Ener­gie­wen­de, geo­po­li­ti­sche Kri­sen, Ver­sor­gungs­eng­päs­se – diese und wei­te­re Fak­to­ren könn­ten zu einer Strom­man­gel­la­ge füh­ren. Die Gross­ver­brau­cher sind ange­hal­ten, Sze­na­ri­en für eine Kon­tin­gen­tie­rung zu ent­wi­ckeln. Wir vom VAP arbei­ten hier tat­kräf­tig mit.

Strom ist vor­han­den – das galt in der Schweiz jahr­zehn­te­lang als Selbst­ver­ständ­lich­keit. Diese steht nun in Frage: Einer­seits schränkt die Ablö­sung fos­si­ler durch nach­hal­ti­ge Ener­gie­trä­ger die ver­füg­ba­ren Ener­gie­res­sour­cen in den kom­men­den Jah­ren ein. Ande­rer­seits kön­nen geo­po­li­ti­sche Kon­flik­te und Ver­sor­gungs­eng­päs­se deren Ver­füg­bar­keit zusätz­lich nega­tiv beein­flus­sen, wie uns das die Aktua­li­tät vor Augen führt.

Aktives Mitwirken gefordert

Vor die­sem Hin­ter­grund hat der Bund alle Gross­ver­brau­cher auf­ge­for­dert, bei den Vor­be­rei­tun­gen auf eine mög­li­che Strom­man­gel­la­ge mit­zu­wir­ken. Kommt es tat­säch­lich zu einer Strom­kon­tin­gen­tie­rung, so muss der Bahn­sek­tor das Per­so­nen­ver­kehrs­an­ge­bot ein­schrän­ken. Der Güter­ver­kehr soll ent­spre­chend der Nach­fra­ge auf­recht­erhal­ten werden.

Güterverkehr spielt Schlüsselrolle

Die Bahn spielt im Güter­ver­kehr mit dem Binnen‑, Import- und Export­ver­kehr für die Ver­sor­gung von Wirt­schaft und Gesell­schaft eine sys­tem­re­le­van­te Rolle. Tritt ein mas­si­ver Strom­man­gel auf, soll die Güter­lo­gis­tik­fä­hig­keit grund­sätz­lich bestehen blei­ben. Aller­dings muss sie sich der ver­än­der­ten Nach­fra­ge anpassen.

Diese stellt denn auch die gros­se Unbe­kann­te dar. Aktu­ell ist es nicht mög­lich, gesi­cher­te Sze­na­ri­en zur Nach­fra­ge­ent­wick­lung für den Fall einer Strom­man­gel­la­ge zu ent­wer­fen. Gewiss wird sich die Nach­fra­ge nach Trans­port­ka­pa­zi­tät sowohl in der Schweiz als auch in unse­ren Nach­bar­län­dern merk­lich ver­än­dern. Doch je nach Bran­che kann sie sowohl sin­ken als auch steigen.

Bahnbetrieb als System betrachten

Damit der Güter­bahn­ver­kehr auch in einer Kri­sen­si­tua­ti­on wei­ter­rol­len kann, muss der Sek­tor auf die ver­än­der­ten Nach­fra­gen frist­ge­recht mit einem ange­pass­ten Trans­port­an­ge­bot reagie­ren. Das ist nur dann mög­lich, wenn der gesam­te Bahn­be­trieb als Sys­tem betrach­tet wird. Mit ande­ren Wor­ten: Alle betriebs­re­le­van­ten Funk­tio­nen müs­sen funk­ti­ons­fä­hig bleiben.

Szenarien in Arbeit

Um im Kri­sen­fall den Ener­gie­ver­brauch zu dros­seln, ori­en­tiert sich der Per­so­nen­ver­kehr an den redu­zier­ten Fahr­plä­nen, die er bereits im Pan­de­mie­jahr 2020 erar­bei­tet und rea­li­siert hat. Im Güter­ver­kehr ent­ste­hen mög­li­che Sze­na­ri­en im engen Dia­log mit dem Logis­tik­sek­tor und mit Blick auf die wirt­schaft­li­che Lan­des­ver­sor­gung. Gemäss Auf­trag sol­len abge­stimm­te Sze­na­ri­en bis Ende 2022 vor­lie­gen. In die­sem Pro­zess brin­gen wir vom VAP unser Wis­sen und unse­re Erfah­rung tat­kräf­tig ein.

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