STANDORTE

 

Unter «Stand­or­te» - oder auch multi­mo­da­le Logis­tik­hubs – fas­sen wir The­men zu Stand­or­ten mit hoch­ef­fi­zi­en­ten Schie­nen- und Stras­sen­an­bin­dun­gen und Infra­struk­tu­ren für Logis­tik­funk­tio­nen zusam­men. Dar­un­ter fal­len auch Frei­ver­la­de, Ter­mi­nals oder Anschluss­gleis­an­la­gen mit Lagerinfrastruktur.

Bei der ers­ten und letz­ten Meile sind uns eine aus­ge­wo­ge­ne Kräf­te­ver­tei­lung der Markt­mäch­te, rich­ti­ge Anrei­ze und ein Augen­merk für ange­mes­se­ne Sicher­heits­vor­schrif­ten ein Anlie­gen. Zur ers­ten und letz­ten Meile im Güter­bahn­sys­tem gehö­ren Anschluss­glei­se, Frei­ver­la­de­an­la­gen und Ter­mi­nals. Keine die­ser Umschlags­mög­lich­kei­ten soll den Miss­brauch von Markt­macht ermög­li­chen und den Wett­be­werb so unnö­tig ver­zer­ren. Das Güter­bahn­sys­tem braucht gera­de zur ers­ten und letz­ten Meile frei­en Zugang. Zum Bei­spiel hat es von einem für den Per­so­nen­ver­kehr umge­bau­ten Bahn­hof, der sich mit sei­ner Ver­la­de­pra­xis nicht mehr ver­ei­nen lässt, kei­nen Nut­zen – son­dern Mehraufwand.

Der VAP setzt sich für glei­che Ellen bei den Betriebs- und Sicher­heits­vor­schrif­ten für Güter- und Per­so­nen­trans­port ein. Stan­dard­er­hö­hun­gen im Per­so­nen­trans­port kön­nen sich nega­tiv auf Güter­trans­por­te aus­wir­ken. Hier hakt der VAP ein.

 

Akteure im Bereich Standorte

Anschluss­gleis­be­sit­zer

Ter­mi­nal­be­trei­ber, Ran­gier­bahn­hö­fe (erste/letzte Meile)

Ver­la­der

Kan­to­ne und Gemein­den (Raum­pla­nung)

INFORMATIV

Engagement

Wir sind Unter­stüt­zer der Gleis­an­schluss­char­ta. Ende Janu­ar 2024 wird die neus­te Ver­si­on der Char­ta veröffentlicht.

 

Politisches
 
Anschlussgleise

In der Schweiz wer­den über 850 Anschluss­glei­se genutzt. Lei­der ist ein ste­ter Abgang zu ver­zeich­nen. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken, leis­tet das Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV) für den Bau und die Erneue­rung von Anschluss­glei­sen Finanz­hil­fen. In den fol­gen­den Links fin­den Sie Leit­fa­den und Bestim­mung in Bezug auf Anschluss­glei­se. Bei Rail­Com fin­den Sie Infor­ma­tio­nen zum dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Netz­zu­gang sowie den Netznutzungsbedingungen.

 
Raumplanung Kanton und Gemeinde

Der VAP steht Kan­to­nen und Gemein­den bera­tend zur Seite. In den fol­gen­den Bei­spie­le inte­grie­ren die Kan­to­ne die Güter­ver­kehrs­lo­gis­tik in die Raumplanung:

RailCom: Förderung eines wettbewerbsfähigen Bahnsystems durch Innovation und Transparenz

RailCom: Förderung eines wettbewerbsfähigen Bahnsystems durch Innovation und Transparenz

Patri­zia Danioth ist Rechts­an­wäl­tin und Nota­rin und seit 2013 Prä­si­den­tin der Rail­Com. Sie gibt uns im Inter­view einen Über­blick über die Auf­ga­ben der Rail­Com, ihre Posi­ti­on zur Geset­zes­vor­la­ge für den Güter­ver­kehr und spricht über die zukünf­ti­ge Mobi­li­täts­in­fra­struk­tur (MODI).

Darum geht’s:

  • Rail­Com stellt den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zugang zum Eisen­bahn­netz sicher
  • För­dert den Wett­be­werb im Bahnsystem
  • Unter­stützt die Stär­kung des EWLVs
  • Zugang zu Daten für mehr Trans­pa­renz und Innovation

 

Frau Danioth, wofür ist die Rail­Com zuständig?

Die Rail­Com stellt den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zugang zum Eisen­bahn­netz, zu den KV-Umschlags­an­la­gen sowie zu den Dienst­leis­tun­gen der Nah­zu­stel­lung sicher. Damit leis­tet die Rail­Com einen Bei­trag zu einem wett­be­werbs­fä­hi­gen Bahn­sys­tem Schweiz. Die Rail­Com äus­sert sich auch im Rah­men des Gesetz­ge­bungs­pro­zes­ses zu The­men, wel­che ihre Zustän­dig­keit tan­gie­ren. Dies ist bei der aktu­el­len Geset­zes­vor­la­ge zur Zukunft des Schwei­zer Güter­trans­por­tes auf der Schie­ne der Fall.

Wie steht die Rail­Com zur aktu­el­len Geset­zes­vor­la­ge zur Zukunft des Schwei­zer Güter­trans­port auf der Schie­ne? Wo orten Sie Handlungsbedarf?

Die Rail­Com unter­stützt die Stär­kung des Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehrs und die Wei­ter­ent­wick­lung der mul­ti­mo­da­len Trans­port­ket­ten. Die Rail­Com ortet in der Geset­zes­vor­la­ge Schwei­zer Güter­trans­port jedoch ins­be­son­de­re zwei kri­ti­sche Aspek­te, wel­che kohä­rent zur bis­he­ri­gen Rechts­set­zung zu regeln sind.

Um wel­che kri­ti­schen Aspek­te han­delt es sich? Wel­che Anfor­de­run­gen müss­te die Geset­zes­vor­la­ge erfül­len, um kohä­rent zur bis­he­ri­gen Recht­set­zung zu sein?

Ers­tens muss die staat­li­che För­de­rung des Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehrs wett­be­werbs­neu­tral erfol­gen. Der Ganz­zug­ver­kehr, wel­cher eigen­wirt­schaft­lich erfolgt, darf näm­lich nicht durch den geför­der­ten Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr quer­sub­ven­tio­niert wer­den. Eine sol­che Ver­zer­rung des Wett­be­werbs ist mit dem vor­lie­gen­den Geset­zes­ent­wurf zum Schwei­zer Güter­trans­port zu ver­hin­dern. Sei es, dass die Anbie­te­rin des Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehrs eine finan­zi­el­le, recht­li­che und orga­ni­sa­to­ri­sche Tren­nung zwi­schen den eigen­wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen des Ganz­zug­ver­kehrs und dem Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr vor­nimmt. Sei es, dass strik­te­re Vor­ga­ben sowie Kon­troll- und Sank­ti­ons­mög­lich­kei­ten eine Quer­sub­ven­tio­nie­rung effek­tiv verhindern.

Mit der Vor­la­ge soll näm­lich ein inno­va­ti­ves Ange­bot im Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr mit einer hohen Kun­den­ori­en­tie­rung geför­dert wer­den. Dazu sind faire Rah­men­be­din­gun­gen unabdingbar.

Zwei­tens gilt in der bestehen­den Recht­set­zung im Eisen­bahn­we­sen und im Güter­trans­port, dass wenn ein Unter­neh­men finan­zi­ell vom Staat geför­dert wird, die­ses seine Dienst­leis­tun­gen resp. den Zugang zu sei­nen Anla­gen Drit­ten dis­kri­mi­nie­rungs­frei zur Ver­fü­gung zu stel­len hat. Der Geset­zes­ent­wurf zum Schwei­zer Güter­trans­port sieht den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zugang zu den Dienst­leis­tun­gen des Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehrs im Grund­satz zwar vor, kon­kre­ti­siert die Vor­ga­be aber noch nicht aus­rei­chend. Dies zeigt ein Ver­gleich mit der Gesetz­ge­bung zur För­de­rung der KV-Umschlags­an­la­gen oder das Gesetz für den unter­ir­di­schen Güter­trans­port: So regelt der Gesetz­ge­ber die Rech­te und Pflich­ten bei­spiels­wei­se der Betrei­ber der KV-Umschlags­an­la­gen detail­lier­ter als die­je­ni­gen der Netz­werk­an­bie­te­rin im Einzelwagenladungsverkehr.

Mit MODIG befin­det sich eine Geset­zes­vor­la­ge in Erar­bei­tung, damit die Infra­struk­tur und das Ange­bot des öffent­li­chen und pri­va­ten Ver­kehrs dank bes­se­rem Infor­ma­ti­ons­fluss opti­mal betrie­ben und genutzt wer­den kann. Mit­tels der Mobi­li­täts­in­fra­struk­tur (MODI) sol­len sich der­einst die ver­schie­de­nen Akteu­re ver­net­zen und Daten bereit­ge­stellt und aus­ge­tauscht wer­den. Wie beur­teilt die Rail­Com MODI?

