VERANSTALTUNGEN

Die vom VAP emp­foh­le­nen Bran­chen­events euro­pa­weit fin­den Sie hier.

Generalversammlung VAP

Unse­re GV fand am Diens­tag, 27. August 2024 in Bern statt. Wir haben uns sehr gefreut, den Bun­des­rat Dr. Albert Rösti begrüs­sen zu dür­fen. Zum Rück­blick.

2022 fand unse­re letz­te Gene­ral­ver­samm­lung statt. Nebst dem sta­tu­ta­ri­schen Teil beehr­te uns Bun­des­rä­tin Simo­net­ta Som­ma­ru­ga mit einem span­nen­den Vor­trag. Infor­ma­tio­nen fin­den Sie mit Klick auf den But­ton. Dort fin­den Sie auch das Archiv zu ver­gan­ge­nen Generalversammlungen.

VAP Forum Güterverkehr

Das Forum Güter­ver­kehr fand am 07. Mai 2024 statt. Den Rück­blick auf das Forum inklu­si­ve Bil­der, Prä­sen­ta­tio­nen der Refe­ren­ten zum Her­un­ter­la­den und Archiv­do­ku­men­te der vori­gen Jahre, fin­den Sie auf der Veranstaltungsseite.

VAP Forum Anschlussgleise

Am 15. Novem­ber 2022 fand das Forum Anschluss­glei­se in Zürich statt. Unter fol­gen­dem Link fin­den Sie Bil­der und Unter­la­gen, auch zu den Ver­an­stal­tun­gen der vori­gen Jahre:

Vergangene Veranstaltungen
2024
21./22. Oktober 2024 – Mitgliederversammlung DIE GÜTERBAHNEN, Berlin

Nebst der Mit­glie­der­ver­samm­lung gab es einen fach­li­chen Aus­tausch, Jür­gen Maier war einer der Gast­red­ner. Impres­sio­nen auf Lin­ke­dIn.

27. August 2024 – VAP GENERALVERSAMMLUNG, Bern

Am 27. August 2024 fand in Bern unse­re Gene­ral­ver­samm­lung statt. Zum Rück­blick.

27.–29. August – 12. Swiss Green Economy Symposium, Winterthur

Das Swiss Green Eco­no­my Sym­po­si­um ist eine Kon­fe­renz zu Wirt­schaft und Nach­hal­tig­keit in der Schweiz. Unter dem dies­jäh­ri­gen Motto «Gemein­sam Kon­flik­te lösen» fan­den ein­zel­ne Inno­va­ti­ons­fo­ren (Fach­kon­fe­ren­zen) statt. Infos unter https://sges.ch/.

27. Juni 2024 – DAC-Day 2024

PROSE und Knorr-Brem­se Rail Sys­tems Schweiz AG ver­an­stal­te­ten den DAC-DAY 2024, ein Sym­po­si­um über die digi­ta­le auto­ma­ti­sche Kupp­lung (DAC), die den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr moder­ni­sie­ren wird. Die Ver­an­stal­tung bot Work­shops und Net­wor­king-Mög­lich­kei­ten für Fach­leu­te der Bahnindustrie.

29./30. Mai 2024 – UIP GV und Keepers’ Summit, Venedig «Rising to the DAC challenge»

Die Kon­fe­renz beleuch­te­te, wie und wo die Schie­ne mit den ande­ren Ver­kehrs­trä­gern ver­knüpft wer­den kann, wie der Bedarf an mul­ti­mo­da­len Lie­fer­ket­ten aus­sieht und wie das Ganze finan­ziert wer­den kann. Rück­blick.

7. Mai 2024 – VAP FORUM GÜTERVERKEHR, Zürich

Das Forum Güter­ver­kehr fand am 7. Mai 2024 in Zürich statt – zum Rück­blick

18./19. April 2024 – Swiss Shippers’ Forum 2024, Interlaken

Das dies­jäh­ri­ge Motto am Swiss Ship­pers’ Forum war«The right inno­va­tions for your sup­p­ly chain! Mas­te­ring the chal­lenges, buil­ding trust, embra­cing the future.»

7. April 2024 – VPI-Generalversammlung, Wien

Die jähr­li­che Gene­ral­ver­samm­lung des VPI, Ver­band der Pri­vat­gü­ter­wa­gen-Inter­es­sen­ten Öster­reichs, fand am 17. April 2024 in Wien statt.

9. Januar 2024, 14. VPI-Symposium, Hamburg

Am Sym­po­si­um ging es um die “Wachs­tums­chan­cen für einen zukunfts­fä­hi­gen Schie­nen­gü­ter­ver­kehr”. Zum Rück­blick.

2023
21. + 22. Juni 2023 – Get Together und 23. Technische Informationsveranstaltung, Dresden

Die The­men­schwer­punk­te waren Wag­gons und deren Instand­hal­tung im kom­bi­nier­ten Ver­kehr . Zum Rück­blick.

15.–16. Juni 2023 – UIP Keepers’ Summit und GV, Nizza

Der UIP Kee­pers’ Sum­mit fand in die­sem Jahr in Koope­ra­ti­on mit AFWP ASSOCIATION FRANCAISE DES DETENTEURS DE WAGONS am 15 bis 16. Juni 2023 in Nizza statt, am 15. Juni 2023 hielt UIP zudem ihre Gene­ral­ver­samm­lung ab. Hier geht’s zum Rückblick.

31. Mai 2023 – GS1 Excellence Days inkl. Swiss Logistics Award 2023, Bern

Die GS1 Excel­lence Days gaben Impul­se und Lösungs­an­sät­ze für mehr Nach­hal­tig­keit. In der par­al­le­len Bran­chen­ver­an­stal­tung Trans­port & Logis­tik wur­den weg­wei­sen­de Pro­jek­te für mehr Nach­hal­tig­keit vor­ge­stellt und dis­ku­tiert. Infor­ma­tio­nen zum Event hier.

9.–12. Mai 2023 – transport logistics, München

Die inter­na­tio­na­le Fach­mes­se für Logis­tik, Mobi­li­tät, IT und Sup­p­ly Chain Manage­ment fand im Trade Fair Cen­ter Messe Mün­chen statt. Zu den Infor­ma­tio­nen.

27. April 2023 – Swiss Shippers’ Forum 2023, Interlaken

Am Don­ners­tag, 27. April 2023 fand das Swiss Ship­pers’ Forum im Hotel Vic­to­ria-Jung­frau, Inter­la­ken statt. Zum Rück­blick.

20. April 2023 – VAP Forum Güterverkehr, Zürich

Das Forum Güter­ver­kehr fand am Don­ners­tag, 20. April 2023 statt. Rück­blick und Bil­der hier.

14.–16. April 2023 – Road and Logistics Days im Verkehrshaus, Luzern

Ein Wochen­en­de im Zei­chen des Stras­sen­ver­kehrs und der Logis­tik. Die Welt der Logis­tik in Action – für die ganze Fami­lie. Wei­te­re Infos hier.

21. März 2023 – Stakeholder-Konferenz (Hybrid) der Europäischen Kommission (DG MOVE), Brüssel

Akteu­re aus allen Ver­kehrs­sek­to­ren und aus dem Per­so­nen- und Güter­ver­kehr dis­ku­tier­ten, wie ein rei­bungs­lo­ser Über­gang zur Auto­ma­ti­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung für die Beschäf­tig­ten im Ver­kehrs­we­sen gelingt. Zu den Infos.

21. Februar 2023 – streamSAVE workshop, online

Mög­lich­kei­ten für Ener­gie­ein­spa­run­gen im (Güter-)Verkehr: Ver­la­ge­rung auf ande­re Ver­kehrs­trä­ger und Ver­bes­se­rung der Fahr­zeug­effi­zi­enz. Der Online-Work­shop wurde auf­ge­zeich­net, die Pro­to­kol­le des Work­shops sind auf der stream­SA­VE-Platt­form verfügbar.

10.1.2023 – 13. VPI-SYMPOSIUM, HAMBURG

Am Diens­tag, 10.01.2023 fand das 13. VPI-Sym­po­si­um im Hotel Hafen Ham­burg statt. Den Rück­blick dazu fin­den Sie hier.

2022
29.11.2022 – EDDP-WEBINAR ZUR DAK-MIGRATION – ONLINE

Die­ses Web­i­nar, das vom Euro­pean DAC Deli­very Pro­gram­me (EDDP) zusam­men mit DAC­ce­le­ra­te orga­ni­siert wurde, ziel­te dar­auf ab, die Ablei­tung der Migra­ti­ons­stra­te­gie sowie die neu­es­ten Ent­wick­lun­gen wie den Test­auf­bau von Pop-up-Work­shops und die Loco-Umfra­ge zu erläu­tern. Zur Ver­an­stal­tungs­sei­te

30.11.2022 – DAC4EU ÖFFENTLICHE PRÄSENTATION DER TESTERGEBNISSE – ONLINE

Das vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur (BMVI) finan­zier­te DAC4EU-Kon­sor­ti­um führt seit zwei Jah­ren das Pilot­for­schungs­pro­jekt “DAC-Demons­tra­tor für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr” durch. Bei die­ser Online-Ver­an­stal­tung wur­den die abschlies­sen­den Test­ergeb­nis­se vor­ge­stellt. Der Schwer­punkt lag auf den Betriebs­tests in Euro­pa, ins­be­son­de­re auf den Ran­gier­vor­gän­gen sowie der Ener­gie- und Datenübertragung.

1.12.2022 – EDDP-WEBINAR ÜBER DIE KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE (CBA) – ONLINE

Die­ses Web­i­nar, das vom Euro­pean DAC Deli­very Pro­gram­me (EDDP) zusam­men mit DAC­ce­le­ra­te orga­ni­siert wurde, stell­te die Nut­zer­kon­sul­ta­ti­on und das erhal­te­ne Feed­back vor, sowie Geschäfts­fäl­le und Fall­stu­di­en. Zur Ver­an­stal­tungs­sei­te

15. November 2022 – VAP Forum Anschlussgleise

Der Wagen­la­dungs­ver­kehr in der Schweiz – oder Schie­nen­gü­ter­ver­kehr in der Flä­che – steht finan­zi­ell und poli­tisch ein­mal mehr auf dem Prüf­stand. Wir spra­chen an unse­rem Forum über neue Rol­len im Wagen­la­dungs­ver­kehr. Vor dem kuli­na­risch beglei­te­ten Netz­wer­ken dis­ku­tier­ten wir auf dem Podi­um über das Thema Sicher­heit in Rea­li­tät und Theo­rie – bestehen Unter­schie­de? Mehr dazu.

4. Oktober 2022 – European DAC Day, Prag

Am Event dis­ku­tier­ten die Teil­neh­mer, wie eine betrieb­li­che DAC-Migra­ti­on in ganz Euro­pa bis 2030 erreicht wer­den könn­te. Orga­ni­siert vom EDDP (Euro­pean DAC Deli­very Pro­gram­me) und DACcelerate.

5.–7. Oktober 2022 – International Rail Forum and Conference, Prag

Das Inter­na­tio­nal Rail­way Forum & Con­fe­rence (IRFC) ist eine der füh­ren­den Ver­an­stal­tun­gen im inter­na­tio­na­len Eisen­bahn­ka­len­der und bringt Top-Füh­rungs­kräf­te und Ent­schei­dungs­trä­ger, Bahn- und Logis­tik­fach­leu­te, Kun­den, ein­fluss­rei­che Poli­ti­ker und Insti­tu­tio­nen aus ganz Euro­pa zusam­men. Mehr Infor­ma­tio­nen hier.

6./7. Oktober 2022 – 3. BME/VDV-Gleisanschlusskonferenz, Köln

Gemein­sam mit 43 wei­te­ren Ver­bän­den aus Indus­trie, Han­del, Logis­tik, Ent­sor­gung und öffent­li­chen Insti­tu­tio­nen haben der Bun­des­ver­band Mate­ri­al­wirt­schaft, Ein­kauf und Logis­tik (BME) und der Ver­band Deut­scher Ver­kehrs­un­ter­neh­men (VDV) im Jahr 2019 die Gleis­an­schluss-Char­ta ver­öf­fent­licht. Mehr dazu.

6. Oktober 2022 – VPI Österreich Infoveranstaltung, Wien

Zum 10. Mal fand die VPI-Info­ver­an­stal­tung statt. Es werde über aktu­el­le The­men des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs infor­miert, Schwer­punkt­the­ma war die Digi­ta­le Auto­ma­ti­sche Kupp­lung (DAK). Zum Rück­blick.

7. & 8. September 2022 – 10. SWISS GREEN ECONOMY SYMPOSIUM, Winterthur

Unter dem Motto “VERANTWORTUNGSVOLL UND MUTIG ZUSAMMENARBEITEN” fand der Wirt­schafts­gip­fel der Schweiz zum Thema Nach­hal­tig­keit statt. Er brach­te Inspi­ra­ti­on, Wis­sen und Net­wor­king für Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus Wirt­schaft, Poli­tik, Wis­sen­schaft und Zivil­ge­sell­schaft, die ent­schei­den, umset­zen und Inno­va­tio­nen vor­an­trei­ben. Zum Pro­gramm.

19. August 2022 – Generalversammlung VAP

In die­sem Jahr fand unse­re Gene­ral­ver­samm­lung wie­der in Bern statt. Nebst dem sta­tu­ta­ri­schen Teil beehr­te uns Bun­des­rä­tin Simo­net­ta Som­ma­ru­ga mit einem span­nen­den Vor­trag. Alle Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier.

