cen und Betei­li­gun­gen zur Stär­kung ihrer Investitionsfähigkeit.

Balance der Verlagerungsziele beim Ausbau der NEAT-Zubringer gesucht

Die drei Motio­nen 24.3389 «Aus­bau links­rhei­ni­scher Neat-Zubrin­ger im Inter­es­se der Ver­la­ge­rung vor­an­trei­ben», 24.3390 «Sta­bi­li­sie­rung des kom­bi­nier­ten Ver­kehrs auf der Nord-Süd-Achse durch die Bereit­stel­lung von Puf­fer­glei­sen» und 24.3391 «Für eine stär­ke­re Ver­la­ge­rung auf mitt­le­re Trans­port­di­stan­zen» kamen am 24. Sep­tem­ber 2024 vor den Stän­de­rat. Die ein­rei­chen­de Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen will damit die Zubrin­ger­stre­cken zur NEAT optimieren.

Der Stän­de­rat nahm die zwei ers­ten Motio­nen an, lehn­te jedoch die drit­te ab. Ihre Annah­me setz­te einen Ver­la­ge­rungs­auf­trag auch für den Bin­nen­ver­kehr vor­aus, den die Ver­fas­sung nicht vorsieht.

Grund­sätz­lich begrüs­sen wir eine effi­zi­en­te Stre­cken­füh­rung auf dem Nord-Süd-Kor­ri­dor im Hin­blick auf die Ver­sor­gungs­si­cher­heit, Aus­weich­ka­pa­zi­tä­ten im Fall von Bau­stel­len­pha­sen, Pünkt­lich­keit und Qua­li­tät des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs. Diese Mei­nung brach­te VAP-Prä­si­dent und Stän­de­rat Josef Ditt­li bereits am Jubi­lä­ums­tref­fen mit Alt-Bun­des­rat Adolf Ogi im Herbst 2021 zum Aus­druck (vgl. Blog­bei­trag «25 Jahre «Ver­trag von Luga­no» – ein Blick in die Zukunft»).

Aller­dings kri­ti­sie­ren wir den ein­sei­ti­gen Fokus der Motio­nen auf den KV. Damit ver­pas­sen die Ver­ant­wort­li­chen in der Ver­kehrs­ver­la­ge­rung die Chan­ce, auch ande­re For­men mul­ti­mo­da­ler Ver­keh­re über den Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr zu för­dern. Das steht in einem deut­li­chen Gegen­satz zur gemein­sa­men Poli­tik der DACH-Staa­ten (Deutsch­land-Öster­reich-Schweiz), die digi­ta­le auto­ma­ti­sche Kupp­lung DAK rasch ein­zu­füh­ren. Im Wei­te­ren wider­spre­chen die Motio­nen der Revi­si­on des GüTG (siehe oben), da sie nicht nur im Import, Export und Bin­nen­ver­kehr, son­dern auch im Tran­sit umwelt- und ener­gie­po­li­ti­sche Ziele verfolgen.

Wir vom VAP for­dern, dass der Bun­des­rat im nächs­ten Ver­la­ge­rungs­be­richt zusätz­lich das Poten­zi­al mit ande­ren mul­ti­mo­da­len Ver­kehrs­ar­ten abklärt und dar­stellt. Auch für kon­ven­tio­nel­le Güter­zü­ge soll ein Qua­li­täts­mo­ni­to­ring ein­ge­führt wer­den, wie es im KV seit Jah­ren besteht. Die Unter­schei­dung zwi­schen kom­bi­nier­tem und kon­ven­tio­nel­lem Ver­kehr muss abge­schafft wer­den. Mit dem GüTG wird eine finan­zi­el­le För­de­rung des Import‑, Export- und Bin­nen­ver­kehrs ein­ge­führt. Im Tran­sit hin­ge­gen soll wei­ter­hin nur der unbe­glei­te­te KV (UKV) finan­zi­ell geför­dert wer­den. Wir mei­nen, dass sich diese Hal­tung nicht mit den GüTG-Zie­len ver­ein­ba­ren lässt. Denn der Ver­fas­sungs­auf­trag im Güter­ver­kehrs­ver­la­ge­rungs­ge­setz (GVVG) defi­niert die Ver­kehrs­ver­la­ge­rung im Tran­sit als Ver­la­ge­rung auf die Schie­ne, nicht auf den UKV. Nur Art. 8 GVVG führt für die För­de­rung des UKV den Zusatz «in ers­ter Linie» ein, wohl­ge­merkt zum Scha­den der übri­gen mul­ti­mo­da­len Logis­tik­lö­sun­gen mit Schie­nen­an­teil (vgl. Kasten).