Daten und der Daten­aus­tausch sind eine unver­zicht­ba­re Vor­aus­set­zung für die Mobi­li­tät. Daten bil­den des­halb nebst Schie­ne und wei­te­ren Ver­kehrs­an­la­gen eine sys­tem­re­le­van­te Infra­struk­tur. Daten stel­len auch eine Vor­aus­set­zung für die Nut­zung der Infra­struk­tur dar: Daten, die bei­spiels­wei­se für den Zugang zum Bahn­netz, den KV-Umschlags­an­la­gen und der Dienst­leis­tung auf der letz­ten Meile rele­vant sind, müs­sen allen Nut­ze­rin­nen trans­pa­rent und mög­lichst nut­zer­freund­lich zur Ver­fü­gung ste­hen und leicht auf­find­bar sein. Die Daten sind dis­kri­mi­nie­rungs­frei, d.h. voll­stän­dig, kor­rekt und wider­spruchs­frei öffent­lich zugäng­lich zu machen. MODI kann hier­zu einen bedeu­ten­den Bei­trag leisten.

MODI und gene­rell Open Data stär­ken auch die Dis­kri­mi­nie­rungs­frei­heit durch erhöh­te Trans­pa­renz, Gleich­be­hand­lung und die Mög­lich­keit der Mit­wir­kung Drit­ter. Open Data för­dert damit Wirt­schaft­lich­keit und Kun­den­ori­en­tie­rung, indem der Wett­be­werb gestärkt wird. Das Inno­va­ti­ons­po­ten­zi­al in der Bran­che wird erhöht. Bei­spiels­wei­se die pri­vat betrie­be­ne Web­site www.puenktlichkeit.ch, lässt auf­schluss­rei­che Ver­glei­che zur Pünkt­lich­keit der Züge zu.

Frau Danioth, wir bedan­ken uns herz­lich für die­ses Interview!

Gleisanschluss-Charta 2024: Breit angelegte Initiative für eine starke Schiene

Gleisanschluss-Charta 2024: Breit angelegte Initiative für eine starke Schiene

Am 31. Janu­ar 2024 über­reicht der Bahn­sek­tor dem Ver­tre­ter der Bun­des­re­gie­rung in Ber­lin die Gleis­an­schluss-Char­ta. Die von euro­pa­weit 56 Ver­ei­ni­gun­gen unter­zeich­ne­te Initia­ti­ve unter­brei­tet kon­kre­te Mass­nah­men für eine erfolg­rei­che Trans­for­ma­ti­on des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs als Teil der mul­ti­mo­da­len Logis­tik auf der Grund­la­ge von Gleis­an­schlüs­sen und kun­den­na­hen Zugangsstellen.

Darum geht’s:

  • Bes­se­re Zukunft für Gleis­an­schlüs­se und Zugangsstellen
  • Zen­tra­le Hand­lungs­fel­der und kon­kre­te Umsetzungsvorschläge
  • Stär­ken der Bahn län­der­über­grei­fend nutzen

 

Bessere Zukunft für Gleisanschlüsse und Zugangsstellen

Am 31. Janu­ar 2024 wurde die neue Gleis­an­schluss-Char­ta an Micha­el Theu­rer, den par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär und Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für den Schie­nen­ver­kehr, über­reicht. Das ist ein Mei­len­stein für die Zukunft des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs in Euro­pa und der Schweiz. Die Mit­zeich­ner möch­ten damit die Zukunfts­chan­cen von Gleis­an­schlüs­sen und mul­ti­mo­da­len Zugangs­stel­len ver­bes­sern. Wir vom VAP haben uns hier in diver­sen Arbeits­grup­pen enga­giert und unser Wis­sen sowie unse­re Erfah­run­gen ein­ge­bracht. Ein sol­cher regel­mäs­si­ger Aus­tausch ist zen­tral, um die Ent­wick­lun­gen zur Zukunft des Schwei­zer Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs und seine inter­na­tio­na­le Anbin­dung zu verbessern.

Zentrale Handlungsfelder und konkrete Umsetzungsvorschläge

In der Char­ta wur­den fünf über­ge­ord­ne­te Ziele fest­ge­legt und Mass­nah­men kon­kre­ti­siert, die für die Attrak­ti­vi­tät und das Über­le­ben des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs ent­schei­dend sind.

  • Per­so­nen unter­stüt­zen, die Ent­schei­dun­gen tref­fen und umset­zen. Im Rah­men die­ses Anspruchs gilt es, das Sys­tem­wis­sen und die Mög­lich­kei­ten des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs für mul­ti­mo­da­le Logis­tik­ket­ten den poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern zu vermitteln.
  • Die Wirt­schaft bedarfs­ge­recht mit Zugangs­stel­len und vor­ge­la­ger­ter Infra­struk­tur aus­stat­ten. Dazu gehört neben der Siche­rung und dem all­fäl­li­gen Aus­bau von geeig­ne­ten Stand­or­ten auch die ziel­ge­rich­te­te finan­zi­el­le Förderung.
  • Rah­men­be­din­gun­gen für Gleis­an­schlüs­se und Ver­la­de­stel­len ver­bes­sern. Dar­un­ter ist in ers­ter Linie der Abbau von regu­la­to­ri­schen Vor­ga­ben und Büro­kra­tie zu verstehen.
  • Mul­ti­mo­da­le Trans­port­lö­sun­gen über Gleis­an­schlüs­se und Ver­la­de­stel­len anbie­ten. Der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr ist Teil einer mul­ti­mo­da­len Logis­tik­ket­te. Also brau­chen die Güter­kun­den Anrei­ze für Gesamt­an­ge­bo­te mit hohem Schie­nen­an­teil von ver­schie­de­nen Anbietern.
  • Moder­ne und inno­va­ti­ve Tech­ni­ken ein­set­zen. Für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr ist die Trans­for­ma­ti­on und Nut­zung neuer Errun­gen­schaf­ten wie die­je­ni­gen der digi­ta­len auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK) oder von Daten­platt­for­men abso­lut not­wen­dig (vgl. Blog­bei­trag «Bereit fürs nächs­te Digi­ta­li­sie­rungs­le­vel»).
Stärken der Bahn länderübergreifend nutzen

Die Gleis­an­schluss-Char­ta 2024 wird von 56 Ver­bän­den, Ver­ei­ni­gun­gen und Initia­ti­ven aus den Berei­chen Indus­trie, Han­del, Logis­tik, Bau­we­sen, Agrar, Holz, Recy­cling und Kom­mu­nen getra­gen – dar­un­ter auch vom VAP. Diese Akteu­re wer­den sich auch in Zukunft an den Arbei­ten betei­li­gen, um die Lösun­gen zu ver­fei­nern und umzu­set­zen, nicht nur in Deutsch­land. Schliess­lich soll der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr seine Stär­ken län­der­über­grei­fend ent­fal­ten kön­nen. Inter­es­sier­te aus der Schweiz mel­den sich gerne bei Jür­gen Maier.

Statements:

Joa­chim Ber­ends, Vize­prä­si­dent des VDV Ver­band Deut­scher Ver­kehrs­un­ter­neh­men e.V.:
«Seit der Erst­auf­la­ge 2019 wur­den bereits viele Vor­schlä­ge der Char­ta umge­setzt oder befin­den sich in Umset­zung. Doch wir sind noch längst nicht am Ziel, und es sind wei­te­re The­men­fel­der hin­zu­ge­kom­men. 56 Unter­zeichner­or­ga­ni­sa­tio­nen unter­brei­ten Maß­nah­men­vor­schlä­ge, damit wir mit mehr und moder­nen Gleis­an­schlüs­sen den Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land stär­ken – und das Klima schützen.»

Dr. Hele­na Mel­ni­kov, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin des Bun­des­ver­ban­des Mate­ri­al­wirt­schaft, Ein­kauf und Logis­tik e.V. (BME):
«Wir unter­stüt­zen die zen­tra­len For­de­run­gen der Char­ta nach Kräf­ten. Es geht jetzt vor allem darum, Büro­kra­tie abzu­bau­en und Regu­la­ri­en zu ver­ein­fa­chen. Gleich­zei­tig müs­sen die Gleis­an­schluss­för­de­rung ver­bes­sert, mehr Gewer­be­flä­chen an die Schie­ne ange­bun­den und neue Trans­port­kon­zep­te unter Ein­bin­dung von Gleis­an­schlüs­sen geschaf­fen werden.»

Dr. Frank Fur­rer, Gene­ral­se­kre­tär des VAP Ver­band der ver­la­den­den Wirt­schaft:
«Die Kan­ton ent­wi­ckeln bereits Logis­tik- und Güter­ver­kehrs­kon­zep­te für güns­tig gele­ge­ne Stand­or­te mit guter Anbin­dung an Stras­se und Schie­ne. Die Bot­schaft zum Güter­trans­port­ge­setz will den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr aus archai­schen Pro­duk­ti­ons­ver­hält­nis­sen her­aus­füh­ren und fit machen, um in mul­ti­mo­da­len Logis­tik­ket­ten eine zen­tra­le Rolle spie­len zu kön­nen. Char­ta und Bot­schaft ergän­zen sich daher für Import- und Export­ver­kehr ideal.»

Fokus RailCom: Vorstellung der Schlüsselpersonen

Fokus RailCom: Vorstellung der Schlüsselpersonen

Darum geht’s:

  • Die Kom­mis­si­on sichert den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zugang
  • Wer steht hin­ter der Kom­mis­si­on? Wir stel­len vor.

 

Die Kom­mis­si­on für den Eisen­bahn­ver­kehr Rail­Com stellt in der Schweiz den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zugang zum Eisen­bahn­netz, zu den KV-Umschlags­an­la­gen und den Dienst­leis­tun­gen der Nah­zu­stel­lung sicher. Die Kom­mis­si­on setzt sich aktiv für eine offe­ne und faire Markt­zu­gangs­po­li­tik ein, um einen gesun­den Wett­be­werb zu för­dern und die Effi­zi­enz im Eisen­bahn­sek­tor zu steigern.