22. Juni 2022 – VPI Mitgliederversammlung / Technische Informationsveranstaltung / Get Together 2022

An der 22. Tech­ni­schen Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung wur­den am Vor­mit­tag auf das Lauf­werk (Rad­satz und Brem­se) ver­tieft mit den The­men LL-Soh­len und ET-Prü­fung ein­ge­gan­gen. Der Nach­mit­tag wid­me­te sich der Digi­ta­li­sie­rung und DAK. Dabei wur­den die The­men „Die DAK auf dem Weg zur Betriebs­fä­hig­keit“, „Tele­ma­tik & Sen­so­rik“ sowie der „Daten­aus­tausch“ betrach­tet. Mehr Infor­ma­tio­nen erhal­ten Sie hier.

20. Mai 2022 – 15. VAP-ECM-Erfahrungsaustausch

Der 15. VAP-ECM-Erfah­rungs­aus­tausch fand am Frei­tag, 20. Mai 2022, in Olten statt. Zum Rück­blick.

11. Mai 2022 – UIP Keepers’ Summit

Der UIP Kee­pers’ Sum­mit “Pathway to 30 % modal share – rail freight’s digi­tal future” fand am 11. Mai 2022 in Wien statt. Der Kee­pers’ Sum­mit wid­me­te sich den kon­kre­ten Maß­nah­men für eine digi­ta­le Zukunft des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs und einen Modal­an­teil von min­des­tens 30 %. Den Rück­blick auf Lin­ke­dIn fin­den Sie hier.

3. Mai 2022 – Forum Güterverkehr

Das belieb­te Forum Güter­ver­kehr fand am Diens­tag, 3. Mai 2022 in Zürich statt. Zum Rück­blick.

26. & 27. April 2022 – Swiss Shippers’ Forum

Das Swiss Ship­pers’ Forum fand am 26. und 27. April 2022 unter dem Motto «Facing our tri­ple chall­enge to 2050» in Inter­la­ken statt. Mehr Infos hier.

25. März 2022 – Branchen- und Medienanlass DAC4EU Demonstratorzug

Ein Schlüs­sel zur Erhö­hung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs ist des­sen gesamt­eu­ro­päi­sche Auto­ma­ti­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung. Zen­tra­les Ele­ment ist die digi­ta­le auto­ma­ti­sche Kupp­lung (DAK). Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter von Bund und Bran­che zeig­ten am 25. März 2022 im Kon­gress­zen­trum Kreuz in Bern auf, wie die Umrüs­tung in den nächs­ten Jah­ren erfol­gen soll. Hier fin­den Sie die Medienmappe.

11. Januar 2022 – 12. VPI-Symposium

Das 12. VPI-Sym­po­si­um wid­me­te sich der Ein­füh­rung der DAK und setz­te die Schwer­punk­te Tech­nik, Migra­ti­on, Kos­ten-Nut­zen-Ana­ly­se und Finan­zie­rung. Ein Resü­mee und das Video zum vir­tu­el­len Event fin­den Sie hier.

2021
16. März 2021 – Lärmforschung Eisenbahn Forum 2021

Am Diens­tag, 16. März 2021, fand das vir­tu­el­le Forum statt. Mehr Infor­ma­tio­nen dazu lesen Sie in unse­ren News.

Wagenladungsverkehr kann wettbewerbsfähig werden

Wagenladungsverkehr kann wettbewerbsfähig werden

Forum Güter­ver­kehr, 7. Mai 2024. Der flä­chen­de­cken­de Wagen­la­dungs­ver­kehr hat im Bin­nen­ver­kehr euro­pa­weit einen sehr hohen Markt­an­teil. Im Export- und Import­ver­kehr hin­ge­gen fällt er trotz lan­ger Stre­cken ab. Grund dafür sind Markt­ab­schot­tung und über­al­ter­te Pro­duk­ti­ons­struk­tu­ren. Aus­schliess­lich Staats­bah­nen, aus­schliess­lich auf ihrem Hei­mat­markt lau­tet die Devi­se. Der Wagen­la­dungs­ver­kehr wird als Sys­tem­ver­kehr ver­stan­den. Eine Zusam­men­ar­beit in Net­zen, wie es auf der Stras­se üblich und erfolg­reich ange­wen­det wird, ist auf der Bahn nicht angedacht.

Eine Trans­for­ma­ti­on des Wagen­la­dungs­ver­kehrs in ein auto­ma­ti­sier­tes, digi­tal ver­netz­tes und inter­na­tio­nal geöff­ne­tes Bahn­sys­tem ist jedoch mög­lich. Die Staa­ten bie­ten dem Bahn­sek­tor hier­für poli­ti­sche und finan­zi­el­le Unter­stüt­zung an.

Darum geht’s:

  • Füh­ren­de Köpfe aus der euro­päi­schen Ver­kehrs- und Logis­tik­bran­che in Zürich am Forum Güterverkehr
  • Vor­mit­tag mit Über­blick über die aktu­el­len gesetz­li­chen Rahmenbedingungen
  • Thema Nach­mit­tag: Trans­for­ma­ti­on des Schienengüterverkehrs
  • Fokus auf die Gestal­tung einer zukunfts­fä­hi­gen Güterverkehrslandschaft

 

Am 7. Mai 2024 ver­sam­mel­ten sich füh­ren­de Köpfe aus der euro­päi­schen Ver­kehrs- und Logis­tik­bran­che am Forum Güter­ver­kehr in Zürich, um über die Zukunft des Güter­ver­kehrs auf der Schie­ne zu diskutieren.

Frank Fur­rer, Gene­ral­se­kre­tär des VAP Ver­band der ver­la­den­den Wirt­schaft, blick­te in sei­ner Begrüs­sung auf die ver­gan­ge­nen Foren der Jahre 2018 bis 2024 zurück, an denen eine kon­ti­nu­ier­li­che Dis­kus­si­on über die Ent­wick­lung des Güter­ver­kehrs geführt wurde. The­men wie Mul­ti­mo­da­li­tät, Sicher­heit, Inno­va­ti­on und Digi­ta­li­sie­rung stan­den im Fokus. Beson­ders beton­te er die Rolle der Ver­kehrs­po­li­tik als Trei­ber für Ver­än­de­run­gen. Im Jahr 2024 liege nun der Schwer­punkt auf neuen Rah­men­be­din­gun­gen für einen zukunfts­fä­hi­gen Güter­ver­kehr, ins­be­son­de­re auf der Trans­for­ma­ti­on des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs. Frank Fur­rer hob die Bedeu­tung güns­ti­ger Rah­men­be­din­gun­gen für den Wett­be­werb, um Mul­ti­mo­da­li­tät, Inno­va­ti­on und Umwelt­schutz zu ermög­li­chen, her­vor. Die Part­ner­schaft zwi­schen Poli­tik und Wirt­schaft, die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Güter­bah­nen, Logis­tik­an­bie­tern und Ver­la­dern sowie das Sub­si­dia­ri­täts­prin­zip nennt er als grund­le­gen­de Prin­zi­pi­en. Die aktu­el­le Geset­zes­vor­la­ge zur Moder­ni­sie­rung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs wurde im Par­la­ment dis­ku­tiert. Der VAP unter­stützt Mass­nah­men wie die Ein­füh­rung der digi­ta­len auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK) und die Über­brü­ckungs­fi­nan­zie­rung für den Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr (EWLV) unter bestimm­ten Bedingungen.

Dr. Peter Füg­lis­ta­ler, Direk­tor des Bun­des­amts für Ver­kehr (BAV), gab einen Über­blick über die aktu­el­len gesetz­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen und Her­aus­for­de­run­gen im Schwei­zer Güter­ver­kehr. Für ihn ist die befris­te­te finan­zi­el­le För­de­rung des Wagen­la­dungs­ver­kehrs ein letz­ter Ver­such, den Bin­nen­gü­ter­ver­kehr auf der Schie­ne zu ret­ten. Die DAK ist das not­wen­di­ge Mit­tel dazu, das mit einer För­de­rung von 30% an die Hal­ter eine schö­ne Offer­te ist. Peter Wes­ten­ber­ger, Geschäfts­füh­rer von Die Güter­bah­nen in Deutsch­land, prä­sen­tier­te die digi­ta­le Schie­ne und die VDV-Char­ta aus deut­scher Sicht. Er for­der­te eine finan­zi­el­le För­de­rung des Wagen­la­dungs­ver­kehrs aus­schliess­lich über die Bedienstre­cken, d.h. die Reak­ti­vie­rung oder Men­gen­stei­ge­rung an mög­lichst vie­len Bedien­stel­len. Für Wett­be­wer­ber sei es sehr schwie­rig, da die Daten­la­ge aus­ge­spro­chen intrans­pa­rent sei. Mag. Clau­dia Neme­th vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Kli­ma­schutz, Umwelt, Ener­gie, Mobi­li­tät, Inno­va­ti­on und Tech­no­lo­gie (BMK) in Öster­reich erläu­ter­te die Instru­men­te und Stra­te­gien der öster­rei­chi­schen Ver­kehrs­po­li­tik mit Blick auf den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr und ver­glich die pro-Kopf-Inves­ti­tio­nen in der Schweiz, Deutsch­land und Öster­reich. Öster­reich setzt auf ein akti­ves Moni­to­ring der Mass­nah­men des Mas­ter­plans Güter­ver­kehrs 2030 und hat vor Kur­zem den ers­ten dies­be­züg­li­chen Moni­to­ring-Bericht vor­ge­legt. Eine die­ser Mass­nah­men ist die Ende 2023 erfolg­te Ein­rich­tung eines Ver­la­ge­rungs­coa­ches, der Unter­neh­men bzw. Gemein­den bei der Ver­la­ge­rung auf die Schie­ne berät. Gemein­sam mit dem deut­schen Ver­kehrs­mi­nis­ter Wiss­mann und Bun­des­rat Rösti unter­stützt die öster­rei­chi­sche Minis­te­rin Leo­no­re Gewess­ler die rasche Ein­füh­rung der DAK. Ueli Mau­rer, Head of Inter­mo­dal Net­work bei Bert­schi AG, brach­te wert­vol­les Feed­back aus der Wirt­schafts­per­spek­ti­ve ein. War­ten auf die DAK sei ange­sichts der Fort­schrit­te auf der Stras­se unmög­lich, sie müsse sofort umge­setzt wer­den. Die aktu­el­len, noch immer inter­na­tio­nal völ­lig unge­nü­gend koor­di­nier­ten Bau­stel­len sowie die Ener­gie- und Tras­sen­prei­se bedro­hen der­zeit die Markt­fä­hig­keit des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs fun­da­men­tal. Wei­ter for­der­te er von den Infra­struk­tur­be­trei­bern, die Erspar­nis­se durch Kom­plett­sper­run­gen an den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr wei­ter­zu­rei­chen, als Kom­pen­sa­ti­on für deren Mehrkosten.

In der anschlies­sen­den Podi­ums­dis­kus­si­on sprach Wes­ten­ber­ger über die aktu­el­le chao­ti­sche Bau­stel­len­si­tua­ti­on und die damit ver­bun­de­nen zusätz­li­chen Kos­ten und for­der­te eine Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät im Bahn­gü­ter­ver­kehr. Neme­th stimm­te zu, zeig­te sich jedoch opti­mis­tisch über die Zukunft des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs und ver­glich die aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen mit einem klei­nen Kind, das Lau­fen lernt: Es gibt Rück­schlä­ge, aber es wird bes­ser. Füg­lis­ta­ler unter­strich die Alter­na­tiv­lo­sig­keit der Kor­ri­dor­sa­nie­run­gen und beton­te die Not­wen­dig­keit von Inves­ti­tio­nen in die Infra­struk­tur. Dr. Jens Engel­mann, der die Podi­ums­dis­kus­si­on mode­rier­te, brach­te die Frage der Wirk­sam­keit von För­der­mass­nah­men auf und erör­ter­te die ver­schie­de­nen Ansät­ze zur Unter­stüt­zung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs. Füg­lis­ta­ler und Neme­th ver­tei­dig­ten die Rolle der Staats­bah­nen für den Ein­zel­wa­gen­ver­kehr. Das Fazit der Dis­kus­si­on durch Engel­mann: Die Schie­ne leis­tet einen wich­ti­gen Bei­trag zur Nach­hal­tig­keit und muss wei­ter­hin geför­dert wer­den, jedoch müs­sen auch Her­aus­for­de­run­gen wie Kapa­zi­täts­eng­päs­se und die Kos­ten für tech­no­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen bewäl­tigt werden.