Art. GVVG För­de­rung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs (Fas­sung gemäss Ziff. I des BG vom 16. Juni 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024)

1 Damit das Ver­la­ge­rungs­ziel erreicht wird, kann der Bund För­der­mass­nah­men beschlies­sen. Dabei wird in ers­ter Linie der unbe­glei­te­te kom­bi­nier­te Ver­kehr geför­dert. Diese Mass­nah­men dür­fen keine dis­kri­mi­nie­ren­den Aus­wir­kun­gen auf die schwei­ze­ri­schen und aus­län­di­schen Trans­port­un­ter­neh­men im Güter­ver­kehr haben.

2 Im unbe­glei­te­ten kom­bi­nier­ten Ver­kehr hat die Höhe der durch­schnitt­li­chen Abgel­tung pro trans­por­tier­te Sen­dung von Jahr zu Jahr abzunehmen.

3 Der beglei­te­te kom­bi­nier­te Ver­kehr (Rol­len­de Land­stras­se) kann bis Ende 2028 geför­dert werden.

4 Der Bund kann sich im Jahr nach Ein­stel­lung des Betriebs der Rol­len­den Land­stras­se an den Liqui­da­ti­ons­kos­ten der Betrei­be­rin beteiligen.

 

GESEHEN WERDEN ERWÜNSCHT

13.–14. Januar 2025 – 12. VPI-Neujahrsempfang und 15. VPI-Symposium, Hamburg

Der Neu­jahrs­emp­fang fin­det auf dem Pan­ora­ma­deck des EMPORIO mit 360°-Blick über Ham­burg statt, kos­ten­freie Anmel­dung hier, sepa­ra­te Anmel­dung für das VPI-Sym­po­si­um erfor­der­lich. Das 15. VPI-Sym­po­si­um beschäf­tigt sich mit ver­kehrs­po­li­ti­schen The­men und Inno­va­tio­nen für einen zukunfts­fä­hi­gen Schie­nen­gü­ter­ver­kehr. Das Pro­gramm fin­den Sie bald unter: https://symposium.vpihamburg.de.

24. Januar 2025 – ECM-Erfahrungsaustausch, Olten

Der VAP und die railbex gmbh laden zum 17. ECM-Erfah­rungs­aus­tausch ein. Dis­ku­tiert wer­den die bis­he­ri­gen Erfah­run­gen und wei­te­re Ent­wick­lun­gen der EU-Durch­füh­rungs­ver­ord­nung 2019/779 im Rah­men des 4. EU-Eisen­bahn­pa­ke­tes. Anmel­dung bis am 15.01.2025 an info@railbex.com – die Teil­neh­mer­zahl ist beschränkt, die Berück­sich­ti­gung erfolgt in der Rei­hen­fol­ge der Anmel­dun­gen. Pro­gramm und wei­te­re Informationen

14. Mai 2025 – VAP FORUM GÜTERVERKEHR, Zürich

Das nächs­te Forum Güter­ver­kehr fin­det am 14. Mai 2025 in Zürich statt. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen folgen.

 

 

Medien

Hier fin­den Sie unse­re Medi­en­mit­tei­lun­gen und Berich­te aus den Medi­en chro­no­lo­gisch aufgeführt.
 

Medi­en­mit­tei­lung vom 10. Dezem­ber 2024
Ableh­nung der Moti­on 24.3823 Risi­ko­haf­tung für Eigen­tü-mer von Güterwagons

Medi­en­mit­tei­lung vom 24. Novem­ber 2024
Schlag gegen Mul­ti­mo­da­li­tät und Verkehrsverlagerung

fokus-oev-schweiz vom 9. Sep­tem­ber 2024
Star­ke Zei­chen – Gene­ral­ver­samm­lung 2024 des Ver­ban­des der ver­la­den­den Wirt­schaft (VAP)

bahnonline.ch vom 31. August 2024
VAP-Gene­ral­ver­samm­lung 2024

Ship2Shore vom 28. August 2024
Simon Wey è il nuovo diret­to­re ope­ra­tivo di VAP

verkehr.co.at vom 27. August 2024
VAP bekommt neuen Geschäftsführer

DVZ vom 27. August 2024
Ver­la­der­ver­band VAP: Simon Wey wird neuer Geschäftsführer

Medi­en­mit­tei­lung vom 27. August 2024
VAP-Gene­ral­ver­samm­lung 2024: Die Zukunft der Schie­ne liegt in den Hän­den aller Akteure

Medi­en­mit­tei­lung vom 27. August 2024
Dr. Simon Wey über­nimmt die Geschäfts­füh­rung des VAP

Indus­trie Woche vom 4.6.2024
Daten-Eco-Sys­te­me als Schlüs­sel für effi­zi­en­te Logistiklösungen

Logis­tik News 24 vom 28.5.2024
Poli­ti­sche und finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für den Wagen­la­dungs­ver­kehr gefordert