In die­sem Blog­ar­ti­kel stel­len wir die Mit­ar­bei­ter, die sich bei der Rail­Com enga­gie­ren, vor.

Präsidium:
  • Prä­si­den­tin: Patri­zia Danioth Hal­ter, lic.iur., Rechts­an­wäl­tin und Nota­rin, LL.M., Altdorf/UR
  • Vize­prä­si­dent: Mar­kus Kern, Prof. Dr. iur., LL.M., Pro­fes­sor für Staats‑, Ver­wal­tungs- und Euro­pa­recht an der Uni­ver­si­tät Bern/BE
Kommissionsmitglieder:
  • Cesa­re Brand, Für­spre­cher, Forel /FR
  • Anna Cia­ran­fi Zanet­ta, lic. iur., Rechts­an­wäl­tin, Finanz- und Wirt­schafts­de­par­te­ment Kan­ton Tes­sin, Dalpe/TI
  • Bar­ba­ra Fur­rer, Dr. iur., Rechts­an­wäl­tin, Head of Legal DHL Express (Schweiz) AG, Hedingen/ZH
  • Man­fred Hal­ler, EMBA, selbst­stän­di­ger Bera­ter, Unterkulm/AG

 

Das Fach­se­kre­ta­ri­at unter­stützt die Kom­mis­si­on fach­lich und tech­nisch. Es unter­steht den Wei­sun­gen der Kom­mis­si­on. Admi­nis­tra­tiv ist es dem Gene­ral­se­kre­ta­ri­at des Eid­ge­nös­si­schen Depar­te­ments für Umwelt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) zuge­ord­net. Per­so­nell setzt sich das Fach­se­kre­ta­ri­at wie folgt zusammen:

Leitung:
  • Chris­tof Böh­ler, M.A. HSG Inter­nat. Beziehungen
  • Stv.: Melis­sa Rick­li, lic. phil. hist.
Mitarbeitende:
  • Ana Dett­wi­ler, Rechts­an­wäl­tin, Rechtliches
  • Ursu­la Erb, Dr. oec. publ., Marktmonitoring
  • Andre­as Opp­li­ger, lic. phil. nat., Marktmonitoring
  • Kat­rin Suter-Burri, Dr. sc. nat. ETH, Kom­mu­ni­ka­ti­on, Events und Recherche
Titus Bütler von der Schweizerischen Post wünscht sich schnelle und pünktliche Güterzüge

Titus Bütler von der Schweizerischen Post wünscht sich schnelle und pünktliche Güterzüge

Titus Büt­ler ist Lei­ter Trans­por­te bei der Post CH AG und ver­ant­wor­tet seit Anfang 2022 sämt­li­che Brief‑, Paket- und Zei­tungs­trans­por­te auf Schie­ne und Stras­se in der Schweiz. Vor­her lei­te­te er über 20 Jahre das Paket­zen­trum Frau­en­feld, wo täg­lich bis zu einer hal­ben Mil­li­on Pake­te ver­ar­bei­tet wer­den. Zudem kon­zi­pier­te er den Netz­aus­bau mit den neuen Paket­zen­tren in Caden­az­zo, Vétroz, Unter­vaz sowie Oster­mun­di­gen. Im Inter­view mit dem VAP erläu­tert er die Bedeu­tung des Schie­nen­ver­kehrs für die Post. 

Darum geht’s:

  • Wie hoch ist der Anteil Bahn im Modal­split bei der Post?
  • Kun­den­nach­fra­ge nach schnel­ler Lie­fe­rung steigt
  • «Pain Points», oder Opti­mie­rungs­po­ten­zi­al im Schienengüterverkehr
  • Schwei­zer Post ist in Euro­pa füh­rend im Trans­port von Gütern auf der Schiene

 

VAP: Herr Bütler, die gelben Züge der Post fallen auf. Immer mehr sind auch gelbe Lkws auf den Strassen zu sehen. Täuscht dieser Eindruck? 

Titus Büt­ler: Unse­re Last­wa­gen mit den gel­ben Con­tai­nern fal­len auf. Unse­re Kun­din­nen und Kun­den ver­lan­gen ver­mehrt eine schnel­le Lie­fe­rung: am Abend abge­holt und am nächs­ten Mor­gen zuge­stellt. Wir spre­chen also nicht von einer 24h-Lie­fe­rung, son­dern von ca. 15 bis 20 Stun­den – und das in jeden Ort der Schweiz, ob Stadt oder Land. Somit ste­hen wir in der gan­zen Sup­p­ly-Chain unter Zeit­druck. Das erschwert die Bün­de­lung von Paket­men­gen, um ganze Züge zu fül­len. Wir wäh­len den Weg über die Schie­ne, wo immer es öko­lo­gisch und öko­no­misch sinn­voll ist. Unge­fähr 50 Pro­zent aller Brie­fe und Pake­te legen bereits heute min­des­tens einen Teil ihrer Reise im Zug zurück. Ein kur­zer Zug mit einem oder zwei Wag­gons macht kei­nen Sinn – auch nicht ökologisch.

Was hindert die Post, die Transporte, die wir auf der Strasse sehen, auf der Schiene durchzuführen? 

Wir sind mit unse­rem Trans­port­part­ner SBB-Cargo daran, wie­der mehr Paket­trans­por­te auf die Schie­ne zu ver­la­gern. Wir benö­ti­gen schnel­le und regel­mäs­si­ge Expresstras­sen. Die Durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit der Post­zü­ge ist teils unter 50km/h, obwohl wir schnel­les Roll­ma­te­ri­al haben und leich­te Züge fah­ren. Das ist zu langsam.

Wie sehen Sie die Zukunft der Postlogistik, kommt noch mehr auf die Schiene oder auf die Strasse?

Wir wol­len klar mehr Menge auf die Schie­ne brin­gen, vor allem auf der West-Ost-Achse.

Die neu geplanten Center der Post verfügen über keine Bahnanschlüsse. Weshalb?

In den letz­ten Jah­ren haben wir meh­re­re klei­ne Paket­zen­tren in Betrieb genom­men. Ter­mi­nals benö­ti­gen Land, ver­teu­ern das Pro­jekt und ver­zö­gern die Rea­li­sie­rung. Pla­nung und Bau erfolg­ten unter Zeit­druck: Zwi­schen Stand­ort­ent­scheid und Eröff­nung ver­gin­gen teils weni­ger als 2 Jahre. Wo mög­lich nut­zen wir aber Ter­mi­nals in der Nähe, z.B. im Fall von Caden­az­zo, den Ter­mi­nal der SBB. Die Pake­te von und nach der Süd­schweiz rol­len auf der Schiene.

Pakete und Briefe gelten nicht als sogenannte «bahnaffine» Güter. Welche Kompetenzen haben Sie als Post, als Verlader, dass diese Güter dennoch per Schienenweg transportiert werden?

Wir sind die ein­zi­ge Post in Euro­pa, wel­che sol­che Güter im gros­sen Stil auf der Schie­ne trans­por­tiert. Vor­aus­set­zung ist, dass der Ein­be­zug der Schie­ne bereits bei der Kon­zep­ti­on berück­sich­tigt wird und – noch wich­ti­ger – dass es eine Infra­struk­tur gibt, wel­che über­haupt schnel­le Güter­zü­ge mit hoher Pünkt­lich­keit zulässt. In unse­rem Team haben wir Fach­per­so­nen, wel­che sich mit dem Schie­nen­gü­ter­ver­kehr sehr gut auskennen.

Die Post hat denselben Eigner wie SBB Cargo. Ist dies für Sie eher eine Chance/Vereinfachung? Wie würden Sie diese Beziehung beschreiben?

Die Trans­por­te wur­den öffent­lich aus­ge­schrie­ben. Die Eig­ner­schaft spielt keine Rolle. Wir haben eine klare Kun­den-Lie­fe­ran­ten-Bezie­hung wie bei ande­ren Trans­port­un­ter­neh­mun­gen auch. Unse­re Anfor­de­run­gen an Pünkt­lich­keit und Ver­läss­lich­keit sind sehr hoch und wir sind mit den Leis­tun­gen von SBB Cargo sehr zufrieden.

Wenn die gute Fee Ihnen einen logistischen Wunsch erfüllen würde, welcher wäre dies?

Ich wünsch­te mir regel­mäs­si­ge und schnel­le Tras­sen auf der West-Ost-Achse.

Wie würden Sie den VAP beschreiben?

Wir sind einer der gröss­ten Anschluss­gleis­be­sit­zer und einer der gröss­ten Bahn­ver­la­der der Schweiz. Der VAP ver­tritt deren berech­tig­te Inter­es­sen auf ver­schie­de­nen Ebe­nen und ver­netzt die Akteu­re untereinander.

Welche Stärken schreiben Sie dem VAP zu? 

Der VAP ist für die poli­ti­sche Arbeit aller Akteu­re im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr unabdingbar.

Wem würden Sie eine Zusammenarbeit mit dem VAP empfehlen?

Jedes Unter­neh­men, wel­ches Gelei­se oder Wag­gons besitzt oder im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr aktiv ist – sei es als Kunde oder als EVU – pro­fi­tiert vom VAP.

Was noch nicht gesagt wurde:

Unse­re Post­zü­ge sind uns wich­tig. Wir ver­bin­den damit schnell, zuver­läs­sig und öko­lo­gisch die Schweiz. Des­halb legen wir Wert dar­auf, dass nicht das Image der lang­sa­men und oft auch ver­spray­ten Güter­zü­ge auf unse­re Post­zü­ge abfärbt.