Nach einer kur­zen Pause befass­te sich die Ver­an­stal­tung mit der Trans­for­ma­ti­on des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs in die Zukunft. Gil­les Peter­hans, Gene­ral­se­kre­tär der Inter­na­tio­na­len Union der Wagen­hal­ter (UIP) beleuch­te­te den aktu­el­len Stand der digi­ta­len auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK). Er unter­strich den Unter­schied zwi­schen tech­ni­scher Umrüs­tung und der damit ver­bun­de­nen Trans­for­ma­ti­on des archai­schen Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs. Die­ser soll ernst­haft wett­be­werbs­fä­hig umge­stal­tet und in ein völ­lig neues Bahn­sys­tem über­führt wer­den. Gre­gor Och­sen­bein, Stv. Lei­ter Pro­gramm Daten für ein effi­zi­en­tes Mobi­li­täts­sys­tem beim BAV und Jür­gen Maier-Gyom­lay, Ver­ant­wort­li­cher AK Logis­tik / IG WLV beim VAP stell­ten die Bedeu­tung von Daten-Eco-Sys­te­men für eine effi­zi­en­te Logis­tik her­aus. Peter Sut­ter­lü­ti, CEO von Cargo sous ter­rain AG, prä­sen­tier­te das Kon­zept von Cargo Sous Ter­rain (CST). Die rein pri­vat finan­zier­te Logis­tik­lö­sung steht aus­schliess­lich für Stück­gut zur Ver­fü­gung. Das Zusam­men­spiel von unter­ir­di­schem Haupt­lauf und ober­ir­di­scher Fein­ver­tei­lung hat das Poten­ti­al zu einer mass­geb­li­chen Ergän­zung von Schie­ne und Stras­se. Ste­fan Kirch, Co-Foun­der und Mit­glied der GL bei NEVOMO, stell­te die Poten­zia­le der Magnet­bahn­tech­nik für eine effek­ti­ve­re und kapa­zi­täts­stär­ke­re Güter­ver­kehrs­lö­sung vor. Ins­be­son­de­re auto­no­mes Fah­ren von Güter­wa­gen in gross­flä­chi­gen Anschluss­glei­sen mit einer Viel­zahl von Be- und Ent­la­de­sta­tio­nen sowie Kon­so­li­die­rungs­punk­ten für Ver­sand und Emp­fang bie­ten aus­ser­ge­wöhn­lich Einsparpotentiale.

Die Ver­an­stal­tung gip­fel­te in einer wei­te­ren Podi­ums­dis­kus­si­on, die sich mit der Zukunft der Logis­tik im Jahr 2035 befass­te. Nebst der Frei­wil­lig­keit der Daten­her­aus­ga­be wur­den auch die Her­aus­for­de­run­gen der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on, ins­be­son­de­re in Bezug auf Kos­ten und Zusam­men­ar­beit mit ver­schie­de­nen Stake­hol­dern, dis­ku­tiert. Abschlies­send wurde betont, offen für inno­va­ti­ve Lösun­gen zu sein und sich nicht von Pro­ble­men abhal­ten zu las­sen. Frank Fur­rer fass­te die Ver­an­stal­tung mit der so zuver­sicht­li­chen wie her­aus­for­dern­den Fest­stel­lung zusam­men: Alles ist mög­lich, sofern alle Bran­chen­ak­teu­re mit ver­ein­ten Kräf­ten und geschlos­sen Rei­hen prag­ma­tisch und kom­pro­miss­be­reit vorwärtsschreiten.

Es war ein Tag vol­ler span­nen­den Begeg­nun­gen, infor­ma­ti­ver Prä­sen­ta­tio­nen, anre­gen­der Dis­kus­sio­nen und einem kla­ren Fokus auf die Gestal­tung einer zukunfts­fä­hi­gen Güter­ver­kehrs­land­schaft. Die Teil­neh­mer ver­lies­sen die Tagung mit neuen Erkennt­nis­sen und Impul­sen für die wei­te­re Ent­wick­lung der Branche.

Wir freu­en uns schon auf das Forum Güter­ver­kehr 2025!

Keepers’ Summit 2023: Anpassung an Kundenanforderungen und eine visionäre Zukunft für den Schienengüterverkehr

Keepers’ Summit 2023: Anpassung an Kundenanforderungen und eine visionäre Zukunft für den Schienengüterverkehr

Darum geht’s:

  • Kee­pers’ Sum­mit der UIP in Nizza
  • Kun­den­aus­rich­tung und Trans­for­ma­ti­on für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr in Europa
  • David Zindo neuer Prä­si­dent der UIP

 

Die Inter­na­tio­nal Union of Wagon Kee­pers (UIP) in Zusam­men­ar­beit mit ihrem fran­zö­si­schen Mit­glieds­ver­band AFWP begrüss­te am 15. Juni 2023 in Nizza, Frank­reich, 120 Akteu­re des Güter­bahn­be­reichs aus ganz Euro­pa zu ihrer jähr­li­chen Flag­ship-Kon­fe­renz, dem «Kee­pers’ Sum­mit». Die Dis­kus­sio­nen kon­zen­trier­ten sich dar­auf, wie umwelt­freund­li­che Merk­ma­le des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs genutzt wer­den kön­nen, um dem Kli­ma­wan­del ent­ge­gen­zu­wir­ken, gleich­zei­tig Kun­den anzu­spre­chen und junge Talen­te anzu­zie­hen. Die Panel­teil­neh­mer und das Publi­kum waren sich einig: Der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr hat eine wich­ti­ge Rolle in der Zukunft unse­rer Gesell­schaft zu spie­len. Dies gelingt aber nur, wenn sich der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr im Betrieb weg von staat­li­chen Mono­po­len hin zu pri­vat­wirt­schaft­li­chem Wett­be­werb transformiert.

Auf der Suche nach Ver­än­de­rung for­der­te der ehe­ma­li­ge UIP-Prä­si­dent Dr. Heiko Fischer das Publi­kum auf, in die Ver­gan­gen­heit zu schau­en, um sich bes­ser auf die Zukunft vor­zu­be­rei­ten. Als trei­ben­de Kraft hin­ter der Schaf­fung des Gene­ral Con­tract of Use (GCU) wies Herr Fischer auf die wich­ti­ge Rolle der pri­va­ten Wagen­hal­ter bei der Ent­wick­lung von Lösun­gen für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr hin. Als über­zeug­ter und visio­nä­rer Mann legte er immer gros­sen Wert auf die Not­wen­dig­keit, den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr zu inno­vie­ren und zu trans­for­mie­ren, um den zukünf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen und Erwar­tun­gen von Kun­den und der Gesell­schaft gerecht zu wer­den. Das Publi­kum wür­dig­te mit ste­hen­dem Applaus das Enga­ge­ment und die Leis­tun­gen von Dr. Fischer, der als Prä­si­dent 11 Jahre lang die Geschi­cke der UIP gelei­tet hatte.

Herr Joris D’In­ca, Glo­bal Head of Logi­stics bei der inter­na­tio­na­len Unter­neh­mens­be­ra­tungs­fir­ma Oli­ver Wyman, bestä­tig­te in sei­ner Key­note-Speech die Not­wen­dig­keit für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr, sich an sich ent­wi­ckeln­de Kun­den­an­for­de­run­gen anzu­pas­sen: «Kun­den erwar­ten voll­stän­di­ge Trans­pa­renz ent­lang der Trans­port­ket­te. Sie legen den gröss­ten Wert u.a. auf die Ver­füg­bar­keit von Echt­zeit­in­for­ma­tio­nen und ein effek­ti­ves Kor­ri­dor­ma­nage­ment. Nur durch die Anpas­sung an diese und wei­te­re Anfor­de­run­gen wird der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr in der Lage sein, Markt­an­tei­le vom Stras­sen­gü­ter­ver­kehr zu gewin­nen und eine grös­se­re Rolle bei der Bekämp­fung des Kli­ma­wan­dels zu spie­len.» Prä­sen­ta­ti­on Joris D’Incà

Das Exper­ten­pa­nel, mode­riert von Frau Emi­lie Sou­lez und bestehend aus Herrn Charles Puech d’A­lis­s­ac (VIIA/Naviland), Herrn Paul Maza­t­aud (SNCF Réseau) und Herrn Sté­pha­ne Gavard (Streem), tauch­te tief in die Ele­men­te ein, die im Zen­trum der not­wen­di­gen Trans­for­ma­ti­on ste­hen, um den neuen Erwar­tun­gen gerecht zu wer­den. Herr Maza­t­aud bestä­tig­te die Bedürf­nis­se und Absich­ten von SNCF Réseau, mehr Trans­pa­renz bei War­tungs­ar­bei­ten zu bie­ten, aber auch die Pläne von RNE, die Fle­xi­bi­li­tät durch die Anpas­sung des Fahr­plan­pro­zes­ses zu erhö­hen. Herr Puech D’A­lis­s­ac hob die Ele­men­te und Vor­tei­le des kom­bi­nier­ten Trans­ports und des Geschäfts­mo­dells hin­ter den Akti­vi­tä­ten von Navi­l­and und VIIA her­vor. Er wies auf die Fort­schrit­te bei der Digi­ta­li­sie­rung der Schnitt­stel­le zu den Kun­den hin und ermu­tig­te alle Betei­lig­ten, ihre Anstren­gun­gen bei der Digi­ta­li­sie­rung der Schnitt­stel­len zwi­schen den Akteu­ren im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr zu ver­dop­peln. Herr Gavard gab Ein­bli­cke in die Wagen­in­no­va­ti­on sowohl in Bezug auf Kon­zept als auch auf indus­tri­el­le Fer­ti­gung, erläu­ter­te aber auch das Pro­jekt von Streem, Fähig­kei­ten und Wis­sen in der Bran­che zu entwickeln.

Schliess­lich schloss Herr David Zindo, CEO der Streem Group und neu gewähl­ter UIP-Prä­si­dent, mit einem Ver­spre­chen ab: die Trans­for­ma­ti­on mit kla­ren Prio­ri­tä­ten zu unter­stüt­zen und gleich­zei­tig den Güter­wa­gen­hal­tern und ‑ver­bän­den den Erfolg der Ver­gan­gen­heit zugu­te­kom­men zu las­sen, um die Attrak­ti­vi­tät und Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs zu stei­gern. Er beton­te die Bedeu­tung der Arbeit von UIP und den natio­na­len Ver­bän­den, die als kon­so­li­dier­te Stim­men und Bin­de­glied zu den loka­len und euro­päi­schen poli­ti­schen Insti­tu­tio­nen fungieren.

«Unse­re Gesell­schaf­ten müs­sen das Allein­stel­lungs­merk­mal des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs als ent­schei­den­des Mit­tel zur Dekar­bo­ni­sie­rung des Ver­kehrs­sek­tors ver­ste­hen. Wir als Sys­tem müs­sen unser Ange­bot ver­bes­sern, um den Anfor­de­run­gen der Kun­den gerecht zu wer­den, aber auch um junge Talen­te anzu­zie­hen und aus­zu­bil­den.» – David Zindo

David Zindo wird neuer Prä­si­dent der UIP: Eine Visi­on für die Zukunft des Schienengüterverkehrs

David Zindo wird neuer Prä­si­dent der UIP und tritt die Nach­fol­ge von Dr. Heiko Fischer an, der die UIP 11 Jahre lang als Prä­si­dent gelei­tet hat. Zindo wurde wäh­rend der Gene­ral­ver­samm­lung der UIP am 15. Juni 2023 in Nizza, Frank­reich gewählt. Unter­stützt wird er von den Vize­prä­si­den­ten Per-Anders Ben­thin (CEO von Trans­wag­gon) und Johann Fein­dert (CEO von GATX Rail Europe).

Herr Zindo bringt umfang­rei­che Erfah­run­gen in die Posi­ti­on ein, da er CEO der Streem Group (ehe­mals Erme­wa Group) ist und seit 2015 Mit­glied des Exe­ku­tiv­vor­stands der UIP. Zuvor hatte er lei­ten­de Finanz­po­si­tio­nen bei der SNCF, Geo­dis und Veo­lia Envi­ron­men­tal Ser­vices inne.

Als neuer UIP-Prä­si­dent hat David Zindo die Visi­on, die UIP wei­ter zu stär­ken, indem er klare Prio­ri­tä­ten setzt, das Team stärkt und Alli­an­zen mit ande­ren Ver­bän­den ein­geht. Er möch­te die Rolle der Güter­wa­gen­hal­ter in der Lie­fer­ket­te stär­ken und die kom­ple­xe EU-regu­la­to­ri­sche Land­schaft erklä­ren. Mit sei­ner lang­jäh­ri­gen Erfah­rung und sei­nem Enga­ge­ment für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr strebt Herr Zindo eine Trans­for­ma­ti­on des Sek­tors an, um den zukünf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen und den Erwar­tun­gen von Kun­den und Gesell­schaft gerecht zu werden.

Lesen Sie im Inter­view der UIP mit David Zindo mehr über die Visio­nen des neu­ge­wähl­ten Prä­si­den­ten. Inter­view David Zindo

 

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    Die Inter­na­tio­nal Union of Wagon Kee­pers (UIP) wurde 1950 gegrün­det und hat ihren Sitz in Brüs­sel. Sie ist der Dach­ver­band natio­na­ler Ver­bän­de aus 14 euro­päi­schen Län­dern und ver­tritt damit mehr als 250 Güter­wa­gen­hal­ter und Enti­ties in Char­ge of Main­ten­an­ce (ECMs). Die vier­zehn Mit­glieds­län­der sind: Öster­reich, Bel­gi­en, Tsche­chi­en, Frank­reich, Deutsch­land, Ungarn, Ita­li­en, die Nie­der­lan­de, Polen, Spa­ni­en, die Slo­wa­kei, Schwe­den, die Schweiz und das Ver­ei­nig­te König­reich. Als Stim­me für mehr als 234.000 Güter­wa­gen reprä­sen­tiert die UIP die Hälf­te des gesam­ten euro­päi­schen Güter­wa­gen­be­stands und ist eine der wich­tigs­ten Res­sour­cen für den Güter­bahn­be­reich in Euro­pa. For­schung, Lob­by­ar­beit und stän­di­ger Aus­tausch mit allen Inter­es­sen­grup­pen und Orga­ni­sa­tio­nen, die am Güter­bahn­be­reich inter­es­siert sind, spie­len eine wich­ti­ge Rolle für den Ver­band, um alle Bemü­hun­gen auf eine Effi­zi­enz­stei­ge­rung im Güter­bahn­dienst aus­zu­rich­ten. Durch die Teil­nah­me an vie­len Arbeits­grup­pen und Aus­schüs­sen auf euro­päi­scher und inter­na­tio­na­ler Ebene bringt die UIP die Per­spek­ti­ve und Inter­es­sen der Güter­wa­gen­hal­ter ein und arbei­tet in Zusam­men­ar­beit mit allen inter­es­sier­ten Par­tei­en daran, die Zukunft des Güter­bahn­gü­ter­ver­kehrs lang­fris­tig zu sichern. Die UIP wird von der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on als Ver­tre­tungs­or­gan im Eisen­bahn­sek­tor anerkannt.

