Exakt 25 Jahre nach der Unter­zeich­nung des «Ver­trag von Luga­no» wurde im deut­schen Bahn­hof der Schwei­zer Grenz­me­tro­po­le Basel Bilanz gezo­gen. Für den VAP ist neben dem Aus­bau der rechts­rhei­ni­schen auch der­je­ni­ge der links­rhei­ni­schen Stre­cke für den Güter­ver­kehr dring­lich. Eben­so rasch ist die Auto­ma­ti­sie­rung ins­be­son­de­re durch die digi­ta­le auto­ma­ti­sche Kupp­lung umzu­set­zen. Schliess­lich begrüsst der VAP die vor­ge­schla­ge­ne Öff­nung der EU-Kom­bi­ver­kehrs­för­der­richt­li­nie auf mul­ti­mo­da­le Ver­keh­re mit Güter- statt Behäl­ter­um­schlag beim Verkehrsträgerwechsel.

Neue Vereinbarung

Unter dem Motto «Zu Gast bei Freun­den» schlos­sen die Ver­trags­län­der eine neue Ver­ein­ba­rung, die den Ver­trag von Luga­no ergänzt und neue Schwer­punk­te setzt. Sie sieht die nach­hal­ti­ge Stär­kung des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs vor, will des­sen inter­mo­da­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit opti­mie­ren und die Zusam­men­ar­beit in Inno­va­ti­on – ins­be­son­de­re der Digi­ta­len Auto­ma­ti­schen Kupp­lung (DAK) – sowie im Rah­men des Gemein­schafts­pro­jekts Shift2Rail inten­si­vie­ren. Nach den Reden der Gäste Win­fried Her­mann, Ver­kehrs­mi­nis­ter von Baden-Würt­tem­berg, und Adolf Ogi, Alt-Bun­des­rat der Schweiz, äus­ser­te sich Josef Ditt­li, Stän­de­rat und Prä­si­dent des VAP Ver­band der ver­la­den­den Wirt­schaft zu den Kern­the­men die­ses Jubiläums.

Adolf Ogi, Alt-Bun­des­rat der Schweiz

 

Sicherung der Zulaufstrecke notwendig

Josef Ditt­li brach­te die Per­spek­ti­ve des VAP ein. Die­ser trägt auf Schwei­zer Seite mit ver­schie­de­nen Mass­nah­men zur För­de­rung eines leis­tungs­fä­hi­gen Güter­bahn­sys­tems bei. Ditt­li beton­te die Not­wen­dig­keit, zur Siche­rung der Zulauf­stre­cken den Aus­bau der Bahn­stre­cke auch links­rhei­nisch in Frank­reich zu rea­li­sie­ren. Mit der Moti­on «Staats­ver­trag für links­rhei­ni­sche NEAT-Zulauf­stre­cke» hatte die Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen NR im Janu­ar 2020 den Bun­des­rat beauf­tragt, einen Staats­ver­trag mit Frank­reich und Bel­gi­en für eine leis­tungs­fä­hi­ge links­rhei­ni­sche Alter­na­tiv­rou­te (Flach­bahn) mit den not­wen­di­gen Infra­struk­tur­pa­ra­me­tern für den Güter­ver­kehr anzu­stre­ben. Zudem soll­te der Aus­bau der Rhein­tal­bahn in Deutsch­land mit Nach­druck wei­ter­ver­folgt wer­den. Bezüg­lich der neuen Ver­ein­ba­rung der Schweiz (UVEK) mit dem Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um von Deutsch­land stell­te Josef Ditt­li fest, dass die­ser zwar gut gemeint sei, aber mehr einer unver­bind­li­chen Absichts­er­klä­rung gleich­kommt, und for­der­te: «Die neue Ver­ein­ba­rung darf den Ver­trag von Luga­no nicht aus­ser Kraft set­zen, son­dern soll die­sen ergän­zen.» Josef Ditt­li wer­te­te es als erfreu­lich, dass nun von Sei­ten Frank­reichs Pläne zur Ver­grös­se­rung der Licht­raum­pro­fi­le in Tun­neln auf dem Abschnitt Réding–Saverne der Stre­cke Saarbrücken–Basel über Frank­reich vor­an­ge­trie­ben wer­den, wie dies der fran­zö­si­sche Infra­struk­tur­be­trei­ber SNCF Réseau ver­lau­ten liess.

Josef Ditt­li, Stän­de­rat und Prä­si­dent des VAP

 

Der VAP fördert Automation und Digitalisierung

Auch in den The­men Auto­ma­ti­on und Digi­ta­li­sie­rung setzt sich der VAP für eine Abstim­mung auf euro­päi­scher Ebene ein. Mit der Moti­on «Durch Auto­ma­ti­on Güter auf der Schie­ne effi­zi­en­ter trans­por­tie­ren» hat er die nöti­gen finan­zi­el­len Mit­tel gefor­dert. Und mit der Inter­es­sens­ge­mein­schaft Wagen­la­dungs­ver­kehr (IG WLV) enga­giert er sich gemein­sam mit wei­te­ren Akteu­ren der Wirt­schaft für die Umset­zung ent­spre­chen­der Massnahmen.

Multimodaler Verkehr zukunftsweisend

Für den VAP gilt es, nicht nur den kom­bi­nier­ten Ver­kehr im enge­ren Sinn, son­dern auch den mul­ti­mo­da­len Ver­kehr mit Umschlag von Gütern zu för­dern. Letz­te­rer ver­eint eben­falls ver­schie­de­ne Ver­kehrs­trä­ger und wird gera­de den Anfor­de­run­gen des stark wach­sen­den Stück­gut­ge­schäfts gerecht. So begrüsst der VAP die ent­spre­chen­den Vor­schlä­ge der EU-Kom­mis­si­on zur Revi­si­on der Kom­bi­ver­kehrs­richt­li­nie. Der­ar­ti­ge Vor­stös­se kön­nen mass­ge­bend mit­hel­fen, die Ziele des euro­päi­schen Green Deals zu errei­chen. In der Schweiz zeigt sich im mul­ti­mo­da­len Schie­nen­gü­ter­ver­kehr ein fünf­mal höhe­res Auf­kom­men als im kom­bi­nier­ten Ver­kehr. Nicht von unge­fähr fand die Ver­an­stal­tung in Basel statt; immer­hin ist der Bas­ler Hafen als Dreh­schei­be für lose Güter für den mul­ti­mo­da­len Ver­kehr Wasser/Schiene erfolg­reich unterwegs.

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