 

Herr Bütler, wir bedanken uns für das Gespräch und die interessanten Einblicke.
«Ein ausgezeichneter neutraler Verhandlungspartner»

«Ein ausgezeichneter neutraler Verhandlungspartner»

Die Vetro­pack-Grup­pe ist eine bör­sen­no­tier­te und fami­li­en­ge­führ­te Glas­ver­pa­ckungs­her­stel­le­rin in der Schweiz. Wir vom VAP haben Vetro­pack bei den Ver­hand­lun­gen über den neuen Anschluss­ver­trag und die Erneue­rung der Anschluss­glei­se beglei­tet. Über diese Zusam­men­ar­beit und über die Zukunft des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs spre­chen wir mit Phil­ip­pe Clerc, Lei­ter des Vetro­pack-Stand­orts in St-Prex. 

Herr Clerc, wie kam es zur Zusammenarbeit von Vetropack und VAP?

Phil­ip­pe Clerc: Zuerst führ­ten wir eine Betriebs­ana­ly­se durch, um nach­zu­wei­sen, dass der Vetro­pack zu viele Glei­se zuge­teilt wor­den waren. Die Exper­ti­se und das Ver­hand­lungs­ge­schick des VAP führ­ten dazu, dass wir beim Anschluss­ver­trag und der Erneue­rung erheb­li­che Ein­spa­run­gen vor­neh­men konnten.

Wie wichtig sind die Anschlussgleise für Vetropack?

Die Bedin­gun­gen unse­res Mark­tes wer­den immer schwie­ri­ger. Wenn wir hier wei­ter­hin eine füh­ren­de Posi­ti­on ein­neh­men wol­len, müs­sen wir agi­ler und schnel­ler wer­den. Der VAP hat uns dabei unter­stützt, das gesam­te Manage­ment der Bahn­in­fra­struk­tur und die Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se zu ver­bes­sern. Das hilft uns, unse­re Wett­be­werbs­fä­hig­keit und die Ver­sor­gungs­si­cher­heit der Schweiz zu erhö­hen. Die Stra­te­gie von Vetro­pack basiert auf der Ent­wick­lung einer grü­nen Fabrik. Hier wol­len wir nach­hal­ti­ge Ener­gie best­mög­lich nut­zen, um unse­ren CO2-Aus­stoss deut­lich zu sen­ken. Die Bahn als Ver­kehrs­trä­ger ist ein wesent­li­cher Bestand­teil die­ser Stra­te­gie. Unse­re Kun­den wis­sen es zu schät­zen, dass wir ver­mehrt die Schie­ne nut­zen. Sie befür­wor­ten unse­re Art des Trans­ports im Bereich des Glasrecyclings.

Wie hat der VAP Sie begleitet?

Der VAP hat uns bei der Ver­hand­lung des Dos­siers Anschluss­glei­se mit SBB Infra­struk­tur tat­kräf­tig unter­stützt. Dank der her­vor­ra­gen­den juris­ti­schen Kom­pe­ten­zen gelang es, einen guten Ver­trag aus­zu­han­deln. Die­ser ermög­licht es uns, unse­re Umwelt­stra­te­gie durch den Aus­bau des Schie­nen­trans­ports fortzusetzen.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit der VAP erlebt? 

Der VAP ver­tritt die Inter­es­sen der Eigen­tü­mer von Anschluss­glei­sen. Dank sei­ner Neu­tra­li­tät kann er seine Mit­glie­der effek­tiv unter­stüt­zen. Uns hat er gehol­fen, eine opti­ma­le Lösung zu fin­den, damit wir unse­re Bahn­glei­se wei­ter­hin nut­zen können.

Hatten Sie schon vorher Berührungspunkte mit dem VAP?

Wir sind seit meh­re­ren Jah­ren Mit­glied des VAP und wis­sen die Arbeit des Ver­bands zu schätzen.

Welche Stärken attestieren Sie dem VAP? 

Der Ver­band ist inno­va­tiv bei der Ent­wick­lung neuer Sys­te­me oder Infra­struk­tu­ren und hält sich dabei an die Richt­li­ni­en des Bun­des­am­tes für Ver­kehr BAV. Er enga­giert sich im Namen der Eigen­tü­mer von Anla­gen oder Wag­gons sowohl für den Aus­bau des Schie­nen­net­zes als auch für die Ver­bes­se­rung der Trans­port­leis­tun­gen durch die Güter­bah­nen. Dank der weit­rei­chen­den juris­ti­schen Kom­pe­tenz des VAP konn­ten wir einen idea­len Anschluss­ver­trag für unser Unter­neh­men und die Fort­füh­rung unse­rer Akti­vi­tä­ten auf der Schie­ne abschlies­sen. In der Folge konn­ten wir die Bahn­pro­duk­ti­on an unse­rem Stand­ort in St-Prex opti­mie­ren und die Betriebs­kos­ten mini­mie­ren. Ich erach­te den VAP als aus­ge­zeich­ne­ten neu­tra­len Verhandlungspartner.

Was haben Sie während der Zusammenarbeit am meisten geschätzt?

Den pro­fes­sio­nel­len Ansatz, die Kom­pe­ten­zen im Eisen­bahn- und Rechts­be­reich, das Wis­sen im Betriebs­be­reich sowie die Bezie­hun­gen zur Poli­tik. Das alles hat zu einer schnel­len und opti­ma­len Lösung beigetragen.

Was wünschen Sie sich noch zusätzlich vom VAP?

Dass er sich noch stär­ker für die Ent­wick­lung des Ein­zel­wa­gen­ver­kehrs ein­setzt. Die Lie­fer­fens­ter zum Bei­spiel sind viel zu eng. Die Kapa­zi­tä­ten für den Güter­trans­port auf dem Schie­nen­netz müs­sen ins­ge­samt erhöht werden.

Wem würden Sie empfehlen, mit dem VAP zusammenzuarbeiten?

Jedem Unter­neh­men, das in sei­nem Betriebs­zen­trum eine Bahn­an­la­ge bauen möch­te. Der VAP kann allen Unter­neh­men nütz­lich sein, die zwar über eine Bahn­in­fra­struk­tur ver­fü­gen, nicht aber über die not­wen­di­gen Kennt­nis­se, um Ver­trä­ge in die­sem Bereich aus­zu­han­deln und abzuschliessen.

Wo sehen Sie im Schienenverkehr den dringendsten Handlungsbedarf? 

Wie erwähnt brau­chen wir eine Öff­nung der Zeit­fens­ter für Güter­wa­gen. Die Zahl der Güter­zü­ge muss stei­gen, zum Bei­spiel durch einen Takt­fahr­plan. Der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr soll­te irgend­wann auf das Niveau des Per­so­nen­ver­kehrs kom­men. Zudem müs­sen wir unse­ren Anschluss an Euro­pa sicher­stel­len. Wir dür­fen von Euro­pa nicht iso­liert wer­den. 

Was sind die Vorteile des Schienengüterverkehrs?

Er gilt als sichers­ter Ver­kehrs­trä­ger, wes­halb er auch in ganz Euro­pa bevor­zugt wird. Die Schie­ne ist die beste Alter­na­ti­ve zur Stras­se, man betrach­te nur mal den CO2-Fuss­ab­druck. Auf der Schie­ne las­sen sich gros­se Men­gen mit nur einem Zug trans­por­tie­ren. Und das sogar bei Nacht oder am frü­hen Morgen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Schienengüterverkehrs in der Schweiz?

Dass sich das Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs­netz erhal­ten und aus­bau­en lässt. Nur so kön­nen wir die Umwelt­ver­träg­lich­keit des Güter­ver­kehrs erhö­hen. Es wäre zudem wün­schens­wert, dass Inno­va­tio­nen vor­an­ge­trie­ben wer­den. Damit kön­nen wir auch in Zukunft wett­be­werbs­fä­hig blei­ben, da sich mit Inno­va­tio­nen Kos­ten für Betrieb, Ran­gie­ren, Ver­wal­tungs­auf­ga­ben und ande­res redu­zie­ren las­sen. Ins­ge­samt gilt es, die Bedie­nung von Ein­zel­wa­gen und damit die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Schie­nen­net­zes zu ver­bes­sern. Wir müs­sen den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr auf die Zukunft vor­be­rei­ten, damit wir nicht eines Tages von LKWs über­rollt werden.

  

Gut zu wissen: Der VAP berät und begleitet

VAP-Mit­glie­der pro­fi­tie­ren von unse­rem fun­dier­ten Fach­wis­sen in allen Berei­chen des Güter­ver­kehrs auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebene sowie von unse­rer Ver­net­zung mit Wirt­schaft und Poli­tik. In den Jah­ren 2020 bis 2022 haben wir unse­re Mit­glie­der mit den fol­gen­den Dienst­leis­tun­gen unterstützt:

  • 25 Bera­tun­gen zu regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen (zum Bei­spiel Abzweigungsabkommen)
  • 20 Bera­tun­gen zur Rechnungsprüfung
  • 53 Betriebs­vor­schrif­ten
  • 32 Ver­wal­tun­gen von Anschluss­glei­sen von Gemein­den und Verbänden
  • 117 Bau­be­ra­tun­gen wie Erneue­run­gen, Erwei­te­run­gen, Subventions‑, Bewil­li­gungs­ver­fah­ren, Qua­li­täts- und Kos­ten­kon­trol­le, lang­fris­ti­ge neu­tra­le Erhal­tungs- und Finanzplanung
Letzte Meile ausgliedern und diskriminierungsfrei gestalten

Letzte Meile ausgliedern und diskriminierungsfrei gestalten

Der freie Zugang zur letz­ten Meile ist für Güter­bah­nen ent­schei­dend. Der­zeit wird er per Gesetz ver­ord­net. Wir mei­nen: Er soll­te ermög­licht statt ver­fügt wer­den. Dazu müss­te die letz­te Meile aus SBB Cargo aus­ge­glie­dert und von einer unab­hän­gi­gen Instanz ver­ant­wor­tet wer­den. Letzt­lich braucht es Rah­men­be­din­gun­gen, die sich mit nur einem Begriff beschrei­ben las­sen: Marktwirtschaft.

Darum geht’s:
  • Warum der freie Zugang zur letz­ten Meile wich­tig ist
  • Dis­kri­mi­nie­rung ver­hin­dern statt bekämpfen
  • Kräf­te neu ver­tei­len und neu bündeln

 

Bedeutung der letzten Meile

Die Bedie­nung der letz­ten Meile (Nah­zu­stel­lung) liegt allein in Hän­den eines loka­len oder regio­na­len Anbie­ters. Ent­spre­chend ent­schei­det der dis­kri­mi­nie­rungs­freie Zugang zur letz­ten Meile dar­über, ob ein Ange­bot im Haupt­lauf wett­be­werbs­fä­hig ist oder nicht. Wer Dienst­leis­tun­gen in der Nah­zu­stel­lung auf der Schie­ne erbringt, ist ver­pflich­tet, diese dis­kri­mi­nie­rungs­frei zu leis­ten. So will es Arti­kel 6a der Güter­trans­port­ver­ord­nung (siehe Kasten).

Artikel 6a der Gütertransportverordnung (GüTV)

Sämt­li­che Unter­neh­men, die auf der letz­ten Meile (Teil-)Leistungen erbrin­gen, müs­sen ihre Dienst­leis­tung in der Nah­zu­stel­lung auf der Schie­ne dis­kri­mi­nie­rungs­frei erbrin­gen. Das heisst, dass sie ihre Dienst­leis­tun­gen auch für Drit­te erbrin­gen müs­sen, sofern dafür Kapa­zi­tä­ten vor­han­den sind. Diese Pflicht betrifft neben den Güter­bah­nen Anschluss­gleis­be­trei­ber mit eige­nem Roll­ma­te­ri­al und Per­so­nal, spe­zia­li­sier­te Per­so­nal­ver­lei­her und Ran­gier­dienst­leis­ter. Als Dienst­leis­tun­gen auf der letz­ten Meile gel­ten das Ran­gie­ren und wei­te­re mit der Nah­zu­stel­lung zusam­men­hän­gen­de Leis­tun­gen wie z.B. tech­ni­sche Kon­trol­len oder Bremsproben.

> Wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen von der RailCom

 

Diskriminierung verhindern statt bekämpfen

Art. 6a GüTV setzt auf Vor­schrif­ten, Markt­kon­trol­len und Rechts­mit­tel. Sinn­vol­ler wäre es jedoch, die Dis­kri­mi­nie­rung zu ver­hin­dern, indem ein ein­zi­ger Anbie­ter die Bedie­nung der ersten/letzten Meile sicher­stellt. Idea­ler­wei­se ist das der Infra­struk­tur­be­trei­ber, der ansons­ten keine Ver­kehrs­leis­tun­gen erbringt.

In einem markt­wirt­schaft­li­chen Umfeld ist der Zugang des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs zu Gleis­an­schlüs­sen, loka­len und zen­tra­len Ran­gier­an­la­gen, Frei­ver­la­de­an­la­gen oder Ter­mi­nals dis­kri­mi­nie­rungs­frei gere­gelt. Die Tras­sen­ver­ga­be und der Betrieb von sys­tem­re­le­van­ten Infra­struk­tu­ren wer­den von unab­hän­gi­gen Insti­tu­tio­nen ver­ant­wor­tet. Eine Sys­tem­füh­rer­schaft durch einen ein­zel­nen Gross­be­trei­ber – wie dies der­zeit bei SBB Cargo der Fall ist – exis­tiert nicht. Die Gren­zen zwi­schen Ein­zel­wa­gen­la­dun­gen und Ganz­zü­gen sind auf­ge­ho­ben, die letz­te Meile wird durch einen Infra­struk­tur­be­trei­ber bewirtschaftet.

Neuordnung der Kräfte

Um den oben beschrie­be­nen Ide­al­zu­stand zu errei­chen, müs­sen die Rol­len neu ver­teilt und die Kräf­te gebün­delt wer­den. Eine der­ar­ti­ge Reor­ga­ni­sa­ti­on gelingt nur, wenn die fol­gen­den Rah­men­be­din­gun­gen geschaf­fen werden:

  •  SBB Cargo behält vor­erst ihre Rolle als Netz­werk­an­bie­te­rin. Sie zeich­net ver­ant­wort­lich für die Pla­nung der Netz­werk­ver­keh­re und stellt eine effi­zi­en­te Bün­de­lung von Ver­keh­ren mit Ein­zel­wa­gen oder Wagen­grup­pen sicher. Bei der Leis­tungs­er­brin­gung beschränkt sie sich auf die Trans­port­haupt­läu­fe zwi­schen For­ma­ti­ons- und Ran­gier­bahn­hö­fen, soweit sie diese nicht bei Drit­ten beschafft.
  • Die gesam­te Bahn­in­fra­struk­tur wie Netz, Ter­mi­nals des kom­bi­nier­ten Ver­kehrs und loka­le Ran­gier­an­la­gen sind für Güter­bah­nen frei zugänglich.
  • Die Bedie­nung der ersten/letzten Meile ist für alle Güter­bah­nen ein dis­kri­mi­nie­rungs­frei­er Ser­vice der Infra­struk­tur­be­trei­ber. Die­sen ste­hen die sys­tem­re­le­van­ten Res­sour­cen von SBB Cargo wie Trieb­fahr­zeu­ge, Ran­gier­teams, Ran­gier­glei­se/-bahn­hö­fe, Ran­gier­leis­tun­gen oder betriebs­in­ter­ne Umstel­lun­gen zur Verfügung.
  • So ent­steht Wett­be­werb mit gleich­be­rech­tig­ten Akteu­ren und trans­pa­ren­ten Kosten.

Mehr dazu lesen Sie in unse­rer Publi­ka­ti­on «Von der inte­grier­ten zur markt­wirt­schaft­li­chen Bahn».

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Forum Anschlussgleise 2022 – Rückblick

Forum Anschlussgleise 2022 – Rückblick

Zum ers­ten Mal seit 2018 fand am 15. Novem­ber 2022 das Forum Anschluss­glei­se wie­der statt. Die Refe­ren­ten waren sich einig: Anschluss­glei­se las­sen sich sehr wohl erfolg­reich betrei­ben, sofern die Betrei­ber Geld und Zeit in Pla­nung, Fach­wis­sen und Sicher­heit investieren.

Darum geht’s:
  • Anschluss­glei­se las­sen sich erfolg­reich betrei­ben. Doch das erfor­dert Geld und Planung.
  • Prag­ma­ti­sche Sicher­heits­kon­trol­len ermög­li­chen den Ver­gleich von Theo­rie und Praxis.
  • Der Erfah­rungs­aus­tausch inner­halb der Bran­che und die Fach­un­ter­stüt­zung durch den VAP wer­den begrüsst.
Kritischer Blick

Im ers­ten Teil des Forums brach­ten wir die neuen Rol­len im Wagen­la­dungs­ver­kehr zur Spra­che. In sei­ner Begrüs­sung warf VAP-Gene­ral­se­kre­tär Frank Fur­rer einen kri­ti­schen Blick auf die aktu­el­le Ver­nehm­las­sung. Er for­dert die Anwe­sen­den auf, ihre Ideen für einen erfolg­rei­chen Schie­nen­gü­ter­ver­kehr in Bran­chen­ge­sprä­chen ein­zu­brin­gen. Nötig sei eine Neu­ord­nung der Rol­len der Akteu­re auf der letz­ten Meile, im Ver­trieb und in der Pro­duk­ti­on. Eben­so brau­che es einen fle­xi­ble­ren Ein­satz der Res­sour­cen wie Wagen und Loks durch neue Geschäfts­mo­del­le. Eine Stu­die des VAP von 2013 zeig­te schon damals auf, dass wett­be­werbs­ori­en­tier­te Koope­ra­ti­on zu einem Sys­tem mit effi­zi­en­te­rer Leis­tungs­er­brin­gung und mehr Ver­keh­ren führt.

Betrieb

Tho­mas Kel­ler, Lei­ter Logis­tik bei der Per­len Papier AG, sprach über den erfolg­rei­chen Betrieb der Anschluss­glei­se. Als gros­se Her­aus­for­de­rung für seine Anschluss­glei­se in Gisikon/Root bezeich­ne­te er die Rekru­tie­rung qua­li­fi­zier­ter Mit­ar­bei­ten­der. Die erfor­der­li­che Aus­bil­dung koste viel Geld und bedin­ge eine weit­sich­ti­ge Pla­nung. Wei­te­re Fak­to­ren seien die kom­ple­xen Betriebs­vor­schrif­ten und die War­tung der eige­nen Loks. Tho­mas Kel­ler teilt mit den Gäs­ten seine Erfah­run­gen mit Arti­kel 6a der Güter­trans­port­ver­ord­nung und der Rail­Com. Dank guter Bera­tung durch den VAP liess sich eine adäqua­te Son­der­lö­sung für den Zugang zum Anschluss­gleis der Per­len Papier AG fin­den, wonach keine Nut­zung von Drit­ten mög­lich ist, da die Anla­gen hier­für nicht geeig­net seien und Aus­bau­pro­jek­te bestehen.