Forum Güterverkehr: Multimodalität und Zukunft der (Bahn)Logistik

Forum Güterverkehr: Multimodalität und Zukunft der (Bahn)Logistik

Das Forum Güter­ver­kehr, wel­ches am 20. April 2023 statt­fand, befass­te sich mit der Zukunft der Logis­tik, der Mul­ti­mo­da­li­tät und ins­be­son­de­re den nöti­gen Schrit­ten zur Moder­ni­sie­rung des Schwei­zer Güter­trans­ports in einer digi­ta­len und dyna­mi­schen Welt. Hoch­ka­rä­ti­ge Refe­ren­ten infor­mier­ten das Publi­kum über die neu­es­ten For­schungs­re­sul­ta­te, Ent­wick­lun­gen und Her­aus­for­de­run­gen in der Pra­xis sowie neue gesetz­li­che Rahmenbedingungen.

Die drei Ein­füh­rungs­vo­ten der Ver­tre­ter der Wirt­schaft, Sara Udavri (IKEA Sup­p­ly AG), Titus Büt­ler (Die Schwei­ze­ri­sche Post) und Rai­ner Deutsch­mann (Migros-Genos­sen­schafts-Bund) zeig­ten mit aller Deut­lich­keit das Enga­ge­ment der Wirt­schaft zur nach­hal­ti­gen Gestal­tung ihrer Logis­tik auf. Ein Hebel dazu ist die Ver­la­ge­rung der Ver­keh­re in mul­ti­mo­da­le Logis­tik­ket­ten, bei denen auch ener­gie- und raum­ef­fi­zi­en­te Ver­kehrs­trä­ger wie Schiff­fahrt und Schie­ne eine tra­gen­de Rolle spie­len sol­len. Dies ist in einer dyna­mi­schen Welt mit tra­di­tio­nell wenig fle­xi­blen Part­nern und beschränk­ten Infra­struk­tur­ka­pa­zi­tä­ten schwie­rig und birgt erheb­li­che Ver­sor­gungs­ri­si­ken. Auf­grund der Erkennt­nis­se der For­schung, vor­ge­stellt von Dr. Mat­thi­as Prandt­stet­ter (AIT Aus­tri­an Insti­tu­te of Tech­no­lo­gy) für die Vor­hal­tung und Nut­zung von Daten und künst­li­cher Intel­li­genz zeich­nen sich jedoch Lösun­gen ab, um ver­mehrt dyna­mi­sche und wider­stands­fä­hi­ge Trans­port­ket­ten orga­ni­sie­ren zu kön­nen. Die Daten­aus­tausch­struk­tu­ren, die dazu nötig sind, sind am Bei­spiel der von Chris­toph Büch­ner (DX Inter­na­tio­nal) vor­ge­stell­ten DX I‑Drehscheibe mit staat­li­cher Unter­stüt­zung Deutsch­lands im Bereich KV bereits aktiv oder auf­grund der neuen gesetz­li­chen Grund­la­ge in der Schweiz, vor­ge­stellt von Moni­ka Zosso (Bun­des­amt für Ver­kehr BAV) im Ent­ste­hen begrif­fen. Wie die Schweiz das Sys­tem Schie­nen­gü­ter­ver­kehr in die mul­ti­mo­da­le Logis­tik inte­grie­ren und in die digi­ta­le Welt von mor­gen über­füh­ren will, umriss Dr. Peter Füg­lis­ta­ler (Bun­des­amt für Ver­kehr BAV).

In Euro­pa ist eine nega­ti­ve Ent­wick­lung trotz der EWG-Richt­li­nie 91/440 fest­zu­stel­len: Sin­ken­der Modal­split und hohe Sub­ven­tio­nen für Staats­bah­nen, wenig Kun­den­ori­en­tie­rung und Inno­va­ti­on, da vie­ler­orts in Euro­pa die Wett­be­wer­ber im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr noch eine unter­ge­ord­ne­te Rolle spie­len. Eine grund­le­gen­de Umge­stal­tung des Sys­tems Bahn ist daher unum­gäng­lich, um aus der Sub­ven­ti­ons­fal­le her­aus­zu­fin­den. Dabei ist das Sys­tem zukunfts­fä­hig und risi­ko­op­ti­miert zu gestal­ten durch die Umset­zung der Auto­ma­ti­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung mit­tels der DAK als ers­ten alter­na­tiv­lo­sen Schritt. Dar­auf muss jedoch die Wei­ter­ent­wick­lung des Sys­tems ins­be­son­de­re im Wagen­la­dungs­ver­kehr fol­gen, um das Aus­fall­ri­si­ko für die Kun­den und die Eig­ner der Staats­bah­nen betrieb­lich und finan­zi­ell zu redu­zie­ren und Kun­den­ori­en­tie­rung und Inno­va­ti­on zu för­dern. Eine mög­li­che Lösung ist eine Auf­tei­lung des Sys­tems in eine Netz­werk­an­bie­te­rin meh­re­rer Akteu­re mit Sys­tem­in­te­gra­tor und einer neu­tra­len Last Mile Anbie­te­rin aus­ser­halb des Trans­port­markts (siehe Blog­ar­ti­kel «Letz­te Meile aus­glie­dern und dis­kri­mi­nie­rungs­frei gestal­ten»).

Rückblick auf das Forum Güterverkehr: Die wichtigsten Punkte im Detail
MULTIMODALITÄT – MODERNISIERUNG DES SCHWEIZER GÜTERTRANSPORTS

Vor dem Hin­ter­grund der aktu­el­len Debat­te zur Aus­fi­nan­zie­rung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs durch den Bund setz­te sich das Forum Güter­ver­kehr mit den Her­aus­for­de­run­gen der Mul­ti­mo­da­li­tät in der Logis­tik auseinander.

Begrüssung

In sei­ner Begrüs­sung zeig­te Frank Fur­rer den roten Faden der Foren des VAP von Sicher­heit im Span­nungs­feld von Kos­ten und Qua­li­tät und neuen Zusam­men­ar­beits­for­men im Wagen­la­dungs­ver­kehr im Jahr 2019, über die Poli­tik im grü­nen Rausch und den tat­säch­li­chen Inno­va­ti­ons­po­ten­tia­len der Auto­ma­ti­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung im Jahr 2022 hin zum aktu­el­len Forum, das sich mit der Zukunft der Logis­tik und der Mul­ti­mo­da­li­tät befasst, auf. Die fun­da­men­ta­le Erneue­rung des Sys­tems Bahn und das har­mo­ni­sche und schlag­kräf­ti­ge Zusam­men­spiel aller Ver­kehrs­trä­ger sind nötig, um die ver­füg­ba­ren Kapa­zi­tä­ten der ver­schie­de­nen Infra­struk­tu­ren opti­mal zu nut­zen, eine siche­re Ver­sor­gung der Schweiz zu gewähr­leis­ten und auch der Bahn einen Platz in der Logis­tik zu schaf­fen. All dies im Inter­es­se des Lebens­raums und Wirt­schafts­stand­orts Schweiz. Seit der EU-Richt­li­nie 91/440 also weit über dreis­sig Jah­ren ver­su­chen die Staa­ten in Euro­pa, ihre eige­nen Bahn­un­ter­neh­men zum Erfolg zu füh­ren. Trotz gros­ser För­der­pro­gramm im UKV ist ein sin­ken­der Anteil des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs am modal-split fest­zu­stel­len und sind rasant stei­gen­de Sub­ven­tio­nen an die Staats­bah­nen nötig. Die Moder­ni­sie­rung und fun­da­men­ta­le Umge­stal­tung des Sys­tems ist ohne Alter­na­ti­ve. Sie wird die Staa­ten erneut sehr viel Geld kos­ten und der Bran­che viel abver­lan­gen. Wie sie aus­se­hen könn­te, soll heute gemein­sam dis­ku­tiert werden.

Multimodalität – Zur Revision des Gütertransportgesetzes

Dr. Peter Füg­lis­ta­ler, Direk­tor des Bun­des­amts für Ver­kehr, prä­sen­tier­te die Vor­la­ge des Bun­des­rats zur Revi­si­on des Güter­trans­port­ge­set­zes. Die­ses fokus­siert recht stark auf Mass­nah­men zur Stär­kung der Mul­ti­mo­da­li­tät, da es prak­tisch keine mono­mo­da­len Ver­keh­re auf der Schie­ne gäbe, Eine Neu­de­fi­ni­ti­on der Umschlags­platt­for­men, die ins­be­son­de­re als City Hubs mehr Mul­ti­mo­da­li­tät und Bün­de­lung ermög­li­chen sol­len, und ihre finan­zi­el­le und raum­pla­ne­ri­sche För­de­rung sind eine wesent­li­che Ver­bes­se­rung der Rah­men­be­din­gun­gen. Mit einem Umschlags­bo­nus sol­len Anrei­ze an die Ver­la­der erfol­gen, ver­mehrt ver­schie­de­ne Ver­kehrs­trä­ger in ihren Logis­tik­ket­ten zu ver­ei­nen. Die Digi­ta­le Auto­ma­ti­sche Kupp­lung DAK ist für den Direk­tor des Bun­des­amts für Ver­kehr Schlüs­sel­fak­tor zum Erfolg und weni­ger Zukunft als drin­gend nöti­ge Rea­li­tät. Der Staat helfe gerne auf dem Weg zu die­ser neuen Rea­li­tät, die Initia­ti­ve aller­dings müsse aus der Wirt­schaft kommen.

Multimodalität – Zu den Bedürfnissen der Wirtschaft – IKEA

Sara Udva­ri, Cate­go­ry Mana­ger Logi­stics bei IKEA Sup­p­ly AG, betont die Bedeu­tung der Nach­hal­tig­keit in der Lie­fer­ket­te des Unter­neh­mens. Die Visi­on, einen bes­se­ren All­tag für Men­schen zu schaf­fen, beinhal­tet die Ver­ant­wor­tung für die Umwelt. Da die Pro­duk­te von IKEA oft eine lange Reise durch die Lie­fer­ket­te machen, ist es wich­tig, nach­hal­ti­ge Lösun­gen zu fin­den. Um bis 2030 kli­ma­po­si­tiv zu sein, kon­zen­triert sich IKEA auf die Reduk­ti­on von Treib­haus­ga­sen, die Ver­bes­se­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und die Unter­stüt­zung der Lie­fe­ran­ten. Im Trans­port­be­reich soll der Treib­haus­gas­aus­stoss um 70% redu­ziert wer­den, wäh­rend in der Lage­rung eine Reduk­ti­on von 80% des CO2-Aus­stos­ses ange­strebt wird. Um diese Ziele zu errei­chen, setzt IKEA auf drei Schwer­punk­te: die Effi­zi­enz­stei­ge­rung, die Erset­zung fos­si­ler Brenn­stof­fe durch inter­mo­da­le Lösun­gen und die Elek­tri­fi­zie­rung, sowie ein Umden­ken in der Art und Weise der Pro­dukt­lie­fe­rung. IKEA setzt bereits auf den kom­bi­nier­ten Ver­kehr und ist der­zeit bei 46% inter­mo­da­ler Lösun­gen welt­weit. Eine fak­ten­ba­sier­te CO2-Kal­ku­la­ti­on ist ein wich­ti­ger Bestand­teil der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie von IKEA. Durch vor­ein­ge­stell­te Kal­ku­la­tio­nen erhält man nur Durch­schnitts­wer­te, wes­halb fak­ten­ba­sier­te Tools ein­ge­setzt wer­den soll­ten, um eine rea­lis­ti­sche Berech­nung des CO2-Fuss­ab­drucks zu erhal­ten. IKEA ist bestrebt, die Mul­ti­mo­da­li­tät wei­ter aus­zu­bau­en, um noch nach­hal­ti­ge­re Lösun­gen zu fin­den. Vor­aus­set­zung dafür sind dyna­mi­sche Trans­port­ket­ten und ein ent­spre­chen­der orga­ni­sier­ter stän­di­ger Daten­aus­tausch. Dabei ist die Zusam­men­ar­beit mit Part­nern, die die­sel­ben Werte tei­len, zentral.

