Eine markt­ori­en­tier­te Ange­bots­viel­falt und die Rolle des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs in der Ver­kehrs­ver­la­ge­rung ste­hen zur Debat­te. Nach­dem SBB Cargo ein wei­te­res Spar­pro­gramm ange­kün­digt hat, haben Stän­de­rat Charles Juil­lard und die Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen SR zum Instru­ment des Pos­tu­lats gegrif­fen und den Bun­des­rat zur Prü­fung und Bericht­erstat­tung auf­ge­for­dert. Beide Geschäf­te wer­den der­zeit im Stän­de­rat behandelt.

Postulat 21.3198: Eisenbahnanlagen besser nutzen

Das Pos­tu­lat 21.3198 «Güter­trans­port. Warum nicht die bestehen­den Eisen­bahn­an­la­gen bes­ser nut­zen?» von EVP-Stän­de­rat Charles Juil­lard beauf­tragt den Bun­des­rat, einen Bericht über die Ent­wick­lung des Güter­trans­ports in der Schweiz – ins­be­son­de­re mit der Bahn – vor­zu­le­gen. Dabei soll er die Mass­nah­men prü­fen, die eine Ver­la­ge­rung des Güter­trans­ports von der Stras­se auf die Schie­ne begüns­ti­gen könn­ten. Diese For­de­rung ent­stand vor dem Hin­ter­grund, dass in den letz­ten Jah­ren die Zahl der Bedien­punk­te und der Anla­gen für den Güter­um­schlag von der Stras­se auf die Schie­ne ste­tig ver­rin­gert wurde, was den Stras­sen­trans­port aus Grün­den der Ein­fach­heit und Zeit­er­spar­nis begüns­tigt. Diese Ent­wick­lung wider­spricht dem Auf­trag der Ver­kehrs­ver­la­ge­rung und Lärmbekämpfung.

Details zum Pos­tu­lat 21.3198 «Güter­trans­port. Warum nicht die bestehen­den Eisen­bahn­an­la­gen bes­ser nut­zen?» erfah­ren Sie hier.

Postulat 21.3597: Zukunft des Güterverkehrs

Mit dem Pos­tu­lat 21.3597 «Zukunft des Güter­ver­kehrs» beauf­tragt die Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen des Stän­de­ra­tes den Bun­des­rat, bis spä­tes­tens Ende des 1. Quar­tals 2022 einen Bericht zur zukünf­ti­gen Aus­rich­tung der Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs­po­li­tik vor­zu­le­gen. Die Kom­mis­si­on ver­langt Details zum Import und Export von Gütern per Bahn und zum Bei­trag des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs, zur Ver­kehrs­ver­la­ge­rung und nach­hal­ti­gen Aus­rich­tung der Lie­fer­ket­te. Sie will eine Ein­schät­zung des markt­ori­en­tier­ten und flä­chen- sowie kos­ten­de­cken­den Ange­bots der SBB Cargo sowie zu Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur, Ver­la­ge­rungs­ef­fek­ten, Ver­kehrs­leis­tung, Infra­struk­tu­ren, Bedie­nungs­punk­ten und Bedürf­nis­sen der ver­la­den­den Wirt­schaft. Der Bericht des Bun­des­ra­tes soll sich zudem den Aus­wir­kun­gen und Per­spek­ti­ven der stra­te­gi­schen Neu­aus­rich­tung von SBB Cargo wid­men und poli­ti­sche Sze­na­ri­en für die Wei­ter­ent­wick­lung, gege­be­nen­falls gesetz­ge­be­ri­schen Hand­lungs­be­darf und die Not­wen­dig­keit von Inves­ti­tio­nen in neues Roll­ma­te­ri­al, in Auto­ma­tis­a­ti­on und Digi­ta­li­sie­rung aufzeigen.

Details zum Pos­tu­lat 21.3597 «Zukunft des Güter­ver­kehrs» lesen Sie hier.

Für eine stärkere Schiene engagiert

Wir vom VAP unter­stüt­zen die bei­den oben erläu­ter­ten Pos­tu­la­te und set­zen uns aus umwelt- und ener­gie­po­li­ti­schen Grün­den für einen aus­ge­wo­ge­nen Modal­split und eine hohe Ange­bots­viel­falt ein. Im Rah­men der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Wagen­la­dungs­ver­kehr (IG WLV) erar­bei­ten wir der­zeit ein Fit­ness­pro­gramm für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr. Dazu gehört eine inten­si­ve­re Zusam­men­ar­beit von Güter­bah­nen und SBB Cargo im Inter­es­se der Kun­den. Gemein­sam mit dem BAV sind wir zudem dabei, die Digi­ta­li­sie­rung und Auto­ma­ti­on des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs vor­an­zu­trei­ben und rasch umzu­set­zen. Ein beson­de­res Augen­merk dabei gilt der Digi­ta­len Auto­ma­ti­schen Kupp­lung DAK (vgl. Fort­schrit­te für die Auto­ma­ti­on im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr). Eben­falls in Zusam­men­ar­beit mit dem BAV erstel­len wir der­zeit ein Kon­zept für den Bei­trag des Bahn­gü­ter­ver­kehrs an die Sen­kung des CO2-Aus­stos­ses. Auch dazu fin­den Sie wei­te­re Infor­ma­tio­nen in unse­rem Fach­blog.

Bei­trag Teilen: