Der Ent­wurf des UGüTG sieht ein Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot für sämt­li­che ange­bo­te­nen Trans­port­leis­tun­gen vor, ins­be­son­de­re auch für die ober­ir­disch ange­bo­te­nen Leis­tun­gen in der City-Logis­tik. Der Stän­de­rat kri­ti­siert wäh­rend sei­nen Bera­tun­gen die­ses Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot und die Offen­le­gung der Preise.

Der VAP begrüsst das Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot und die Offen­le­gung der Prei­se. Die Ver­knüp­fung von unter­ir­di­schem Haupt­lauf mit der ober­ir­di­schen Ver­tei­lung aus einer Hand birgt offen­sicht­lich die Gefahr von Diskriminierungen.

Unse­re Erfah­run­gen mit dem Wagen­la­dungs­ver­kehr von SBB Cargo, der Bedie­nung der letz­ten Meile zu pri­va­ten Anschluss­glei­sen und Ter­mi­nals sowie dem Zugang zu pri­va­ten Ter­mi­nals sind ein­deu­tig: Ein Mono­pol­an­ge­bot aus einer Hand ist für die ver­la­den­de Wirt­schaft fatal. Als Regu­la­tiv muss daher ein spe­zi­fi­sches Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot neben dem gene­rell gel­ten­den Kar­tell­ge­setz vor­ge­se­hen wer­den. Wett­be­werb zu ande­ren Ver­kehrs­sys­te­men wie die Eisen­bahn oder die Stras­se exis­tiert zwar. Aber wie der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr als ein­zi­ger Ver­kehrs­trä­ger den Nacht­sprung anbie­ten kann, geniesst das kom­bi­nier­te Ange­bot City­lo­gis­tik und Haupt­lauf von Cargo sous ter­rain ein ein­zig­ar­ti­ges Allein­stel­lungs­merk­mal. Dies ist auch der Grund, wes­halb die Eid­ge­nos­sen­schaft ein volks­wirt­schaft­li­ches Inter­es­se an die­ser Infra­struk­tur hat und sich zum Erlass des UGüTG ent­schie­den hat.

 Auch zu ande­ren pri­va­ten Infra­struk­tu­ren ist der Zugang gesetz­lich spe­zi­fisch dis­kri­mi­nie­rungs­frei gere­gelt. Der Zugang zu Ter­mi­nals ist in Art. 6 Abs. 1 lit. d Güter­trans­port­ver­ord­nung, GüTV gere­gelt: Bedin­gun­gen, Prei­se und Rabat­te müs­sen dis­kri­mi­nie­rungs­frei sein und im Inter­net offen­ge­legt wer­den. Für die Bedie­nung der Anschluss­glei­se und Ter­mi­nals (letz­te Meile) wurde die Trans­pa­renz lei­der redu­ziert: Art. 6a GüTV ver­langt nur die gene­rel­le Beschrei­bung der «Bemes­sung des Prei­ses». In die­sem Sinne ist auch Art. 5 Abs. 3 lit. c des UGüTG for­mu­liert: «Berech­nung des Prei­ses». Dies ist die mini­ma­le Vari­an­te zum Schutz der Kun­den gegen­über dem Monopolanbieter.

Der Preis soll markt­kon­form sein. Das ist auch beim Zugang zu Ter­mi­nals und der Bedie­nung der letz­ten Meile so. Aber er darf nicht dis­kri­mi­nie­rend sein, indem zum Bei­spiel ein betriebs­wirt­schaft­lich nicht begründ­ba­rer Rabatt für beson­ders nahe­ste­hen­de «Freun­de» vor­ge­se­hen wird. Die im Zusam­men­hang mit dem Netz­zu­gang zum Bahn­netz ent­wi­ckel­ten Prin­zi­pi­en haben sich bewährt und sol­len auch für City­lo­gis­tik und unter­ir­di­schen Haupt­lauf Gel­tung erlangen.

Aus die­sen Grün­den emp­fiehlt der VAP dem Par­la­ment, Art. 5 UGüTG unver­än­dert anzunehmen.

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