Multimodalität – Zu den Bedürfnissen der Wirtschaft – Migros

Rai­ner Deutsch­mann, Lei­ter Direk­ti­on Sicher­heit & Ver­kehr, setzt sich bei der Migros für eine nach­hal­ti­ge Sup­p­ly Chain ein. Dabei liegt der Fokus auf einer mul­ti­mo­da­len Güter­lo­gis­tik, die ver­schie­de­ne Trans­port­mit­tel wie Bahn, LKW, auto­no­mes Fah­ren und Cargo Sous Ter­rain (CST) kom­bi­niert. Zusam­men mit eco­no­mie­su­is­se, VAP, Astag und IG DH wird erar­bei­tet, wel­che Rolle die ver­schie­de­nen Ver­kehrs­mit­tel in der nach­hal­ti­gen Güter­lo­gis­tik spie­len sol­len. Obwohl Migros grund­sätz­lich gegen Sub­ven­tio­nen ist, wird eine begrenz­te Sub­ven­ti­on im Bereich Tech­no­lo­gie­trans­fer befür­wor­tet, solan­ge diese nicht wett­be­werbs­ver­zer­rend wirkt und der Nut­zen beim Kun­den ankommt. Um die Güter­lo­gis­tik nach­hal­ti­ger zu gestal­ten, wird auf eine Reduk­ti­on der gefah­re­nen Kilo­me­ter und eine ver­stärk­te Auto­ma­ti­sie­rung gesetzt. Eine gute Mul­ti­mo­da­li­tät erfor­dert ein kom­plet­tes Rede­sign der Bahn. CST befin­det sich in der Rea­li­sie­rungs­pha­se und ist bereits weit fort­ge­schrit­ten. Das gröss­te Lager der Schweiz in Ebi­kon dient zudem als Test­ge­län­de für auto­no­mes Fah­ren. Für LKWs wer­den noch meh­re­re Antriebs­tech­ni­ken unter­sucht, wie zum Bei­spiel Bio­gas, Elek­tro oder H2. Um das effi­zi­en­tes­te Rei­se­mit­tel mit dem geeig­ne­ten Antrieb zu wäh­len, wer­den bei der Migros Daten aus GPS-Spu­ren aus­ge­wer­tet. Rai­ner Deutsch­manns Enga­ge­ment zeigt, dass Unter­neh­men ihrer Ver­ant­wor­tung gegen­über der Umwelt gerecht wer­den kön­nen und müs­sen. Zusam­men­ar­beit mit ver­schie­de­nen Part­nern und der Ein­satz von neuen Tech­no­lo­gien sind zen­tra­le Erfolgsfaktoren.

Multimodalität – Zu den Bedürfnissen der Wirtschaft – Post

Titus Büt­ler beleuch­te­te die Mul­ti­mo­da­li­tät bei den Trans­por­ten der Schwei­ze­ri­schen Post sowie die Bedürf­nis­se ihrer Kun­den, die schnel­le, zuver­läs­si­ge und güns­ti­ge Lie­fe­run­gen erwar­ten. Die Post bemüht sich, die­sen Bedürf­nis­sen gerecht zu wer­den, indem sie häu­fi­ge und zuver­läs­si­ge Trans­por­te sicher­stellt, kon­kur­renz­fä­hi­ge Prei­se anbie­tet und wich­ti­ge Daten zur Ver­fü­gung stellt. Täg­lich gibt es 45 Post­zü­ge deren Pünkt­lich­keit bei 94,4% liegt. Aller­dings ist der LKW von Rampe zu Rampe im Ver­gleich zum Zug etwa 25–40% schnel­ler, selbst wenn der LKW noch die Waren auf­prit­schen muss. Dies führ­te zu einem Rück­gang des Bahn­an­teils. Trotz­dem setzt die Post wei­ter­hin auf die Schie­ne und bemüht sich daher um Infra­struk­tur zur Beschleu­ni­gung der Schie­nen­trans­por­te, wie Brief­zen­tren mit Ram­pen­ge­lei­sen und eige­ne Bahn­ter­mi­nals (kV) in den drei gros­sen Paket­zen­tren. Da die Post einen Grund­ver­sor­gungs­auf­trag zu erfül­len hat, muss die Beschleu­ni­gung der Schie­nen­trans­por­te auch in den Rah­men­be­din­gun­gen unter­stützt wer­den. Ansät­ze dafür sind qua­li­fi­zier­te Expresstras­sen, Prio­ri­sie­rung von zeit­kri­ti­schem Güter­ver­kehr neben Per­so­nen­zü­gen (Stich­wor­te prio­ri­tä­re Abfahrt des schnel­len Güter­zugs vor der S‑Bahn am Kno­ten), Beschleu­ni­gung von Ran­gier­ar­bei­ten inkl. Brems­pro­ben und die Ver­wen­dung von fixen Bi-moda­len Antriebskompositionen.

Modernisierung des Güterverkehrs in der Schweiz und Europa durch Multimodalität

Jür­gen Maier hat anhand von Infor­ma­tio­nen der Dach­or­ga­ni­sa­ti­on UIP – INTERNATIONAL UNION OF WAGON KEEPERS Fak­ten zur Moder­ni­sie­rung des Güter­ver­kehrs in der Schweiz und Euro­pa durch Mul­ti­mo­da­li­tät zusam­men­ge­fasst. Umfra­gen zei­gen, dass eine mul­ti­mo­da­le Logis­tik gefragt ist und die Schie­ne in der Poli­tik als Rück­grat des mul­ti­mo­da­len Güter­ver­kehrs betrach­tet wird. Damit die Bahn diese Chan­ce in die Rea­li­tät umset­zen kann, ist aller­dings ein euro­pa­wei­ter Sys­tem­wech­sel not­wen­dig. Vor allem im WLV sind die Pro­zes­se und die Orga­ni­sa­ti­on seit 100 Jahre unver­än­dert. Eine ganz­heit­li­che Betrach­tung ist erfor­der­lich, die Häfen, modu­la­re Sys­te­me, digi­ta­le Platt­for­men, intel­li­gen­te Infra­struk­tur, digi­ta­le Ver­net­zung im Zugs­ver­band, kon­se­quen­te Raum­pla­nung und Inte­gra­ti­on in die City-Logis­tik ein­schliesst. Die Zukunft ist digi­tal, und das tech­no­lo­gi­sche inno­va­ti­ve Pro­jekt “Digi­tal Auto­ma­tic Cou­pler (DAC)”, das der­zeit von Wagen­hal­tern und Güter­bah­nen getes­tet wird, ist weg­wei­send. Dabei kann das “C” in DAC auch für “con­nec­ted” ste­hen. Auto­ma­ti­sier­te und ver­netz­te Sys­te­me sind für eine flo­rie­ren­de Wirt­schaft und Gesell­schaft in Zukunft not­wen­dig. Jür­gen Maier betont, dass die Zusam­men­ar­beit auf poli­ti­scher, stra­te­gi­scher, betrieb­li­cher und tech­ni­scher Ebene wich­tig ist, um die Ziele zu erreichen.

Podiumsdiskussion

In der anschlies­sen­den Podi­ums­dis­kus­si­on war man sich einig, dass für ein Bestehen des WLV seine umfas­sen­de Neu­ge­stal­tung not­wen­dig ist, wie es auch in den Ver­nehm­las­sungs­ant­wor­ten zur Wei­ter­ent­wick­lung des Güter­ver­kehrs deut­lich wurde. Neben­bei wurde erwähnt, dass diese poli­ti­sche Debat­te vom VAP-Prä­si­den­ten Josef Ditt­li mit sei­ner Moti­on ange­stos­sen wurde und der VAP viel dazu bei­getra­gen hat, dass die Bran­che bei die­sem Thema geschlos­sen auf­tritt. Inter­es­sant war der Aspekt einer Gesamt­vi­si­on, die die The­men Ener­gie- und Ernäh­rungs­po­li­tik ein­schliesst. Im Güter­ver­kehr in der Flä­che gibt es kein Ver­la­ge­rungs­ziel, es herrscht freie Ver­kehrs­trä­ger­wahl. Umso wich­ti­ger ist es, dass der Schie­nen­ver­kehr attrak­ti­ver gemacht wird, um eine wett­be­werbs­fä­hi­ge Alter­na­ti­ve und Ergän­zung zum Stras­sen­trans­port zu ent­wi­ckeln, denn die Stras­se könn­te den Weg­fall des gesam­ten WLV nicht auf­fan­gen. Die DAK bie­tet einen ers­ten Schritt zur Effi­zi­enz­stei­ge­rung und bie­tet somit eine unum­gäng­li­che Vor­aus­set­zung für die fun­da­men­ta­le Umge­stal­tung des WLV.

Es gab auch eine Debat­te dar­über, ob Trans­port immer schnel­ler sein muss und wie man den Wett­be­werbs­vor­teil des schnel­len Trans­ports mit einer nach­hal­ti­gen Logis­tik und einer abge­stimm­ten Lie­fer­ket­te ver­ein­ba­ren kann. Die Teil­neh­mer waren sich einig, dass alle betei­lig­ten Akteu­re an einem ver­netz­ten Rede­sign mit­wir­ken müs­sen, um eine zukunfts­fä­hi­ge Lösung zu fin­den. Die Dis­kus­si­on ende­te mit dem Fazit, dass die Prio­ri­sie­rung, die Reduk­ti­on der Pro­zes­sin­ef­fi­zi­enz und die digi­ta­le Ver­net­zung der Schlüs­sel zur pünkt­li­chen, güns­ti­gen und schnel­len Lie­fe­rung sind.

Zukunft der (Bahn-)Logistik

Der Bund plant mit dem Bun­des­ge­setz über die Mobi­li­täts­in­fra­struk­tur des Bun­des eine öffent­li­che Daten­platt­form zu schaf­fen, um mul­ti­mo­da­le Lösun­gen zu ver­ein­fa­chen und alle betei­lig­ten Akteu­re zu ver­net­zen. Am Nach­mit­tag beleuch­te­ten die Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten von Bund, Wis­sen­schaft und Wirt­schaft in ihren Vor­trä­gen, wie der Bund das Thema angeht und wel­che Anfor­de­run­gen die ver­la­den­de Wirt­schaft an die Mul­ti­mo­da­li­tät hat. 

Zukunft der Logistik

Die Prä­sen­ta­ti­on von Dr. Mat­thi­as Prandt­stet­ter beschäf­tig­te sich mit der Zukunft der Logis­tik und der Not­wen­dig­keit zu han­deln, um Kli­ma­neu­tra­li­tät zu errei­chen. Es wurde betont, dass allein die Umstel­lung auf E‑Lkw nicht aus­reicht und alter­na­ti­ve Logis­tik­lö­sun­gen genutzt wer­den müs­sen. Die Bahn soll als echte Alter­na­ti­ve zur Stras­se eta­bliert wer­den, da sie ener­ge­tisch effi­zi­en­ter ist und eine star­ke Bün­de­lung ermög­licht. Syn­chro­mo­da­le Trans­por­te wur­den als das Kon­zept der Zukunft vor­ge­stellt, bei dem Schif­fe und Bah­nen die Grund­ver­sor­gung bil­den und Lkws als Zubrin­ger und Back-Up-Lösung die­nen. Trans­port­ent­schei­dun­gen wer­den in Echt­zeit und vom Sys­tem getrof­fen, ähn­lich wie im digi­ta­len Inter­net, was als Phy­si­cal Inter­net bezeich­net wird. Die Bedeu­tung für die Bahn liegt in der Digi­ta­li­sie­rung, der Ver­läss­lich­keit und Fle­xi­bi­li­tät sowie in der Gleich­wer­tig­keit von Güter­ver­kehr und Personenverkehr.

Bundesgesetz über die Mobilitätsdateninfrastruktur des Bundes

Moni­ka Zosso hält die Co-Lei­tung der Sek­ti­on Direk­ti­ons­ge­schäf­te sowie die Pro­jekt­lei­tung «Daten für ein effi­zi­en­tes Mobi­li­täts­sys­tem» beim Bun­des­amt für Ver­kehr inne. In ihrer Prä­sen­ta­ti­on stell­te sie das Bun­des­ge­setz über die Mobi­li­täts­da­ten­in­fra­struk­tur (MODIG) vor. Mobi­li­täts­da­ten sol­len als sys­tem­re­le­van­te Infra­struk­tur betrach­tet wer­den, um das Mobi­li­täts­sys­tem effi­zi­en­ter zu gestal­ten, indi­vi­du­el­le Mobi­li­täts­be­dürf­nis­se zu befrie­di­gen, Infra­struk­tu­ren effi­zi­en­ter zu betrei­ben und Inno­va­tio­nen zu för­dern. Das MODIG soll allen Akteu­ren im Mobi­li­täts­öko­sys­tem inno­va­ti­ve Lösun­gen erleich­tern und die Geo­da­ten­in­fra­struk­tur für Mobi­li­tät ermög­li­chen. Die Natio­na­le Daten­ver­net­zungs-Infra­struk­tur Mobi­li­tät (NADIM) unter­stützt den Betrieb und die Wei­ter­ent­wick­lung von MODI und bie­tet tech­ni­sche Unter­stüt­zung, Stan­dar­di­sie­rung, fach­li­chen Sup­port, Kon­so­li­die­rung und Inte­gra­ti­on von Daten. Diese Lösung bie­tet der Staat, ohne dass ein kom­mer­zi­el­ler Nut­zen ange­strebt ist. Mög­li­che Anwen­dungs­fäl­le im Bereich Logis­tik sind die Trans­port- und Rou­ten­pla­nung für alle Ver­kehrs­trä­ger, wobei eine Appli­ka­ti­on dafür von der Wirt­schaft gestellt wer­den soll­te. Der Aus­tausch mit der Güter­bran­che ist dafür not­wen­dig und erwünscht.