Indus­try Press vom 23.5.2024
Zukunft des Wagen­la­dungs­ver­kehrs: Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen diskutiert

Logis­tik Woche vom 23.5.2024
Magnet­bahn­tech­nik: Poten­zi­al für auto­no­mes Fah­ren von Güterwagen

verker.co.at vom 20.5.2024
Forum Güter­ver­kehr: Wagen­la­dungs­ver­kehr kann wett­be­werbs­fä­hig werden

Ver­kehrs­rund­schau vom 17.5.2024
Wagen­la­dungs­ver­kehr kann wett­be­werbs­fä­hig werden

Medi­en­mit­tei­lung vom 17. Mai 2024
Forum Güter­ver­kehr: Wagen­la­dungs­ver­kehr kann wett­be­werbs­fä­hig werden

Ent­re­pri­se vom 26.4.2024
Bern will den Güter­ve­krehr wie­der auf Kurs bringen

Ver­kehrs­Mo­ni­tor vom 23. April 2024
Güter­bran­che ärgert sich über «intrans­pa­ren­te» SBB Cargo

NZZ vom 4. April 2024
Güter­zü­ge fah­ren chro­nisch Ver­lus­te ein

Rail Busi­ness vom 18. März 2024
SBB Cargo France soll links­rhei­ni­sche Ver­keh­re sichern

verkehr.co.at vom 17. März 2024
VAP-Stel­lung­nah­me zum SBB-Jah­res­er­geb­nis 2023

Medi­en­mit­tei­lung vom 14. März 2024
SBB Jah­res­er­geb­nis 2023

Medi­en­mit­tei­lung vom 31. Janu­ar 2024
Ver­ab­schie­dung Gleis­an­schluss-Char­ta 2024 in Deutschland

Medi­en­mit­tei­lung vom 10. Janu­ar 2024
Rich­ti­ge Wei­chen­stel­lung für den Bin­nen­gü­ter­ver­kehr auf der Schiene

SRF «Ein­stein» vom 14. Dezem­ber 2024
Unfall im Gott­hard Basis­tun­nel: Wie wird die Bahn sicherer?

SRF «10 vor 10» vom 19. Okto­ber 2023
Kon­se­quen­zen nach Unfall im Gotthard-Basistunnel

Themen

Zu fol­gen­den The­men fin­den Sie diver­se Publi­ka­tio­nen vom VAP oder von unse­ren Partnerorganisationen:

Güterverkehrsbranche

  • Was bewegt die Güterverkehrsbranche?
  • Wie gestal­ten wir die Zukunft des Güterverkehrs?
  • Ein Über­blick der Akteu­re des Schienengüterverkehrs.

Netz

Hier fin­den Sie nütz­li­che Infor­ma­tio­nen zu den Schie­nen­we­gen, deren Orga­ni­sa­ti­on und dem Netzzugang.

Finanzierung

Infor­ma­tio­nen zu finan­zi­el­ler För­de­rung und Abga­ben im Güter­ver­kehr.

Standorte

Alles zu Frei­ver­la­den, Ter­mi­nals, Anschluss­gleis­an­la­gen oder auch mul­ti­mo­da­len Logis­tik­hubs.

Interoperabilität

Der VAP enga­giert sich für die Har­mo­ni­sie­rung der Rah­men­be­din­gun­gen, damit Züge mühe­los auf euro­päi­schen Schie­nen­net­zen ver­keh­ren können.

Nachhaltigkeit

Für eine weit­sich­ti­ge Zukunft gilt es ver­schie­de­ne Berei­che nach­hal­tig zu gestalten.

Innovation

Wie kön­nen wir Inno­va­ti­on im Güter­ver­kehr vor­wärts trei­ben?

Betrieb

Zuguns­ten eines fai­ren Wett­be­werbs wol­len wir die Stär­ke aller Ver­kehrs­trä­ger nut­zen und opti­mal kom­bi­nie­ren. Denn so wird die Stre­cke für jeden Ein­zel­nen kür­zer – und wirtschaftlicher.

Veranstaltungen

Hier fin­den Sie wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen und Unter­la­gen zu unse­ren Ver­an­stal­tun­gen Forum Güter­ver­kehr, unse­rer Gene­ral­ver­samm­lung und weiteren.

AKTUELL UND GEZIELT INFORMIERT

Mit unse­rem elek­tro­ni­schen News­let­ter infor­mie­ren wir Sie regel­mäs­sig über die jüngs­ten Ent­wick­lun­gen unse­rer Ver­bands­ar­beit und der Ver­kehrs­po­li­tik. Als VAP-Mit­glied mit einer Online-Regis­trie­rung kön­nen Sie über die­sen E‑Newsletter auf sämt­li­che VAP-Fach­blog­posts zugreifen.

NEWSLETTER TESTEN