Sicherheitskontrollen

Ueli Remund, Mit­glied des Stabs Anschluss­glei­se bei der Plan­zer Trans­port AG, zeig­te anhand der Orga­ni­sa­ti­on und Pro­zes­se auf, wie wich­tig eine sau­be­re Doku­men­ta­ti­on und Sicher­heits­kon­trol­len sind, z.B. um die Sicher­heit und Rück­ver­folg­bar­keit zu gewähr­leis­ten. Eine sol­che sei essen­zi­ell, um erfolg­reich Anschluss­glei­se zu betrei­ben. Plan­zer muss­te die inter­nen Kon­trol­len der Anschluss­glei­se ver­fei­nern. Ueli Remund emp­fahl, den VAP fach­kun­di­gen Dienst­leis­ter damit zu beauf­tra­gen, wenn die Fach­kom­pe­tenz im eige­nen Haus fehlt.

Instandhaltung

Hein­rich Mau­rer, Lei­ter Immo­bi­li­en bei der mobi­log AG, beleuch­te­te die Instand­hal­tung und deren ver­läss­li­che Pla­nung mit Unter­stüt­zung des VAP am Bei­spiel des fir­men­ei­ge­nen Gleis­an­schlus­ses. Die­ser ist ein wich­ti­ger Bestand­teil der Trans­port­lo­gis­tik; immer­hin wird gera­de im Inbound 70% des Volu­mens mit der Bahn ange­lie­fert. Die mobi­log AG ent­schied sich, auf den Zug zu ver­la­den, nach­dem der Gott­hard­tun­nel infol­ge eines Unfalls über län­ge­re Zeit gesperrt war. Hein­rich Mau­rer beur­teilt diese Ent­schei­dung als nach­hal­tig richtig.

Aufsichtspflicht

Im zwei­ten Teil berich­te­te Hen­rik Lipp­mann, lei­ten­der Audi­tor bei der Sek­ti­on Sicher­heits­über­wa­chung des BAV, über die Erfah­run­gen aus der Sicher­heits­über­wa­chung von Anschlies­sern. Diese Auf­sichts­pflicht brin­ge den Unter­neh­men einen Mehr­wert. Viele Anschlies­ser seien nicht bahn­af­fin, wes­halb die Audits oft einer Bera­tung gleich­kom­men wür­den. Ein wich­ti­ges Instru­ment stel­le das Online-Ver­zeich­nis Anschluss­glei­se dar. Die­ses kön­nen Anschluss­gleis­be­sit­zer nut­zen, um Doku­men­te digi­tal abzu­le­gen, auto­ma­ti­sche Benach­rich­ti­gun­gen ein­zu­rich­ten und für wei­te­re nütz­li­che Funk­tio­nen. Hen­rik Lipp­mann infor­mier­te zudem über die im Ände­rungs­zy­klus 2024 anste­hen­den Neue­run­gen bei den Fahr­dienst­vor­schrif­ten (FDV), die zu Ver­ein­fa­chun­gen im Ran­gier­be­reich der Anschluss­glei­se füh­ren werden.

Dialog

In der Gesprächs­run­de auf dem Podi­um dis­ku­tier­ten die Refe­ren­ten über das Thema «Sicher­heit in Rea­li­tät und Theo­rie – bestehen Unter­schie­de?». Am Forum nah­men inter­es­sier­te Ver­la­der, Güter­bah­nen und Dienst­leis­ter teil. Aus den Vor­trä­gen und aus der Dis­kus­si­on konn­ten sie wert­vol­le Erkennt­nis­se und prak­ti­sche Tipps mit­neh­men. Und natür­lich kam auch die Pfle­ge des Netz­werks beim anschlies­sen­den Steh­lunch nicht zu kurz.

 

Im Gespräch: Matthias Grieder

Im Gespräch: Matthias Grieder

VAP: Herr Grie­der, wie sieht Ihre Zusam­men­ar­beit mit dem VAP aus?
Mat­thi­as Grie­der: Wir haben regel­mäs­sig mit Gene­ral­se­kre­tär Frank Fur­rer zu tun. Zum Bei­spiel ist er Ver­tre­ter der Gleis-Genos­sen­schaft Ris­tet-Ber­ger­moos und hat diese bei einem gemein­sa­men Ent­wick­lungs­pro­jekt für die­ses Indus­trie­ge­biet auf dem Gemein­de­ge­biet von Urdorf und Bir­mensdorf reprä­sen­tiert. Zudem hat er bei der Erar­bei­tung der Teil­re­vi­si­on 2022 des kan­to­na­len Richt­plans mit­ge­wirkt und arbei­tet immer wie­der in ver­schie­de­nen logis­tik­be­zo­ge­nen Arbeits­grup­pen mit. Frank Fur­rer bringt sowohl die Per­spek­ti­ve der Anschluss­gleis­be­sit­zer als auch die natio­na­le Gesamt­sicht einer mul­ti­mo­da­len Logis­tik ein. Er unter­stützt uns mit sei­nem enor­men Fach­wis­sen und sei­nem weit­läu­fi­gen fach­po­li­ti­schen Netz­werk. Ich emp­fin­de diese Zusam­men­ar­beit als sehr ange­nehm und fruchtbar.

Wo sehen Sie den dring­lichs­ten Hand­lungs­be­darf für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr?
Die wich­tigs­te und gleich­zei­tig schwie­rigs­te Auf­ga­be ist mei­nes Erach­tens die Siche­rung der Umschlag­flä­chen Bahn/Strasse in urba­nen Gebie­ten. Dazu ein Bei­spiel: Da, wo heute hin­ter dem Haupt­bahn­hof Zürich die «Euro­pa­al­lee» steht, war frü­her ein Post­ver­teil­zen­trum mit zehn Glei­sen. Mit der Neu­ent­wick­lung des Are­als gin­gen die gesam­te Ver­sor­gungs­in­fra­struk­tur sowie gros­se Logis­tik­flä­chen ver­lo­ren, die für die Sicher­stel­lung der zukünf­ti­gen Ver- und Ent­sor­gung der Stadt Zürich wich­tig gewe­sen wären. Güter­ver­kehr und Logis­tik­ein­rich­tun­gen zie­hen aus der Stadt hin­aus und wer­den zuneh­mend ins Mit­tel­land ver­drängt. Diese Ver­teil­cen­ter sind oft nicht bahn­ge­recht erschlos­sen. Des­we­gen fah­ren immer mehr Last- und Lie­fer­wa­gen von dort in die Stadt, was den Stau­gür­tel rund um die Agglo­me­ra­tio­nen zusätz­lich belastet.

Das Raum­pla­nungs­ge­setz ver­langt zudem ver­dich­te­tes Bauen in den bestehen­den Sied­lungs­ge­bie­ten. Der Mehr­ver­kehr durch das Bevöl­ke­rungs­wachs­tum muss auf den bestehen­den Ver­kehrs­flä­chen abge­wi­ckelt wer­den. Also müs­sen diese Flä­chen effi­zi­en­ter genutzt wer­den und man muss auch Flä­chen für Ver- und Ent­sor­gung zur Ver­fü­gung stel­len. Je dich­ter man baut, desto wich­ti­ger wird zudem eine attrak­ti­ve Aus­sen­raum­ge­stal­tung. Eine eben­erdi­ge Ver­sor­gung beein­träch­tigt diese Attrak­ti­vi­tät. Des­halb ist es wich­tig, auch dafür schon früh in der Are­al­pla­nung zu prü­fen, wie sich ober­ir­di­sche Berei­che vom Anlie­fe­rungs­ver­kehr ent­las­ten und Anlie­fe­rung sowie Ent­sor­gung in Unter­flur­an­la­gen inte­grie­ren las­sen. Gute Bei­spie­le für der­ar­ti­ge Lösun­gen sind der neue Cir­cle am Flug­ha­fen Zürich oder das Ein­kaufs­zen­trum Sihlcity.

Wie sieht die Situa­ti­on bei den Anschluss­glei­sen aus?
Hier zeigt sich eine ähn­li­che Pro­ble­ma­tik. Anschluss­glei­se und Wei­chen wer­den lau­fend zurück­ge­baut und deren Bedie­nung wird redu­ziert. So ent­steht eine Abwärts­spi­ra­le: weni­ger Glei­se, weni­ger Bahn­trans­port­vo­lu­men, weni­ger Bahn­ver­lad, weni­ger Ein­zel­wa­gen­la­dun­gen, weni­ger bedürf­nis­ori­en­tier­te Bahn­an­ge­bo­te. Das bedeu­tet auf der ande­ren Seite mehr Stras­sen­trans­port, mehr Stau, mehr Lärm und mehr CO2. Lang­fris­tig muss sich die­ser Trend wie­der umkehren.