KV4.0 – Digitale Datendrehscheibe des Kombinierten Verkehrs

Chris­toph Büch­ner, Co-Direk­tor bei DX Inter­mo­dal in Frank­furt freut sich, eine Inno­va­ti­on aus Deutsch­land zei­gen zu dür­fen, schaut doch die EU nor­ma­ler­wei­se eher nei­disch auf Schweiz. Seine Prä­sen­ta­ti­on zum Thema KV4.0 beschäf­tig­te sich mit dem Ziel des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Digi­ta­les und Ver­kehr BMVD, eine gemein­sa­me Daten­dreh­schei­be für den Aus­tausch von Daten inner­halb der inter­mo­da­len Lie­fer­ket­te zu schaf­fen. Die KV4.0 Daten­dreh­schei­be soll eine durch­ge­hen­de Infor­ma­ti­ons­ket­te und Trans­pa­renz ermög­li­chen, so dass die Daten von allen gleich ver­stan­den wer­den, und digi­ta­le Insel­lö­sun­gen ver­mei­den. Die Daten­dreh­schei­be unter­stützt ver­schie­de­ne Mel­dungs­ty­pen und wird von DX Inter­mo­dal GmbH ver­mark­tet, ist mit Pro­jekt­part­nern inter­na­tio­nal auf­ge­stellt. Aktu­ell sind schon 16 Akteu­re an die Platt­form ange­bun­den und am Tes­ten. Es han­delt sich um eine Daten­dreh­schei­be, keine Platt­form, DXI hat dabei kei­nen Zugriff auf die Daten. Das KV4.0‑Projekt ist ein viel­ver­spre­chen­der Schritt in Rich­tung der Digi­ta­li­sie­rung inter­mo­da­ler Lie­fer­ket­ten und kann dazu bei­tra­gen, die Wett­be­werbs­nach­tei­le des Kom­bi­nier­ten Ver­kehrs gegen­über dem Stras­sen­gü­ter­ver­kehr zu reduzieren.

Neue Inno­va­ti­ons­an­sät­ze aus der Pra­xis – fiel lei­der aus. Jens Engel­mann mach­te einen spon­ta­nen Input über opti­mier­te Trans­port­mög­lich­kei­ten mit Künst­li­cher Intelligenz. 

Podiumsdiskussion

In der abschlies­sen­den Podi­ums­dis­kus­si­on wur­den die The­men vom Nach­mit­tag ver­tieft, ins­be­son­de­re die Bedeu­tung von Plan­da­ten und Echt­zeit­da­ten in Zukunft sowie das Kon­zept des phy­si­schen Inter­nets. Hier­bei suchen sich Waren selbst­stän­dig ihren Weg durch ein inter­mo­da­les Ver­kehrs­netz, was Leer­fahr­ten redu­ziert und eine bes­se­re Aus­las­tung der Kapa­zi­tä­ten ermög­licht. Die Stan­dar­di­sie­rung auf EU-wei­ter Ebene wurde eben­falls dis­ku­tiert, um die Har­mo­ni­sie­rung der Spra­che bei Daten­platt­for­men zu errei­chen und eine Netz­op­ti­mie­rung mit KI zu ermög­li­chen. Ein Teil­neh­mer beton­te, dass KI nicht intel­li­gent ist, son­dern dass der Algo­rith­mus die rich­ti­gen Daten und Defi­ni­tio­nen haben muss, um gute Ergeb­nis­se zu erzie­len. Ein wich­ti­ger Aspekt war auch die Daten­si­cher­heit, wobei die Daten­ho­heit bei den vor­ge­stell­ten Model­len immer beim Absen­der der Daten bleibt. Die Mög­lich­kei­ten, die sich mit der Digi­ta­li­sie­rung, dem rich­ti­gen Umgang der Daten und der künst­li­chen Intel­li­genz erge­ben, sind auch für die Trans­port­lo­gis­tik sehr gross.

Zusammenfassung des Forums und Verabschiedung

Dr. Frank Fur­rer fass­te am Ende des Forums die Erkennt­nis­se des Tages zusam­men. Die Kun­den haben gezeigt, dass die Bahn keine Folk­lo­re, son­dern ein mög­li­ches Instru­ment ist, um umwelt- und ver­sor­gungs­po­li­ti­sche Ziele zu errei­chen. Das Selbst­ver­ständ­nis der Mit­glie­der des VAP ist, die Ver­la­ge­rung der Indus­trie auf die Bahn zu för­dern. Der VAP setzt sich in der Poli­tik für bes­se­re Rah­men­be­din­gun­gen und in der Fach­be­ra­tung für seine Mit­glie­der für eine Ver­ein­fa­chung des oft unnö­tig kom­pli­ziert gere­gel­ten Eisen­bahn­we­sens ein. Eine dyna­mi­sche­re Welt for­dert anpass­ba­re Trans­port­ket­ten und red­un­dan­te Ansät­ze, um den Bedürf­nis­sen gerecht zu wer­den. Dafür benö­tigt der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr, der in den letz­ten 100 Jah­ren unver­än­dert geblie­ben ist, ein fun­da­men­ta­les Rede­sign. Wir brau­chen eine Ver­net­zung aller Ver­kehrs­trä­ger, ein­schliess­lich des Unter­grunds und über die Gren­zen hin­weg. Für die Zukunft benö­tigt die Trans­port­lo­gis­tik ein Mobi­li­täts­öko­sys­tem, das den Daten­aus­tausch und die Ver­net­zung ermög­licht. Die Her­aus­for­de­rung dabei sind har­mo­ni­sier­te Schnitt­stel­len. Vor zwei Jah­ren hatte der VAP ein Finan­zie­rungs­ge­such für die Daten­platt­form SGV ein­ge­reicht, das abge­lehnt wurde, mit Hin­weis auf MODIG. Es darf jedoch nicht über­se­hen wer­den, dass das Pro­jekt für den Per­so­nen­ver­kehr ent­wi­ckelt wurde und zum Bei­spiel noch keine LKW auf MODIG vor­ge­se­hen sind. Der VAP will Güter auf die Bahn brin­gen. Dazu muss die Bahn eine gute Per­for­mance errei­chen, die alle Anbie­ter, Kun­den und Poli­ti­ker zufrie­den­stellt, in Koope­ra­ti­on und Wett­be­werb, die die Kapa­zi­tä­ten gezielt nut­zen. Dabei ist sinn­voll, im Klei­nen anzu­fan­gen, aber gross zu denken.

Wir bli­cken auf ein erfolg­rei­ches Forum Güter­ver­kehr zurück, wo auch das Tref­fen und Aus­tau­schen nicht zu kurz kam.

Forum Anschlussgleise 2022 – Rückblick

Forum Anschlussgleise 2022 – Rückblick

Zum ers­ten Mal seit 2018 fand am 15. Novem­ber 2022 das Forum Anschluss­glei­se wie­der statt. Die Refe­ren­ten waren sich einig: Anschluss­glei­se las­sen sich sehr wohl erfolg­reich betrei­ben, sofern die Betrei­ber Geld und Zeit in Pla­nung, Fach­wis­sen und Sicher­heit investieren.

Darum geht’s:
  • Anschluss­glei­se las­sen sich erfolg­reich betrei­ben. Doch das erfor­dert Geld und Planung.
  • Prag­ma­ti­sche Sicher­heits­kon­trol­len ermög­li­chen den Ver­gleich von Theo­rie und Praxis.
  • Der Erfah­rungs­aus­tausch inner­halb der Bran­che und die Fach­un­ter­stüt­zung durch den VAP wer­den begrüsst.
Kritischer Blick

Im ers­ten Teil des Forums brach­ten wir die neuen Rol­len im Wagen­la­dungs­ver­kehr zur Spra­che. In sei­ner Begrüs­sung warf VAP-Gene­ral­se­kre­tär Frank Fur­rer einen kri­ti­schen Blick auf die aktu­el­le Ver­nehm­las­sung. Er for­dert die Anwe­sen­den auf, ihre Ideen für einen erfolg­rei­chen Schie­nen­gü­ter­ver­kehr in Bran­chen­ge­sprä­chen ein­zu­brin­gen. Nötig sei eine Neu­ord­nung der Rol­len der Akteu­re auf der letz­ten Meile, im Ver­trieb und in der Pro­duk­ti­on. Eben­so brau­che es einen fle­xi­ble­ren Ein­satz der Res­sour­cen wie Wagen und Loks durch neue Geschäfts­mo­del­le. Eine Stu­die des VAP von 2013 zeig­te schon damals auf, dass wett­be­werbs­ori­en­tier­te Koope­ra­ti­on zu einem Sys­tem mit effi­zi­en­te­rer Leis­tungs­er­brin­gung und mehr Ver­keh­ren führt.

Betrieb

Tho­mas Kel­ler, Lei­ter Logis­tik bei der Per­len Papier AG, sprach über den erfolg­rei­chen Betrieb der Anschluss­glei­se. Als gros­se Her­aus­for­de­rung für seine Anschluss­glei­se in Gisikon/Root bezeich­ne­te er die Rekru­tie­rung qua­li­fi­zier­ter Mit­ar­bei­ten­der. Die erfor­der­li­che Aus­bil­dung koste viel Geld und bedin­ge eine weit­sich­ti­ge Pla­nung. Wei­te­re Fak­to­ren seien die kom­ple­xen Betriebs­vor­schrif­ten und die War­tung der eige­nen Loks. Tho­mas Kel­ler teilt mit den Gäs­ten seine Erfah­run­gen mit Arti­kel 6a der Güter­trans­port­ver­ord­nung und der Rail­Com. Dank guter Bera­tung durch den VAP liess sich eine adäqua­te Son­der­lö­sung für den Zugang zum Anschluss­gleis der Per­len Papier AG fin­den, wonach keine Nut­zung von Drit­ten mög­lich ist, da die Anla­gen hier­für nicht geeig­net seien und Aus­bau­pro­jek­te bestehen.

Sicherheitskontrollen

Ueli Remund, Mit­glied des Stabs Anschluss­glei­se bei der Plan­zer Trans­port AG, zeig­te anhand der Orga­ni­sa­ti­on und Pro­zes­se auf, wie wich­tig eine sau­be­re Doku­men­ta­ti­on und Sicher­heits­kon­trol­len sind, z.B. um die Sicher­heit und Rück­ver­folg­bar­keit zu gewähr­leis­ten. Eine sol­che sei essen­zi­ell, um erfolg­reich Anschluss­glei­se zu betrei­ben. Plan­zer muss­te die inter­nen Kon­trol­len der Anschluss­glei­se ver­fei­nern. Ueli Remund emp­fahl, den VAP fach­kun­di­gen Dienst­leis­ter damit zu beauf­tra­gen, wenn die Fach­kom­pe­tenz im eige­nen Haus fehlt.

Instandhaltung

Hein­rich Mau­rer, Lei­ter Immo­bi­li­en bei der mobi­log AG, beleuch­te­te die Instand­hal­tung und deren ver­läss­li­che Pla­nung mit Unter­stüt­zung des VAP am Bei­spiel des fir­men­ei­ge­nen Gleis­an­schlus­ses. Die­ser ist ein wich­ti­ger Bestand­teil der Trans­port­lo­gis­tik; immer­hin wird gera­de im Inbound 70% des Volu­mens mit der Bahn ange­lie­fert. Die mobi­log AG ent­schied sich, auf den Zug zu ver­la­den, nach­dem der Gott­hard­tun­nel infol­ge eines Unfalls über län­ge­re Zeit gesperrt war. Hein­rich Mau­rer beur­teilt diese Ent­schei­dung als nach­hal­tig richtig.

Aufsichtspflicht

Im zwei­ten Teil berich­te­te Hen­rik Lipp­mann, lei­ten­der Audi­tor bei der Sek­ti­on Sicher­heits­über­wa­chung des BAV, über die Erfah­run­gen aus der Sicher­heits­über­wa­chung von Anschlies­sern. Diese Auf­sichts­pflicht brin­ge den Unter­neh­men einen Mehr­wert. Viele Anschlies­ser seien nicht bahn­af­fin, wes­halb die Audits oft einer Bera­tung gleich­kom­men wür­den. Ein wich­ti­ges Instru­ment stel­le das Online-Ver­zeich­nis Anschluss­glei­se dar. Die­ses kön­nen Anschluss­gleis­be­sit­zer nut­zen, um Doku­men­te digi­tal abzu­le­gen, auto­ma­ti­sche Benach­rich­ti­gun­gen ein­zu­rich­ten und für wei­te­re nütz­li­che Funk­tio­nen. Hen­rik Lipp­mann infor­mier­te zudem über die im Ände­rungs­zy­klus 2024 anste­hen­den Neue­run­gen bei den Fahr­dienst­vor­schrif­ten (FDV), die zu Ver­ein­fa­chun­gen im Ran­gier­be­reich der Anschluss­glei­se füh­ren werden.

Dialog

In der Gesprächs­run­de auf dem Podi­um dis­ku­tier­ten die Refe­ren­ten über das Thema «Sicher­heit in Rea­li­tät und Theo­rie – bestehen Unter­schie­de?». Am Forum nah­men inter­es­sier­te Ver­la­der, Güter­bah­nen und Dienst­leis­ter teil. Aus den Vor­trä­gen und aus der Dis­kus­si­on konn­ten sie wert­vol­le Erkennt­nis­se und prak­ti­sche Tipps mit­neh­men. Und natür­lich kam auch die Pfle­ge des Netz­werks beim anschlies­sen­den Steh­lunch nicht zu kurz.

 

VAP-Generalversammlung vom 19. August 2022

VAP-Generalversammlung vom 19. August 2022

Unse­re Gene­ral­ver­samm­lung mach­te deut­lich: 2050 rückt schnell näher. Vor Ort und vir­tu­ell ver­folg­ten zahl­rei­che VAP-Mit­glie­der und Gäste den sta­tu­ta­ri­schen Teil mit einer denk­wür­di­gen Eröff­nungs­re­de von Prä­si­dent Josef Ditt­li. Ein beson­de­res High­light war die Rede von Bun­des­rä­tin Simo­net­ta Som­ma­ru­ga über die Bedeu­tung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs für die Schweiz.

Gene­ral­ver­samm­lung, Ver­band, Güter­ver­kehr – nach die­sen Wor­ten sind die meis­ten Men­schen geis­tig weg. Heute ist Wei­ter­le­sen emp­foh­len. Denn anläss­lich unse­rer Gene­ral­ver­samm­lung ging es nicht nur um sta­tu­ta­ri­sche Ange­le­gen­hei­ten der ver­la­den­den Wirt­schaft. In ihrem Gast­re­fe­rat gab Bun­des­rä­tin Simo­net­ta Som­ma­ru­ga der Logis­tik­wirt­schaft ein beach­tens­wer­tes Signal: «Für den Bun­des­rat ist klar: Wir wol­len das Poten­zi­al, das die Bahn für den Güter­trans­port hat, wei­ter stärken.»

Denkwürdiges zu damals, heute und übermorgen

Die Eröff­nungs­re­de von VAP-Prä­si­dent Josef Ditt­li gab den Teil­neh­men­den wert­vol­le Denk­an­stös­se für alles, was im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr war, ist und sein soll­te. Der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr habe wesent­lich dazu bei­getra­gen, dass die Schweiz Coro­na ver­sor­gungs­tech­nisch schad­los über­stan­den hat, weil er auf­grund per­so­nen­ver­kehrs­ar­mer Stre­cken plötz­lich so fah­ren konn­te, wie er es auch in nor­ma­len Zei­ten kön­nen müss­te. Ditt­li bezeich­ne­te die digi­ta­le auto­ma­ti­sche Kupp­lung als Inbe­griff der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr, da sie für jene Art von inno­va­ti­ver Wei­ter­ent­wick­lung steht, die wir drin­gend brau­chen. Zum Bei­spiel, damit alle Güter­bah­nen gemein­sam und ohne Benach­tei­li­gung einen koope­ra­ti­ven und fle­xi­blen Netz­werk­ver­kehr in der Flä­che eta­blie­ren kön­nen. Besorgt blickt der Prä­si­dent auf Euro­pa. Sei­ner Ansicht nach darf die Schweiz den Anschluss an den euro­päi­schen Bahn­sek­tor und die EU-Inno­va­ti­ons­pro­gram­me auf kei­nen Fall verpassen.

Wegweisender Entscheid bevorstehend

Wir haben uns sehr dar­über gefreut, dass sich Ver­kehrs­mi­nis­te­rin Simo­net­ta Som­ma­ru­ga für ein Gast­re­fe­rat anläss­lich unse­rer Gene­ral­ver­samm­lung bereit erklärt hat. Sie beton­te in ihrer Rede, dass der Bund die Bahn wei­ter stär­ken und das Augen­merk dabei auch mehr dem Bin­nen­ver­kehr schen­ken wolle, der für die Ver­sor­gung der Schweiz eben­falls von gros­ser Bedeu­tung sei.

«Wir müs­sen das Sys­tem ver­bes­sern und wei­ter­ent­wi­ckeln», mein­te die Vor­ste­he­rin des UVEK. Der Bun­des­rat werde dazu im Herbst eine Vor­la­ge in die Ver­nehm­las­sung schi­cken. «Wir ste­hen vor einem weg­wei­sen­den Ent­scheid. Darum soll­ten wir nicht aus den Augen ver­lie­ren, was das Erfolgs­re­zept der Schweiz ist, was unser Land seit je stark gemacht hat: Dass wir die nöti­gen Ver­än­de­run­gen am bes­ten gemein­sam anpa­cken, dass wir gemein­sam Ver­ant­wor­tung über­neh­men: Bahn, Bran­che und natür­lich auch der Bund.» Ihrer Auf­for­de­rung, uns in den Dis­kurs ein­zu­brin­gen, kommt der VAP nicht zuletzt mit sei­nem Dis­kus­si­ons­bei­trag «Schie­nen­gü­ter­ver­kehr 2050» und dem Film «Kun­den­ori­en­tiert, inno­va­tiv, ren­ta­bel – der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr der Zukunft» gerne nach.

Wahlen erfolgreich durchgeführt

Von den Trak­tan­den, die im sta­tu­ta­ri­schen Teil zur Abstim­mung stan­den, wur­den alle ange­nom­men. Neu im Vor­stand heis­sen wir die fol­gen­den Mit­glie­der will­kom­men: Titus Büt­ler (Post CH AG), Bern­hard Hoff­mann (Erme­wa SA, Frank­reich), Bern­hard Kunz (HUPAC Inter­mo­dal SA). Wir gra­tu­lie­ren allen zur Neu- oder Wie­der­wahl und freu­en uns auf eine kon­struk­ti­ve Zusam­men­ar­beit im Vorstand.

Spannender ECM-Erfahrungsaustausch in Olten

Spannender ECM-Erfahrungsaustausch in Olten

Am 20. Mai 2022 fand der 15. ECM-Erfah­rungs­aus­tausch in Olten statt. Dass wir mit die­sem Thema am Puls der Zeit lie­gen, zeig­te uns die aus­ver­kauf­te Veranstaltung.

An die­sem Erfah­rungs­aus­tausch wur­den Infor­ma­tio­nen über den Sta­tus der EU-Durch­füh­rungs­ver­ord­nung 2019/779 sowie der Stand der aktu­el­len Umset­zung des 4. EU-Eisen­bahn­pa­ke­tes und deren Bedeu­tung für die Schweiz beleuch­tet. Nebst den wei­te­ren The­men ist der ECM-Erfa auch eine wich­ti­ge Platt­form für Dis­kus­sio­nen und Erfahrungsaustausch.

Die nächs­te ECM-ERFA fin­det am Frei­tag, 20. Okto­ber 2023 ab 10.00 Uhr in Olten statt.

Ausgangslage

Eine opti­mier­te Zusam­men­ar­beit dient der Sicherheit.

Für die Sicher­heit der Güter­zü­ge ist das Zusam­men­spiel aller am Trans­port Betei­lig­ten von zen­tra­ler Bedeu­tung. Die­ses Zusam­men­spiel beginnt bei den Absen­dern bzw. Bela­dern, die für einen siche­ren Belad der Güter­wa­gen ver­ant­wort­lich sind, geht wei­ter über die Eisen­bahn­un­ter­neh­men, wel­che den Zug sicher fah­ren sol­len, bis hin zu den Wagen­hal­tern und ECM, wel­che für einen guten tech­ni­schen Zustand der Güter­wa­gen zustän­dig sind.

Für einen siche­ren Trans­port muss diese Kette rei­bungs­los funk­tio­nie­ren, jeder muss in sei­nem Ver­ant­wor­tungs­be­reich seine Auf­ga­ben wahr­neh­men. Gera­de im inter­na­tio­na­len Güter­ver­kehr sind diese ver­schie­de­nen Betei­lig­ten oft über ganz Euro­pa ver­teilt. Dies stellt für die Zusam­men­ar­beit, den Infor­ma­ti­ons­aus­tausch und damit für die Gewähr­leis­tung der Sicher­heit der Güter­trans­por­te eine zusätz­li­che Hürde dar.

Die Prä­sen­ta­tio­nen der span­nen­den Agen­da ste­hen Ihnen zum Down­load zur Ver­fü­gung.
Bitte beach­ten Sie, dass wir keine Haf­tung für die Rech­te an Bild­ma­te­ri­al und an den Inhal­ten der Prä­sen­ta­tio­nen übernehmen.

  1. EU-Eisen­bahn­pa­ket – Bedeu­tung für die Schweiz | Bau­draz (BAV)
  2. Stand Umset­zung der DVO aus Behör­den­sicht | Lipp­mann (BAV)
  3. Neue Ver­pflich­tun­gen aus Art. 4 der DVO | Peter­hans (UIP)
  4. SAIT der ERA | Roth (SBB PP)
  5. ECM für SBB Per­so­nen­ver­kehr | Fäh (SBB PP)
  6. ECM für eine Meter­spur­bahn | Züger (zb)
  7. Umset­zung der DVO bei einem Fahr­zeug­her­stel­ler | Alt­un­o­va (Stad­ler Service)
  8. Sicher­heits­auf­sicht – Betriebs­kon­trol­len «Güter­zü­ge» | Schüp­fer (BAV)
  9. Erfah­run­gen Zer­ti­fi­zie­rer | Schmidl (Scon­rail) und Bergk (SQS)
  10. Con­di­tio­ned Based Main­ten­an­ce | Buer­mey­er (Rös­ch­CG)
  11. Erfah­rungs­aus­tausch | alle Teilnehmenden
  12. Abstim­mung des wei­te­ren Vor­ge­hens aus Sicht des Sek­tors | Gutz­wil­ler (railbex)

 

Forum Güterverkehr: Die Branche steht zusammen für den Fortschritt im Schienengüterverkehr

Forum Güterverkehr: Die Branche steht zusammen für den Fortschritt im Schienengüterverkehr

Am 3. Mai 2022 fand nach drei Jah­ren end­lich wie­der das belieb­te Forum Güter­ver­kehr statt. Es tra­fen sich die wich­tigs­ten Akteu­re und Ver­tre­ter aus der ver­la­den­den Wirt­schaft aus ganz Euro­pa, um ihr Fach­wis­sen auf­zu­fri­schen und sich mit Kol­le­gen unter­neh­mens­über­grei­fend aus­zu­tau­schen. Die Chan­cen, den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr in einem gemein­sa­men Anlauf für die Zukunft fit machen zu kön­nen, ste­hen gut!

Interessante Ansätze

Die Mas­ter­plä­ne Güter­ver­kehr sowie Schie­nen­gü­ter­ver­kehr im Beson­de­ren, die in Deutsch­land und Öster­reich lan­ciert wur­den, geben einen umfas­sen­den Über­blick über die poli­ti­schen Stra­te­gien und Mass­nah­men. Ver­gleich­ba­res fehlt in der Schweiz, statt­des­sen wird noch stark auf die ein­zel­nen Ver­kehrs­trä­ger fokus­siert. Der VAP ver­folgt daher wei­ter­hin eine Gesamt­sicht Güter­ver­kehr und Logis­tik, dies in enger Koope­ra­ti­on mit eco­no­mie­su­is­se und ASTAG. Öster­reich prä­sen­tiert eine Ände­rung im Abfall­wirt­schafts­ge­setz. Die­ses gibt vor, dass Trans­por­te von Abfäl­len mit einem Gesamt­ge­wicht von mehr als zehn Ton­nen, ab einer fest­ge­leg­ten Trans­port­stre­cke (sin­kend zwi­schen 1.1.2023 bis 1.1.2026 von 300, 200, 100 km), zukünf­tig per Bahn oder durch ande­re Ver­kehrs­mit­tel mit gleich­wer­ti­gem oder gerin­ge­rem Schad­stoff oder Treib­haus­gas­po­ten­ti­al (z.B. Antrieb mit­tels Brenn­stoff­zel­le oder Elek­tro­mo­tor) zu erfol­gen haben. Auch im Kan­ton Zürich zei­gen sich ähn­li­che Ent­wick­lun­gen, zum Bei­spiel in der Ver­ord­nung über den Bahn­trans­port von Aus­hub und Gesteins­kör­nung vom 3. Febru­ar 2021. Diese ver­langt, dass ein erheb­li­cher Teil des Aus­hubs per Bahn­trans­port zu erfol­gen hat – oder aber eine Ersatz­ab­ga­be anfällt. Im Ansatz begrüs­sen wir sol­chen Regu­la­ri­en zur Errei­chung der Umwelt­zie­le, jedoch hal­ten wir eine Vor­ga­be der Trans­port­mit­tel­wahl mit­tels sanf­ten Zwangs als wenig ziel­füh­rend. Viel­mehr ist der VAP bestrebt, die Bah­nen fit und für die Ver­la­der attrak­tiv zu machen, so dass eine Bevor­mun­dung nicht nötig ist.