Wie könn­te man das Pro­blem lösen?
Wir brau­chen Lösun­gen, die Sen­dun­gen noch stär­ker bün­deln und effi­zi­ent durch den Stau­gür­tel in die Zen­tren brin­gen. Ansät­ze, um den Stau zu umfah­ren oder zu unter­fah­ren. Zudem benö­ti­gen wir Ange­bots­kon­zep­te für eine schnel­le und direk­te Bedie­nung. Und wir brau­chen bes­se­re finan­zi­el­le Anrei­ze, die die Bahn stär­ken und den Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr nicht schwin­den las­sen. Die Bahn hat hier mit ihren aus­ge­zeich­ne­ten Infra­struk­tu­ren eine gros­se Chan­ce und kann diese Auf­ga­be wahr­neh­men. Aber auch neue inno­va­ti­ve Ver­kehrs­trä­ger wie zum Bei­spiel das digi­ta­le Gesamt­lo­gis­tik­sys­tem Cargo Sous Ter­rain (CST) kön­nen gros­se Men­gen trans­por­tie­ren, ohne den Stras­sen­ver­kehr zusätz­lich zu belas­ten. Alle diese Sys­te­me kön­nen über gemein­sa­me digi­ta­le Platt­for­men ver­knüpft und noch effi­zi­en­ter gemacht werden.

Wie ent­ste­hen sol­che Lösun­gen?
Nur, wenn alle Par­tei­en kom­plett umden­ken und part­ner­schaft­lich koope­rie­ren. Lei­der kal­ku­liert heute jeder Betrieb iso­liert für sich und ist auf kurz­fris­ti­ge Gewinn­ma­xi­mie­rung aus­ge­rich­tet. Die Bahn kon­zen­triert sich auf den ertrags­rei­chen Ganz­zug­ver­kehr und ver­nach­läs­sigt den auf­wen­di­gen Ein­zel­wa­gen­ver­kehr, der wesent­lich zu einer Umla­ge­rung vor der Stras­se auf die Schie­ne bei­tra­gen kann. Stras­sen­trans­por­teu­re rich­ten den Fuhr­park auf die kos­ten­güns­tigs­te Pro­duk­ti­on, in der Regel mit klei­ne­ren Fahr­zeu­gen, aus und opti­mie­ren ihre Tou­ren inner­be­trieb­lich. Dies, obwohl sich durch Koope­ra­tio­nen mit Mit­be­wer­bern Fahr­zeug­ki­lo­me­ter redu­zie­ren lies­sen. Auch Immo­bi­li­en­stra­te­gien oder ‑kon­zep­te sowohl pri­va­ter Grund­ei­gen­tü­mer als auch der öffent­li­chen Hand las­sen inno­va­ti­ve Lösun­gen für eine ver­ti­ka­le Nut­zungs­glie­de­rung nicht zu und ver­hin­dern damit Lösun­gen für eine flä­chen­spa­ren­de und effi­zi­en­te Ver- und Ent­sor­gung im urba­nen Raum.

Eine ver­netzt den­ken­de Sicht­wei­se fehlt in der Wirt­schaft, in der Poli­tik, in den Ver­wal­tun­gen und auch in der Aus­bil­dung von Ver­kehrs- und Raumplanern.

Hat die Pan­de­mie denn kein Umden­ken ange­stos­sen?
Doch, Covid-19 hat die Rele­vanz einer funk­tio­nie­ren­den Ver­sor­gung stär­ker ins Bewusst­sein der Men­schen gerückt. Das Thema Güter­ver­kehr und Logis­tik hat stark an Bedeu­tung gewon­nen. Auf Fach­ebe­ne beschäf­tig­te man sich schon lange vor der Pan­de­mie mit die­sen kom­ple­xen Zusam­men­hän­gen und auch in der Poli­tik rückt die The­ma­tik mehr und mehr ins Bewusst­sein. Wir ver­su­chen immer wie­der auf diese Zusam­men­hän­ge auf­merk­sam zu machen. Manch­mal sogar mit Erfolg, wie zum Bei­spiel beim Ein­kaufs­zen­trum Sihl­ci­ty auf dem Areal der ehe­ma­li­gen «Zür­cher Papier­fa­brik an der Sihl» in Zürich-Wie­di­kon. Die Pla­ner haben die Ver- und Ent­sor­gung hier ins Unter­ge­schoss gleich neben der Gara­gen­zu­fahrt inte­griert. Von dort aus wird ver­ti­kal nach oben fein­ver­teilt. Genau in diese Rich­tung müs­sen wir bei Are­al­pla­nun­gen den­ken: weg von Kuchen­stü­cken, hin zu Tor­ten­schich­ten. So wird eine kom­bi­nier­te Nut­zung von städ­ti­schen oder stadt­na­hen Flä­chen möglich.

Wie las­sen sich Umschlag­flä­chen und ‑stand­or­te lang­fris­tig sicher­stel­len?
Logis­tik­flä­chen im urba­nen Raum sind rar, neue wird es kaum geben. Die öffent­li­che Hand ver­sucht, bestehen­de Umschlag­flä­chen über Richt­plan­ein­trä­ge zu sichern. Aller­dings sind diese pla­ne­ri­schen Vor­ga­ben nicht grund­ei­gen­tü­mer­ver­bind­lich. Zu einer Flä­chen­si­che­rung, zu der auch pri­va­te Grund­ei­gen­tü­mer ver­pflich­tet sind, käme man nur über eine ent­spre­chen­de Zonen­ord­nung oder durch einen ver­mehr­ten Kauf der ent­spre­chen­den Grund­stü­cke durch die Kan­to­ne und Städ­te. Diese stre­ben län­ger­fris­ti­ge Ziel­set­zun­gen mit einem wei­te­ren Pla­nungs­ho­ri­zont wie die Sicher­stel­lung der Güter­ver- und ‑ent­sor­gung an und sind nicht so renditegetrieben.

Wie könn­te man die Wirt­schaft bei der Erstel­lung von Raum­pla­nungs­kon­zep­ten stär­ker ein­bin­den?
Der Ein­be­zug der Wirt­schafts­ak­teu­re bei der Ent­wick­lung von Area­len ist zen­tral für die Zukunft des Güter­ver­kehrs. Immer­hin müs­sen diese eine Are­al­ent­wick­lung umset­zen. Beim Kan­ton Zürich bin­den wir die Wirt­schafts­ver­tre­ter im Rah­men von Arbeits­grup­pen bereits in der Ana­ly­se­pha­se ein, obwohl wir als Kan­ton kei­nen gesetz­li­chen Auf­trag für die Güter­ver­kehrs­pla­nung haben, son­dern nur bera­tend und unter­stüt­zend wir­ken. Im Kan­ton Zürich haben wir einen Leit­fa­den für die Ent­wick­lung des Güter­ver­kehrs in einem kan­to­na­len Güter­ver­kehrs- und Logis­tik­kon­zept fest­ge­hal­ten. Da neh­men wir sicher­lich eine Vor­rei­ter­rol­le ein. Doch auch ande­re Kan­to­ne wie Aar­gau, Bern, Waadt oder Basel-Stadt agie­ren fort­schritt­lich. Durch den regel­mäs­si­gen Aus­tausch über die SBB Cargo Platt­form und die Güter­ver­kehrs­grup­pe des Schwei­ze­ri­schen Städ­te­ver­bands ler­nen wir voneinander.

Wie sieht Ihrer Ansicht nach eine opti­ma­le Aus­las­tung der Infra­struk­tur durch Per­so­nen- und Güter­ver­kehr aus?
Ich meine, dass man den aktu­el­len Ansatz mit sepa­ra­ten Tras­sen für Per­so­nen- und Güter­ver­kehr im Netz­nut­zungs­kon­zept wei­ter­ver­fol­gen und opti­mie­ren soll­te. Einer fle­xi­blen Tras­sen­zu­tei­lung stehe ich eher skep­tisch gegen­über, denn der Güter­ver­kehr könn­te dabei wört­lich unter die Räder kom­men. Der Bedarf an Infra­struk­tur­aus­bau­ten ist erkannt, was der Aus­bau­schritt 2040 zeigt.

Wo sehen Sie bei der Infra­struk­tur die gröss­ten Auf­ga­ben?
Bei der Wei­ter­ent­wick­lung der Infra­struk­tur muss man auf die spe­zi­el­len Bedürf­nis­se des Güter­ver­kehrs ein­ge­hen. Der Kno­ten Zürich Vor­bahn­hof ist schon heute voll­kom­men über­las­tet und der Schie­nen­ver­kehr im Raum Zürich wird wei­ter zuneh­men. Es müs­sen daher Umfah­rungs­mög­lich­kei­ten geschaf­fen wer­den wie der Güter­tun­nel vom Ran­gier­bahn­hof Lim­mat­tal ins Furt­tal und wei­ter Rich­tung Ost­schweiz. Auch Schie­nen­gü­ter­trans­por­te, die aus dem Mit­tel­land kom­men und Rich­tung Kno­nau­er Amt wei­ter­fah­ren möch­ten, müs­sen im Vor­bahn­hof Zürich mit einer Spitz­keh­re wen­den. Das belas­tet die Infra­struk­tur mehr­fach zusätz­lich. Hier braucht es «Abkür­zun­gen», um Brenn­punk­te zu umfah­ren. Zum Bei­spiel könn­te man den Ran­gier­bahn­hof Lim­mat­tal über das Kno­nau­er Amt direkt Rich­tung Zug und Luzern anschlies­sen. Sol­che Vor­ha­ben sind natür­lich enorm teuer und nur lang­fris­tig umsetz­bar. Trotz­dem müs­sen bereits heute die pla­ne­ri­schen Wei­chen dafür gestellt werden.

Was wün­schen Sie sich für die Zukunft des Schwei­zer Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs?
Ich hoffe sehr, dass die Chan­cen der Bahn für eine Ver­la­ge­rung des Ver­kehrs von der Stras­se auf die Schie­ne auch im natio­na­len Ver­kehr genutzt wer­den. Dazu braucht es eine Trend­wen­de mit rasche­ren und effi­zi­en­te­ren Ange­bots­kon­zep­ten beson­ders auch im Ein­zel­wa­gen­la­dungs­ver­kehr. Hier sind inno­va­ti­ve Ange­bots­kon­zep­te gefragt, die bedarfs­ge­recht und effi­zi­ent sind.