Sehr posi­tiv wer­ten wir daher das gemein­sa­me Inter­es­se, die Digi­ta­li­sie­rung vor­an­zu­trei­ben. Wie nie zuvor ste­hen die Akteu­re der ver­la­den­den Wirt­schaft geschlos­sen für den Fort­schritt. Es ist beein­dru­ckend, wie die ver­schie­de­nen Play­er sich über ganz Euro­pa ver­netzt für die Digi­ta­li­sie­rung ent­schei­den und die­sen Hebel gemein­sam betä­ti­gen wol­len, um den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr für die Zukunft fit zu machen. In ver­schie­de­nen Refe­ra­ten wurde auf­ge­zeigt, dass die Digi­ta­le Auto­ma­ti­sche Kupp­lung (DAK), nicht nur erheb­li­che Erleich­te­rung für mecha­ni­sche Arbei­ten bringt, son­dern vor allem Wei­chen­stel­ler für die Kon­nek­ti­vi­tät eines gesam­ten Zuges ist. Dies ist die Vor­aus­set­zung für die für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr so wich­ti­ge Digi­ta­li­sie­rung, wel­che sich in ande­ren Bran­chen schon lange voll­zo­gen hat. Mit effi­zi­en­te­ren und trans­pa­ren­ten Pro­zes­sen kann die Bahn nebst den ande­ren Ver­kehrs­mit­teln wett­be­werbs­fä­hig wer­den. Das Motto ist Col­la­bo­ra­ti­on und Coo­pe­ti­ti­on, wel­ches auch wir vom VAP Ver­band der ver­la­den­den Wirt­schaft unterstützen.

VAP-Mit­glie­der kön­nen mit ihrem per­sön­li­chen Login die Prä­sen­ta­tio­nen der Refe­ren­ten hier herunterladen.

Der Ablauf des Forums im Detail

Der Vor­mit­tag dreh­te sich um die Frage «Ver­kehrs­po­li­tik im grü­nen Rausch?». Gil­les Peter­hans, Secre­ta­ry Gene­ral der UIP erläu­ter­te die ver­kehrs­po­li­ti­schen The­men auf euro­päi­scher Ebene. Malte Law­renz, Vor­sit­zen­der des VPI Deutsch­land zeig­te für Deutsch­land den ver­kehrs­po­li­ti­schen Rah­men auf, wie der Schie­ne Prio­ri­tät ein­ge­räumt wer­den soll und wel­cher För­de­rung es bedarf, um den Mas­ter­plan für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr umset­zen zu kön­nen. Frank Petut­s­ch­nig, Gene­ral­se­kre­tär VPI Öster­reich, zeig­te zum sel­ben Thema die Situa­ti­on in Öster­reich auf, wobei dort die Gesamt­sicht des Güter­ver­kehrs, näm­lich eine mög­lichst effi­zi­en­te Wahl des Ver­kehrs­trä­gers hin­sicht­lich Ener­gie­be­darfs pro Ton­nen, im Fokus steht. Dési­rée Baer, CEO SBB Cargo, ergänz­te mit ihrem Refe­rat die Sach­la­ge des ver­kehrs­po­li­ti­schen Rah­mens in der Schweiz und stell­te die Inter­es­sens­ge­sell­schaft Wagen­la­dungs­ver­kehr (IG WLV), der Platt­form zur Koope­ra­ti­on für Bah­nen und Ver­la­der vor.

In der anschlies­sen­den Podi­ums­dis­kus­si­on wurde deut­lich, dass die Wei­chen für die Zukunft des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs auf Inno­va­ti­on gestellt sind und es im nächs­ten Schritt zu defi­nie­ren gilt, wie die Inves­ti­tio­nen finan­ziert wer­den. Klar wurde, dass die Neue­run­gen alle Akteu­re betref­fen und somit ein kol­la­bo­ra­ti­ver Ansatz der rich­ti­ge Weg ist. Koope­ra­ti­on und Wett­be­werb – oder auch Coo­pe­ti­ti­on – sind zwei wei­te­re Schlag­wör­ter, die nicht nur bei den Schie­nen­ak­teu­ren erwünscht sind, son­dern auch im Zusam­men­spiel von Schie­ne und Strasse.

Der Nach­mit­tag glie­der­te sich in die zwei span­nen­den Schlüs­sel­the­men «Inno­va­tio­nen & mög­li­che Umset­zung» und «Digi­ta­li­sie­rung mit kon­kre­ten Mass­nah­men». Jürg Lüt­scher, fach­kun­dig für Inno­va­ti­on und Regu­la­ti­on beim VAP, sprach über die Auto­ma­ti­sie­rung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs in der Schweiz. Er beton­te, wie wich­tig die Opti­mie­rung der Pro­zes­se und Schnitt­stel­len in Zuge von Inno­va­ti­on ist, der soge­nann­ten Inter­ope­ra­bi­li­tät. Ralf Mar­xen, Head of Exter­nal Tech­ni­cal Affairs bei der Deut­sche Bahn AG refe­rier­te über den Weg zum intel­li­gen­ten Güter­zug: «Von Shift2Rail zu Europe’s Rail». Er zeig­te wich­ti­ge Mei­len­stei­ne zur Inno­va­ti­on auf, wobei die Digi­ta­le Auto­ma­ti­sche Kupp­lung (DAK) die Schlüs­sel­funk­ti­on für die Digi­ta­li­sie­rung ein­nimmt und zum Bei­spiel auto­ma­ti­sier­te Vor­gän­ge und Moni­to­ring, wie auch eine punkt­ge­naue Kun­den­kom­mu­ni­ka­ti­on ermög­licht und damit den Ser­vice-Level des Trans­ports von Gütern auf der Schie­ne um ein Viel­fa­ches anhebt. Ste­fan Hagen­lo­cher, Geschäfts­füh­rer HWH und Pro­jekt­lei­ter TIS, der live über Video­ka­nal zuge­schal­tet wurde, zeig­te auf, was der Tech­ni­sche Inno­va­ti­ons­kreis Schie­nen­gü­ter­ver­kehr (TIS) für einen digi­ta­len und wett­be­werbs­fä­hi­gen Schie­nen­gü­ter­ver­kehr vor­aus­setzt. Er kom­mu­ni­zier­te klar, dass es ohne DAK keine voll­stän­di­ge Auto­ma­ti­sie­rung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs geben wird und eine Stan­dar­di­sie­rung der tech­ni­schen Aspek­te sowie eine abge­stimm­te Migra­ti­ons­stra­te­gie uner­läss­lich sind.

Die bei­den Wagen­ver­mie­ter Niko Davids, Chief Digi­tal Offi­cer, VTG AG, und Chris­toph Becker, Lei­ter ECM II und Sicher­heits­ma­nage­ment bei Was­co­sa AG, zeig­ten ihre Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gien zur Stär­kung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs auf. Auch ihre Bot­schaft – zumal die bei­den Kon­kur­ren­ten mit ihrem gemein­sa­men Auf­tritt schon ein Zei­chen setz­ten: «Col­la­bo­ra­ti­on und Coo­pe­ti­ti­on: Digi­ta­li­sie­rung ist kein Vor­ha­ben eines Ein­zel­nen! Nur durch akti­ve und offe­ne Zusam­men­ar­beit wird ein Nut­zen für den Sek­tor entstehen!»

Jörg Bisang, Lei­ter Pro­dukt­ma­nage­ment ZKE, beein­druck­te mit den schon heu­ti­gen Mög­lich­kei­ten, wel­che die Digi­ta­li­sie­rung der tech­ni­schen Fahr­zeug­kon­trol­le mit «Way­si­de Intel­li­gence» bringt, und for­der­te EVUs und Wagen­hal­ter auf, diese Mög­lich­kei­ten zu nutzen.

In der abschlies­sen­den Podi­ums­dis­kus­si­on wurde dann auch deut­lich, dass sich alle gemein­sam auf die Migra­ti­on der DAK fokus­sie­ren wol­len, im Sinne einer inter­ope­ra­blen Inno­va­ti­on. Diese Zusam­men­ar­beit betrifft das Gesamt­sys­tem Bahn, des­halb gilt es, nicht als Wett­be­wer­ber zusam­men daran zu arbei­ten, son­dern als Inno­va­ti­ons­team, wel­che sich über ihre Ziel­vor­stel­lun­gen aus­tau­schen. Schnel­le und muti­ge Ent­schei­dun­gen kön­nen eine effi­zi­en­te Umset­zung ermöglichen.

Wir bli­cken auf ein erfolg­rei­ches Forum Güter­ver­kehr zurück, bei dem es alle genos­sen haben, sich end­lich wie­der in der «rea­len Welt» tref­fen und aus­tau­schen zu können.

Branchen- und Medienanlass DAC4EU Demonstratorzug

Branchen- und Medienanlass DAC4EU Demonstratorzug

Am 25. März 2022 infor­mier­ten das BAV, die SBB, der VAP und der VöV über die Test­pha­se und die weit­rei­chen Vor­tei­le, wel­che sich aus der Digi­ta­len Auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK) erge­ben. Die Bot­schaft war, dass mit der DAK die Schie­nen für die Digi­ta­li­sie­rung und somit einer bahn­bre­chen­den Inno­va­ti­on im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr gelegt werden.

Seit Herbst 2021 ist erst­mals ein digi­ta­ler Güter­zug zu Test­zwe­cken in Euro­pa unter­wegs. Das Ziel: das Tes­ten der Digi­ta­len Auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK)
im rea­len Betrieb. Bis Ende März unter­zieht SBB Cargo den Zug einem umfang­rei­chen Test­pro­gramm. Dabei ist sich die Bran­che einig: Die enge natio­na­le Zusam­men­ar­beit und die Abstim­mung in Euro­pa sind wich­ti­ge Fak­to­ren für eine erfolg­rei­che Ein­füh­rung der DAK. Der Test­zug wird finan­ziert vom deut­schen Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­les und Ver­kehr (BMVD).

12. VPI-Symposium „Digitale Automatische Kupplung“

12. VPI-Symposium „Digitale Automatische Kupplung“

PRESSEINFO DES VPI Hamburg 
Der Gamechanger für den Schienengüterverkehr ist aufgegleist!
1.250 Teil­neh­me­rIn­nen infor­mier­ten sich am 11. Janu­ar 2022 beim digi­ta­len Event zum Stand der DAK-Ein­füh­rung „Die DAK euro­pa­weit aus­zu­rol­len, ist ein dickes Brett. Die ers­ten Zen­ti­me­ter haben wir geschafft“. Mit die­sen Wor­ten begrüß­te Vor­sit­zen­der Malte Law­renz die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer des 12. VPI-Sym­po­si­ums „Digi­ta­le Auto­ma­ti­sche Kupp­lung“ (DAK) in Ham­burg. Er ver­wies auf die im ver­gan­ge­nen Jahr erfolg­te Eini­gung auf einen ein­heit­li­chen euro­päi­schen Kupp­lungs­stan­dard, die Ver­an­ke­rung der DAK im Koali­ti­ons­ver­trag der Bun­des­re­gie­rung und die Arbeit des Euro­pean DAC Deli­very Pro­gram­me (EDDP) in Brüs­sel. Über 1.250 Teil­neh­men­de hat­ten sich per Live­stream in das Sym­po­si­um zuge­schal­tet – eine Rekord­zahl. Groß war das Inter­es­se an der Ver­an­stal­tung auch im nicht deutsch­spra­chi­gen Aus­land: Mehr als die Hälf­te der Zuschau­en­den ver­folg­te das Sym­po­si­um in der eng­li­schen Simultanübersetzung. 

Das Video ist auf Deutsch und Eng­lisch verfügbar.

Ein Dut­zend Exper­tin­nen und Exper­ten, alle­samt Mit­glie­der des EDDP, berich­te­ten auf dem digi­ta­len Event zum Stand der euro­päi­schen DAK-Dis­kus­si­on in den Fel­dern „Tech­nik“, „Migra­ti­on“, „Kosten/Nutzen“ und „Finan­zie­rung“ und prä­sen­tier­ten aktu­el­le Ergeb­nis­se von Initia­ti­ven wie dem Demons­tra­tor­zug DAC4EU.

Mit der Ver­an­stal­tung bot der VPI dem Sek­tor Gele­gen­heit, Fra­gen an die Ver­tre­ter des EDDP zu stel­len. Beson­ders unter den Nägeln brann­ten Hal­tern, Ver­la­dern und Eisen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men Aspek­te der Migra­ti­on und Finan­zie­rung, aber auch etwa Sicher­heits­fra­gen bei Gefahrguttransporten.

„Das Sym­po­si­um hat sich für alle Betei­lig­ten defi­ni­tiv gelohnt“, resü­mier­te Jens Engel­mann, EDDP Pro­gram­me Mana­ger zum Abschluss der Ver­an­stal­tung. Gern habe man den Stake­hol­dern nicht nur Rede und Ant­wort gestan­den, son­dern nehme umge­kehrt auch wich­ti­ge Klä­rungs­the­men nach Brüs­sel mit, die bei der Gestal­tung des kom­ple­xen Umset­zungs­pro­zes­ses Berück­sich­ti­gung fin­den werden.

Das 12. VPI-Sym­po­si­um fand die­ses Jahr in Koope­ra­ti­on mit dem VPI Öster­reich sowie mit wich­ti­gen DAK-Insti­tu­tio­nen auf euro­päi­scher Ebene statt: Euro­pean DAC Deli­very Pro­gram­me, DAC­ce­le­ra­te und Shift2Rail.

 

Malte Law­rence spricht im Inter­view auf Journalistico.de über den aktu­el­len Stand des DAK-Pro­jekts, wie viel höher die Pro­duk­ti­vi­tät mit der DAK sein wird und wel­che Hür­den es bis dahin noch zu bewäl­ti­gen gibt.

https://journalistico.com/wirtschaft/digitale-automatische-kupplung-das-ebnet-den-weg-fuer-den-intelligenten-gueterzug/