Die da wären?
Die Digi­ta­li­sie­rung bie­tet Oppor­tu­ni­tä­ten, die im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr der­zeit noch unge­nutzt blei­ben. Zum Bei­spiel wis­sen die Güter­bah­nen über digi­ta­le Codes genau, wann, wo und wie lange ihre Ware steht. Die­ses Wis­sen soll­ten sie ihren Kun­den in Form einer Sen­dungs­ver­fol­gung über die gesam­te Trans­port­ket­te hin­weg vom Sen­der bis zum Emp­fän­ger zur Ver­fü­gung stel­len. Das würde ihre Attrak­ti­vi­tät mar­kant steigern.

Digi­ta­li­sie­rung und Auto­ma­ti­sie­rung sind eben­falls ent­schei­dend für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Güter­bahn. Natür­lich sind kurze Distan­zen von weni­gen Kilo­me­tern, wie wir sie in der Schweiz häu­fig antref­fen, wenig bahn­ge­recht. Aber wenn man gewis­se Pro­zes­se auto­ma­ti­siert – etwa mit der Digi­ta­len Auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK) oder durch ein auto­ma­ti­sier­tes Umla­den von Wech­sel­be­häl­tern –, lies­se sich die Effi­zi­enz deut­lich stei­gern. Sol­che Lösun­gen müss­ten Pri­vat­wa­gen­be­sit­zer imple­men­tie­ren, um ihre Flot­te ren­ta­bler zu hal­ten und Lauf­zei­ten zu verkürzen.

Warum tut sich die Güter­bahn so schwer mit der Wett­be­werbs­fä­hig­keit?
Das ist eine schwie­ri­ge Frage. Man müss­te sehr sorg­fäl­tig ana­ly­sie­ren, warum der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr so wenig wett­be­werbs­fä­hig ist und wel­che Mass­nah­men für attrak­ti­ve­re Ange­bo­te oder nied­ri­ge­re Kos­ten grei­fen. Eine sol­che Stu­die könn­te eine Auf­ga­be des VAP sein.

Apro­pos VAP: Was könn­ten wir bes­ser machen?
Ich kenne Frank Fur­rer und ich weiss, wie das VAP-Logo aus­sieht. Aber als Gesamt­or­ga­ni­sa­ti­on nehme ich den VAP kaum wahr. Hier sehe ich Opti­mie­rungs­po­ten­zi­al. Zudem werde ich immer wie­der zu inter­es­san­ten und gehalt­vol­len Anläs­sen ein­ge­la­den. Doch für uns Ver­wal­tungs­an­ge­stell­te ist der admi­nis­tra­ti­ve Auf­wand für die Bewil­li­gung eines kos­ten­pflich­ti­gen Events so gross, dass wir oft auf eine Teil­nah­me ver­zich­ten. Das ist eigent­lich schade.

Wem wür­den Sie eine Zusam­men­ar­beit mit dem VAP emp­feh­len?
Allen Kan­to­nen und Gemein­den der Schweiz. Für die Ver­wal­tun­gen ist der VAP ein Kom­pe­tenz­part­ner und Infor­mant, der den Know-how-Trans­fer unter­stützt; gera­de auch dank sei­ner natio­na­len Gesamt­sicht. Für Anschluss­gleis­be­sit­zer stellt der VAP einen wich­ti­gen Inter­es­sens­ver­tre­ter dar, der sich für den Aus­bau des Bahn­an­ge­bots, den Erhalt der Anla­gen und die Flä­chen­si­che­rung engagiert.

 

Herr Grie­der, herz­li­chen Dank für das Gespräch.

Zur Per­son
Mat­thi­as Grie­der ist aus­ge­bil­de­ter Raum- und Ver­kehrs­pla­ner und seit vier Jah­ren Pro­jekt­lei­ter für den Bereich Güter­ver­kehr und Logis­tik beim Amt für Mobi­li­tät des Kan­tons Zürich.

 

IG WLV: Ziele setzen, Massnahmen entwickeln

IG WLV: Ziele setzen, Massnahmen entwickeln

Am 9. Juni 2021 fand die jähr­li­che Kan­tons­kon­fe­renz der Inter­es­sens­ge­mein­schaft Wagen­la­dungs­ver­kehr (IG WLV) statt – lei­der erneut als Video­kon­fe­renz. Neben den Grün­dungs­part­nern der IG WLV (VAP, Ver­band öffent­li­cher Ver­kehr (VöV/UTP), SBB Cargo) nahm eine Viel­zahl von Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus ein­zel­nen Kan­to­nen teil.

Zum Auf­takt stell­ten VöV und SBB Cargo die aktu­el­le Situa­ti­on dar – ins­be­son­de­re im Kon­text der Covid-19-Krise – und zeig­ten die bevor­ste­hen­den Her­aus­for­de­run­gen auf. Im Anschluss prä­sen­tier­te der VAP im Namen der IG WLV die drei Haupt­zie­le, aus denen sich drei Hand­lungs­clus­ter ablei­ten las­sen. Aktu­ell arbei­tet die IG WLV inten­siv an der Kon­kre­ti­sie­rung und kon­kre­ten Umset­zung die­ser Ziele.

Cluster Technik/Automatisation

Die IG WLV treibt die rasche Ein­füh­rung der flä­chen­de­cken­den und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Auto­ma­ti­on und Digi­ta­li­sie­rung in der Schweiz voran. Dies in enger Abstim­mung und Zusam­men­ar­beit mit Euro­pa. Sie setzt sich gegen­über der Bran­che, Poli­tik und Ver­wal­tung für die Umset­zung der Moti­on Ditt­li 20.3221 ein (vgl. Blog­post «Fort­schrit­te für die Auto­ma­ti­on im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr»).

Cluster Produktion/Effizienz

Die IG WLV defi­niert Leis­tungs­kenn­zah­len und erstellt ein Kon­zept, das Abschät­zun­gen zu Nach­fra­ge­strö­men im Wagen­la­dungs­ver­kehr für die kom­men­den Jahre abbil­det. Zudem denkt sie dar­über nach, wie zusätz­li­che Men­gen gene­riert wer­den könn­ten, die Pla­nungs­si­cher­heit, Dyna­mik und Koope­ra­ti­on mit­ein­an­der verknüpfen.

Cluster Politik

Die IG WLV erar­bei­tet ein Kon­zept für die CO2-Reduk­ti­on (vgl. Blog­post «Moti­on CO2-frei­er Schie­nen­gü­ter­ver­kehr»). Sie wird die­ses Kon­zept gegen­über Bund, Bran­chen­ak­teu­ren und Kan­to­nen ver­tre­ten und des­sen Umset­zung vorantreiben.

Erkenntnisse aus 2020

Nach der Defi­ni­ti­on der Ziel­be­rei­che reflek­tier­ten die Teil­neh­men­den Erkennt­nis­se aus der letzt­jäh­ri­gen Kan­tons­kon­fe­renz. Dabei galt das Augen­merk den fol­gen­den Schwerpunkten:

  • Daten: Diver­se Her­aus­for­de­run­gen, die rich­ti­ge Daten – quan­ti­ta­tiv und qua­li­ta­tiv – für zukünf­ti­ge Kon­zep­te und Pla­nun­gen zu erhalten.
  • Stand­or­te und recht­li­che Grund­la­gen: Auf­ga­ben und Pflich­ten von Bund, Kan­to­nen und Gemein­den und opti­ma­le Nut­zung bestehen­der und zukünf­ti­ger Logistikflächen.
  • Frei­ver­lad: Berück­sich­ti­gung aller Frei­ver­la­de in einem Gesamt­kon­zept, das die jewei­li­gen Finan­zie­rungs­not­wen­dig­kei­ten und ‑tools enthält.
  • Ausbauschritte/STEP: Zusam­men­füh­ren von Anlie­gen aller Akteu­re aus Poli­tik und Wirt­schaft, kan­tons­über­grei­fen­de Abstim­mung und Nut­zung glei­cher Basiswerkzeuge.
Best Practice

Im Rah­men eines inter­es­san­ten Bei­trags stell­ten die Kan­to­ne Waadt und Zürich ihre Her­aus­for­de­run­gen und Lösungs­an­sät­ze zur Opti­mie­rung und Ver­bes­se­rung der Logis­tik­mög­lich­kei­ten vor. Diese lies­sen sich gege­be­nen­falls in Zukunft als Best Prac­ti­ce oder inter­es­san­te Ansatz­punk­te hinzuziehen.

Weiter am runden Tisch

Sämt­li­che Infor­ma­tio­nen und Impul­se wur­den an zwei run­den Tischen mit fol­gen­den Auf­ga­ben­schwer­punk­ten vertieft:

  • Run­der Tisch 1: Lösungs­an­sät­ze zu den Her­aus­for­de­run­gen der Erkennt­nis­se aus 2020
  • Run­der Tisch 2: Best Prac­ti­ce der Kan­to­ne Zürich und Waadt; mög­li­cher Bau­plan für wei­te­re Schrit­te Rich­tung opti­mier­te, inte­grier­te Güterverkehrslogistik

Details zu den kon­kre­ten Ergeb­nis­sen der Panel­dis­kus­sio­nen und zu mög­li­chen Mass­nah­men erfah­ren Sie im nächs­ten Blogpost.